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Alt 22.08.2016, 13:17   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Sy!

Die treue Seele lässt nicht locker, bis alles durch ist - hab Dank für deine Beharrlichkeit!

Manchmal schließt eine Seite, und der Link geht verloren - ich werde einen anderen einfügen, danke für den Hinweis!

Deine Betrachtungen und Gedanken runden und erweitern meine Gedichte, oder bestätigen aufs Angenehmste meine Visionen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 28.08.2016, 09:50   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Standard 11) Der rote Weinberg in Arles + 12) Die weiße Katze

Servus Erich,

zwei Gedichte und zwei Bilder, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, obwohl ihre Entstehung gar nicht so weit auseinander liegt.

Da sind zum einen die armen, schuftenden Fronarbeiter auf dem Feld und zum anderen die Katze, die es schön gemütlich hat und sich anscheinend geborgen fühlt.

Beide haben ihre Berechtigung, doch der Gegensatz könnte nicht größer sein.

Glücklicherweise ist die Fronarbeit in unseren Breiten abgeschafft (das heißt jetzt Zeitarbeit).

Die Katzen aber dürfen, je nach Einstellung ihrer Menschen, so weiterleben, wie immer.

So sehe ich in Sonett Nr. 11 nicht nur die Bildbeschreibung, sondern auch eine angebrachte Sozialkritik an den damaligen Umständen.

Sonett Nr. 12 hingegen zeigt die Verbundenheit des Menschen mit anderen Lebewesen auf dieser Erde.

Beides finde ich äußerst gelungen.


In diesem Sinne gern gelesen, betrachtet und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 28.08.2016, 10:05   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Faldi!

Wie schön, dass du diese Sammlung nicht vergessen hast!

Beides sind Stimmungsbilder. Den van Gogh kann man sozialkritisch sehen, muss man aber nicht. Eine ländliche Szene in vergoldendem Abendlicht. Es könnten auch die Bauernfamilien selbst sein, die sich gegenseitig bei der Ernte helfen - vor allem die armen Kleinbauern des Südens konnten sich in diesen bergigen Regionen so gut wie keine Knechte und Mägde leisten! Noch zweifelhafter, ob es Frondienst war. Aber immerhin möglich.

Die Katze genügt sich selbst - wer wenn nicht sie!

Vielen Dank für deine Gedanken!

LG, eKy
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (16.09.2016 um 14:32 Uhr)
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Alt 16.09.2016, 08:40   #4
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
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Hallo eKy,

95) Der Bock (Alfred Kubin, 1904)

Das Bild , da ich ja immer noch in deiner Ausstellung bin, gucke ich mir auch dieses Bild an. Vom Schnellanschauen würde ich sagen, sy gehe weiter. Weil es schwarz – weiß ist, bedrohlich wirkt, und Abgründe vermuten läßt. Aber ich gucke mal länger. Hier tanzt ein nackter Bock auf einer Untiefe und die Strudel lassen ein Untergehen vermuten. Der Blick des Bockes ist eine auf eine nackte Schöne gerichtet, die entfernt ist. Die zwei Menschen die sich im Strudel befinden sind Zuschauer und schon sehr viel näher in der Untiefe.

Dein Sonett, berichtet von der Faszination, die die Frau auf den Mann ausübt. Es ist eine Abhängigkeit, die ihn dazu verführt alles für sie zu tun. Er ist nicht mehr Herr seiner Sinn, sondern seiner Neigung Untertan.

Beides zusammen, ich versuche vorsichtig zu sein, denn dieses Bild wie auch dein Gedicht gehören in die Rubrik Sinnlich und Erotik. Ich möchte dem Dichter die Ehre lassen, und weiß das Frauen und Männer ganz unterschiedliche Sichtweisen haben können. Dabei gibt es kein Falsch und kein Richtig.


96) Der Tod als Reiter (Alfred Kubin, 1906)

Das Bild, oh, wieder so ein Düsteres, es zeigt den Tod als Reiter auf einem Pferd, oder man ist dem Tode geweiht und sitzt auf einem Pferd und das ist die letzte Brücke zum Leben, denn es schwimmt im Wasser und neben ihm versinken schon andere Menschen, Seelen, die kein Pferd mehr haben. Du merkst ich sehe das Pferd hier im Mittelpunkt, sicher ist es nicht das wichtigste an diesem Bild, weil der Titel ja sehr deutlich ist. Der Tod kämpft nicht, er sitzt gebückt auf seinem Vierbeiner, und ist auch nur noch Schemenhaft zu erkennen. Links an der Seite ragt ein Steg aus den dunklen Fluten, aber sie verheißen auch keinen weg an Land. Vielleicht habe ich das zu naiv interpretiert.

Dein Sonett, erzählt, wie sehr sich der Tod den Tod wünscht. Doch er kann nicht in die erlösenden Fluten versinken und sterben, weil die Menschen glauben, es gäbe ein Leben nach dem Tod. Der Glaube verhindert ein wirkliches Sterben. Und so ist der Tod auf seinem müden Ross in den Fluten de r Religiosität der Menschen gefangen. Für mich ist es dabei egal welchen Glauben der Mensch hat. Ich glaube wenn unsere Festplatte, das Gehirn nicht mehr funktioniert, dann existieren wir nicht mehr. Wir haben nur ein Leben. Dein Sonett erinnert daran, das wir den Weg alle einmal gehen, und ob wir wollen oder nicht, wir müssen uns mit diesem Thema auseinandersetzen.

Beides zusammen, gibt viel zu denken, und ich empfinde es als Anstoß um über dieses Thema nachzudenken. Darüber hat man bestimmt schon Bücher verfaßt, aber für jeden Einzelnen, ist der Tod ein Unikat.

Beide Bilder und Gedichte sind eigentlich etwas für den November, aber ich war gerne hier, gehe nun in die Sonne, der Sommer ist ja immer noch da! Dieser Gedichtsfaden ist sehr lyrisch und ich kehre immer wieder sehr gerne hierher zurück.

Liebe Grüße vom Nordlicht sy
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Alt 16.09.2016, 14:44   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Sy!

Zuerst mal: Eine "Untiefe" ist eine seichte Stelle im Wasser - also eine Stelle, an der man gerade NICHT untergeht, zB, eine Furt, dort ist das Wasser "untief", also nicht tief...

Das Bild hast du nicht genau betrachtet, sonst hättest du bemerkt, dass die nebulöse Schöne im Hintergrund eine Rute in der einen Hand hat - und mit der anderen Hand den geilen Bock am Schwanz gepackt hält!
Damit sollte die Symbolik eigentlich keiner weiteren Erklärung bedürfen ...


Beim Tod auf diesem Bild hat mich die eingefallene Müdigkeit, ja Erschöpfung fasziniert, welche die Figur hier ausstrahlt. Das ist kein Tod zum Fürchten, kein grimmer Schnitter - nein, ein unendlich trostloses Dasein der ewig gleichförmigen Pflicht zeichnet hier das Bild der Personifikation, an welchem der Gevatter lange zerbrochen scheint ...


Jetzt hast du es bald geschafft! Vielen Dank für deine Faszination und Treue!

LG, eKy
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