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Beschreibungen von Personen, Dingen, Zuständen, Stimmungen, Gefühlen, Situationen |
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#1 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Sy!
Munch ist rein handwerklich Durchschnitt, manchmal naiv geradezu in der Darstellung von Perspektive und Details, aber seine Bildwahl und Art der Darstellung haben oft eine eigene Magie. Das gefällt mir. Was mich stört sind seine oft recht unsauberen, erdigen, ja nachgerade schmutzig wirkenden Farben - seine Bilder, wiewohl in Öl gemalt, wirken bisweilen wie die eines Aquarelleurs, der nie seine Pinsel auswäscht! ![]() ![]() ![]() ![]() Das van Gogh-Bild zeigt das Hospital in Arles, ein einfaches Landkrankenhaus, betrieben von einem Nonnenkloster, wie damals üblich. Einzelzimmer gab es nur für besonders ansteckende Fälle. Die Patenten trennte nur ein Vorhang, Toiletten gab es keine (Bettpfanne), höchstens Plumpsklo im Hof! Vor der Entdeckung der Bakterien und Viren wusch sich kaum ein Arzt die Hände vor oder zwischen den Patienten, Bettwäsche wurde einfach weiterverwendet, solange sie nicht (zu) flohverseucht oder besudelt war. Über viele Krankheiten wusste man nicht Bescheid, oder es gab keine Heilung, bestenfalls etwas Linderung! Hygiene war ein Fremdwort! Schmerzmittel gab es nur aus der Natur! - Ein Graus, damals krank oder verletzt zu sein! Jeder Schnitt mit einem Werkzeug oder Messer konnte das Ende bedeuten oder den Verlust des ganzen Gliedes: Blutvergiftung (Sepsis), Entzündung (Wundbrand), Nekrose, usw... Bei Operationen oder Amputationen gab es natürlich auch keine Narkose! Lachgas war zwar schon geläufig, wurde aber erst in den großen Kliniken der Städte eingesetzt, denn es kostete. Krankenversicherung gab es natürlich auch noch nicht. Wer arm war, konnte nur auf Barmherzigkeit hoffen. Soviel für die Romantiker, die dazu neigen, "gute alte Zeiten" zu verklären! ![]() ![]() Vielen Dank für deine profunden Zeilen - wie immer sehr erfreut darüber, LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#2 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber eKy,
der Band steht (fast) - es fehlt nur noch der Einband. ![]() Ein großartiges Werk eines großartigen Dichters. ![]() ![]() ![]() Auch wenn ich mich wiederhole. Es ist ein "Erlebnis" darin zu lesen und zu schauen. Bin zutiefst beeindruckt. Ich stelle mir immer wieder eine Ausstellung mit eben diesen Bildern (es müssen ja nicht die Originale sein ![]() Die Besucher wären bestimmt fasziniert, ob der Kunst an der Kunst und bekämen ein Art "Hilfestellung" zur Betrachtung. Zusätzlich entstünde noch eine Begeisterung für Lyrik. Ich will die Bilder nicht nach Gefallen und Nichtgefallen bewerten, denn jedes gewinnt für meinen Geschmack durch das dazugehörige Sonett. Man schaut erneut hin, weil neue und/oder bestätigte Gedanken sich darin vertiefen wollen. Du hast sprachlich durchgehend meisterlich gearbeitet. Ganz besonders berührt haben mich die Sonette 73. Das kleine Boot, 80. Sonnenuntergang am Meer, 81. Pubertät und 86. Aktstudie. Danke für einen ganz besonderen Genuss. ![]() Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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#3 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Dana!
Ausstellung klingt gut, aber: Derlei Ideen werden zumeist posthum umgesetzt, wenn der Dichter (so er Glück hat, wenn auch nicht zu Lebzeiten) einen bekannten Namen hat. Mir wären schon die Druckkosten für die Bilder (so eine großformatige Farbkopie ist nicht billig) zuviel, wenn ich bedenke, dass sich sehr wahrscheinlich nur sporadisch Betrachter in die Veranstaltungsräumlichkeiten verirren würden! (Werbung ist nämlich auch sehr teuer!) Eine Diashow oder ein Stick und Beamer, das Gedicht wird zum jeweiligen Bild gelesen - das könnte ich mir eher vorstellen, vor allem, weil ich damit mobil wäre und überall Lesungen halten könnte. Ist mir aber wahrscheinlich auch zuviel Aufwand! Vielen Dank für dein freundliches Feedback! ![]() LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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