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#1 |
Gast
Beiträge: n/a
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jetzt habe ich mir einmal den stillen See vorgenommen. Ja, es geht eine wundersame Stimmung von diesem Bild aus. Das Vergangene, das Morbide , das du in deinem Sonett wunderbar eingefangen hast, lieber Erich.
Ich persönlich sah weniger das Morbide, sondern eher einen gewissen Zauber, allerdings erst , als ich mich näher und länger auf das Bild eingelassen habe. Mit Bildern ist es so wie mit Lyrik, aller Kunst eigentlich. Jeder sieht (liest)etwas anderes. Schönes Sonett wieder! ![]() LG von Agneta |
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#2 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Agneta!
Vielen Dank für die 2 Kommis! ![]() LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#3 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo eKy
![]() Die drei Alter der Frau (Gustav Klimt, 1905) Das Bild, ich kann damit nichts anfangen, die Körper sind zu hinfällig, es ist scheint so als seien sie in einem Fluß. Ich würde sagen: Alles ist im Übergang. Dein Sonett, gibt mir Hilfe zu Interpretation. Es zeigt die Endlichkeit auf. Es sind Gedanken, wohin werden wir gehen, wenn wir nicht mehr leben. Ein Blick auf das Lebenskonto, und es wirft die Frage auf, was werden wir sein, wenn wir keinen Körper mehr haben. Da bleibt viel Spielraum für ein Kopfkino übrig. Das finde ich gut. Beides zusammen, nachdem ich dieses Bild gesehen habe war ich ein wenig ratlos. Das mag an mir liegen, weil ich keinen Zugang fand. Dein Text dazu rückt Beides zusammen, und liest mich über das Lebensende und das danach nachdenken. Blauer Fuchs (Franz Marc, 1911) Das Bild, ist farbenfroh, die Fläche jeder einzelen Bildfarbe ist groß, und es zeigt in unnatürlichen farben, einen ruhenden Fuchs. Es strahlt eine Heiterkeit aus weil es viele Rot - Orange - und Gelbtöne gibt. Der BLAUE Fuchs kontrastiert und fällt dadurch richtig auf. Es gefällt mir sehr gut. Es macht Mut zu Malen und erinnert an Kinderbilder, die frei Farben und Formen mischen. Es zeigt ein Stück Natur die lebensfroh ist und gleichzeitig beruhigend wirkt, weil der Fuchs so lieb schläft. Vielleicht bin ich auch zu naiv. Dein Sonett, beschreibt den Fuchs, klingt fürsorglich und mir gefällt es ausgesprochen gut! Du hast ein Händchen für die Natur und Tiere! Nein, es soll keine Jagd geben, und der Fuchs soll in Ruhe weiterschlafen und träumen. Es ist auch ein Hauch Lebensweisheit drinne. Beides zusammen, harmoniert sehr schön, läßt mich mitempfinden, läßt mir meine eigenen Gedanken, und ist friedvoll. Das mag ich! Waldgebet (Egon Schiele, 1915) Das Bild, zeigt für mich Glaubensstämme. Es sind Kreuze zu sehen, Jesus, und das an braunen hochwachsenden geschnitzen Stämmen. Es wirkt auf mich verwirrend, vielleicht weil es mit Glauben zusammen gesehen werden will. Dein Sonett, bringt mich dem Bild ein wenig näher. Zeigt deine Gedanken zu den Altären, und hinterläßt mich nachdenklich, weil es sich um Geheimnissvolles handelt. Das mag an dem Thema liegen, der Standpunkt wird klar. Beides zusammen, erschließt sich mir wenig, das liegt am Maler, sein Blick ist so wirr, und das Thema bleibt für mich ein Rätsel. Aber weil es mein Rätsel ist und nicht deine Gedanken, die hier klar durchblicken. Auf einer Überraschungsreise grüßt sy ![]() ![]() ![]() Geändert von juli (25.01.2016 um 11:47 Uhr) |
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#4 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
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Hi, Sy!
Danke für deine Gedanken! Zum Geleit: 1) Es gibt in der griechischen Mythologie die drei Moiren, stellvertretend für die Hauptlebensalter des Menschen: Jugend, Reife, Alter Sie weben das Schicksal aller Menschen und durchtrennen zuletzt die Lebensfäden. Klimt greift dieses Thema in abgewandelter Form auf, indem der sich auf Frauenbildnisse beschränkt und aus der Jugend ein Kind macht. 3) Schiele malte hier nach der Natur. Früher fand man oft solche "Waldheiligtume", Orte, denen man besondere Kraft oder Wirkung andichtete. Meist waren es früher heidnische Feierplätze, die christianisiert wurden. Man stellte Kreuze auf oder baute Kapellen dort. Wenn Menschen an solchen Orten Heilung oder Besserung erfuhren (oder es sich einbildeten), brachten sie zum Dank oft Votivgaben an jene Stellen. Über die Jahre sammelten sich so viele kleine Kreuze und Täfelchen mit Dankesschriften oder Heiligenbildern an. So einen Ort hat Schiele gemalt. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#5 |
Gast
Beiträge: n/a
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diesmal das Füchsschen von Marc, lieber Erich.
