WANDERUNG

[ravenna]

WANDERUNG

Schwarzer Marmor, goldne Schrift
künden von vergangnem Leben,
zeigen, dass es jeden trifft,
und mein Herz fängt an zu beben.

Sachte und bedächtig geh ich
durch die Reihen langsam hin
und mein Denken, Fühlen dreht sich
um des Daseins tiefsten Sinn.

Kennt zu Lebezeiten einer
die Bestimmung, die ihn führt?
Macht ihn das im Handeln freier,
wenn er davon wird berührt?

Nona, Decima und Morta
haben vorher schon bestimmt
mit der beginnenden Aorta,
welchen Weg er künftig nimmt.

Ist der Faden abgeschnitten
nach kurzem oder langem Sein,
wird zuletzt das Tor durchschritten
und zum Lichte geht er ein.

Doch die Seel beginnt zu wandern,
wächst in neuem Leben fort -
mit dem Wissen all der andern
führt sie uns zu höh’rem Ort.


©ravenna

[Chavali]

Hallo ravenna,

hier befindet sich der/die Protagonist/in auf dem Friedhof, steht vor einem Grabmal und sinniert über
Gott und die Welt und vor allem um den Sinn und die Wege des Lebens.

Du hast das schön beschrieben, wenngleich ich auch bei einigen Versanfängen ein wenig ins Lesestraucheln komme.
Die ersten drei Strophen lesen sich flüssig, da du stets betont auftaktest.

Nona, Decima und Morta
haben vorher schon bestimmt
mit der beginnenden Aorta,
welchen Weg er künftig nimmt.

Hier allerdings wechselt der Auftakt:
XxXxXxXx
XxXxXxX
xXxXxXxXx
XxXxXxX

Ich meine, die Zeile wäre leicht umzustellen:
mit beginnender Aorta
XxXxXxXx

Das passt.

Auch hier das Gleiche:

Ist der Faden abgeschnitten
nach kurzem oder langem Sein,
wird zuletzt das Tor durchschritten
und zum Lichte geht er ein.

XxXxXxXx
xXxXxXxX
XxXxXxXx
XxXxXxX

Hier hab ich allerdings momentan keine Idee zur Umstellung.
Strophe 6 ist wieder ok


Gefällt mir ansonsten gut, hab es gern gelesen.
LG Chavali