Anrührend und zart hast du das Tierchen dichterisch gemalt, beschützt von der Natur, gejagt von den Menschen. Rührt mich an, zumal wir einmal hinten im Garten einen Wurf Füchsschen hatten. Sie sahen aus wie kleine Hunde, so niedlich. ![]() Sehr gerne habe ich das gelesen. LG von Agneta |
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#6 |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.012
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![]() Servus Erich,
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. © auf alle meine Texte
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#7 |
Gast
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Der Nachtmahr (Johann Heinrich Füssli, 1802)
Das Bild, zeigt eine junge Frau, die unbequem auf einem Sofa liegt. Auf ihrer Brust hockt ein teufelsähnliches Tier, zwischen dunkelbraunen Vorhängen, oder ist es die Wand, schaut ein Ross auf die Frau. Die Augens des Rosses sind weit aufgerissen, es wirkt bedrohlich und gehetzt. Vor dem Schlafengehen würde ich mir dieses Gemälde nicht anschauen, denn es hockt sich auf menschliche Urängste. Es entspringt einem Albtraum. Die Frau auf dem Sofa kann dem nicht entrinnen. Ein grausiges aber faszinierendes Bild. Dein Sonett, beschreibt die Szenerie. Das Wort " Drud" ist mir nicht bekannt. Das Bedrohliche steigerst du, das Nichtentrinnen Können. Die Worte erschaffen auch ohne das Bild eine bedrohliche Atmosphäre. Beides zusammen, wirkt, auch wenn man weggucken möchte, hypnotisiert es. Die Dämonen kennt wohl jeder schon in seinen Träumen, hier verbindest du das Bild mit dem Wort. Bauernhäuser (Paul Gauguin, 1880) Das Bild, ist von einer hohen Position gemalt, es könnte der Blickwinkel eines Schornsteinfegers sein. Der grüne Grundton gibt ihm etwas Warmes. Es lädt zum innerem Zwiegespräch ein. Das Weite gibt ein Gefühl der Freiheit und etwas Behagliches. Dein Sonett, zeigt einen anderen Blickwinkel auf. Daran habe ich nicht gedacht. Aber klasse! In Zeiten der Kommunikationsflut, auch ich kann mir ihr nicht entziehen, sind so freie Dächer ein Luxus. Ja, du hast recht, früher wurde man angesprochen. Ich lebe auf dem Land, hier ist es noch so, daß ich meine Nachbarn kenne. Aber in Zeiten von facebook, Twitter und Konsorten gilt nicht mehr, das fünf Freunde genügen, oder auch weniger, denn sie sind auch da, wenn du MIST baust und sagen dir von Angesicht zu Angesicht was los ist. Dein Gedicht ist hier eine Überraschung! Beides zusammen, fügt die moderne Kommunikation und grüne freie Dächer zu einem neuen Blickwinkel. Bauerngarten mit Kruzifix (Gustav Klimt, 1911) Das Bild, zeigt ein Kreuz mit Jesus in einem wilden Wald, oder einem verwilderten Garten. Die vielen bunten Blumen rahmen das Kreuz ein. Es lädt zum Nachdenken ein, über die Leichtigkeit des Lebens, die Natur, den Glauben und über den Tod. Dein Sonett, belohnt das Anschauen des Bildes. Es sinniert über die Vergänglichkeit, klagt nicht an, sondern ist eingebettet in Bildern die Vergebung und Verzeihung senden. Beides zusammen, läßt mich einen anderen Blick auf einen Kruzifix werfen. Hier gibt es sie kaum. Hier gibt es auch Dörfer ohne Kirchen, die Friedhöfe sind manchmal weit weg. Und die Kultur des Beerdigtseins wird immer vielfältiger, so bunt wie die Menschen gelebt haben. Gedicht und Bild fügen sich wunderbar zusammen. Ein klein wenig Frühling schaut hier um die Ecke. Liebe Grüße aus dem sonnigen Schleswig - Holstein sy ![]() ![]() ![]() Geändert von juli (26.01.2016 um 11:55 Uhr) |
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#8 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
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Hi, Agneta!
Danke für den Kommi. "Füchschen" hat bei dir 2mal ein "s" zuviel - Zufall? ![]() "Füchslein" klingt übrigens ohnedies besser ... ![]() Hi, Chavi! Auch dir vielen lieben Dank für deinen Beitrag! ![]() Hi, Sy! Drud oder Drude: Druden (auch Trut, Nachtmahr oder Walriderske) sind in altdeutscher Vorstellung eigentlich Jungfrauen und Priesterinnen, nach deutschem Sagentum insbesondere auch auf spezielle Art besessene Frauen, deren Geist eine Drude abspalten kann, manchmal zu gewissen Zeiten wohl auch abspalten muss. Sie gehören zu denjenigen Wesen, die an der Wilden Jagd teilnehmen. In der Fabellehre wurden aus ihnen übermenschliche weibliche Wesen, die auf den Menschen wie Elfen, Albe oder Hexen heilsam oder verderblich einwirken können. Dieses Einwirken scheint sich oft darin zu äußern, dass sich die in Form eines alten hässlichen dürren, aber sehr schweren Weibes abgespaltenen Druden des Nachts in das Zimmer eines Mitmenschen begeben. Dies geschieht auch durch Tür- und Fensterritzen und Schlüssellöcher und ist nur durch Zauber-Ausübung oder Zauberzeichen zu verhindern. In dem Zimmer setzen sich die Druden dann auf die Brust des Mitmenschen und ‚besitzen‘ diesen. Eine Frau, die diesen Drudenfluch ausüben muss, weiß davon, verheimlicht dies aber vor ihren Mitmenschen. Eine mit dem Drudenfluch belastete Frau kann sich von diesem nur befreien, wenn ihr jemand ein sehr zahmes und wichtiges Haustier zur Verfügung stellt, das diese dann besitzen kann, so dass dieses zu Tode kommt. Unter anderem das Zauberzeichen Drudenfuß, auch Drudenkreuz genannt, soll gegen sie schützen. Der Ursprung dieses Zeichens liegt der Sage nach im vogelartigen Fußabdruck eines Druden.[1] Der Drudenfuß war im Mittelalter auch als Steinmetzzeichen gebräuchlich. Ebenfalls abwehrende Wirkung sollten sog. Drudensteine (auch Hühnergott genannt) haben, welches Kieselsteine mit einem natürlichen Loch, dem sog. Auge sind. Diese wurden zur Abwehr mit einem Band oder einer Schnur im Dachstuhl des Hauses aufgehängt. Drudensteine lassen sich z. B. in Flüssen und in größerer Zahl z. B. an Englands Südküste finden. Das Auge entsteht meist durch Auswaschung von Kalkadern in härterem Gestein. Das sogenannte Drudenmesser hat auf seiner Klinge neun Halbmonde und Kreuze eingestanzt. Es heißt, dass man eine Windsbraut zum Herunterfallen bewegen könnte, indem man dieses Messer bei dem plötzlich entstehenden Wirbelwind hochwirft. Die Druden können, ähnlich den Alben, verschiedenste Formen annehmen, wie zum Beispiel eine Feder, Rauchwolke, Hummel, Schlange oder Kröte. Früher gab es auch den Glauben, dass unter sieben Töchtern eine Drude sein müsste, genauso wie unter sieben Söhnen einer ein Werwolf wäre. Der Begriff Drude geht auf das mittelhochdeutsche Trute oder das gotische Trudan zurück, was so viel heißt wie treten oder stoßen. Im Alpenraum wurde deswegen aus der Trude die Stampfe oder auch romanisiert Stampa. Das bairische Wort Truderer für einen Zauberer gehört etymologisch ebenfalls hierher. Drudenfuß: http://2.bp.blogspot.com/-jcWDjrKzeb...gramm-elem.gif Druden: http://www.daniel-schwamm.de/cmd/all...st/incubus.jpg http://www.ufos-co.de/news_artikel/h...cbecc9ea9b.jpg https://s-media-cache-ak0.pinimg.com...7b90990a23.jpg http://www.abedeverteller.nl/wp-cont...anightmare.jpg https://upload.wikimedia.org/wikiped..._Natuur%22.jpg Vielen Dank für den Kommi! ![]() LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#9 |
Gast
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![]() ![]() ![]() Aber echt, ich werde alt. Jetzt schreib ich schon so wie ich spreche. ![]() ![]() GGG von Agneta |
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#10 |
Gast
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Hallo eKy,
Das ist ja interessant! ![]() Danke für deine ausführliche Erklärung. Ich habe mir auch deine Links angesehen. Natürlich habe ich den Drudenfuß schon einmal gesehen. Geist, Wasser, Feuer, Erde, Luft sind mir bekannt. Ein Steinmetzzeichen im Mittelalter. Ich muß, wenn der Frühling kommt, und die Veranstaltungen losgehen, zum Mittelaltermarkt gehen. In Eutin, Husum, Schleswig ( in der Nähe liegt Haitabu) oder Lübeck gibt es welche. Hühnergötter sammle ich selber. Hier gibt es Kiesgruben in denen man sie finden kann. Auch ich habe sie auf ein Band gezogen, ohne zu Wissen, das es eine Bedeutung hat, und sie im Haus und im Schuppen aufgehängt. Und auf mich kann sich niemand setzen, denn ich habe ja einen Kater und einen schwarzen Schäferhund. ![]() ![]() ![]() Auf Drudenmesser werde ich beim nächsten Besuch des Mittelaltermarktes achten. ![]() Von den 7 Töchtern und 7 Söhnen habe ich gehört, daß da einer dazwischen ist, der ANDERS sein soll, aber es ist Halbwissen, und ich wußte nicht WIE anders. ![]() Du hast mir das Wort sehr anschaulich erklärt, und mich neugierig gemacht. Wie schon gesagt, hier in der Nähe kann man auf Mittelaltereise gehen. Das werde ich tun. Liebe Grüße sy ![]() ![]() ![]() |
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