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Der Tag beginnt mit Spaß Humor und Übermut

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Alt 09.12.2013, 20:17   #1
gerig1
Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 07.12.2013
Ort: Oberösterreich
Beiträge: 35
Standard Der Flaschennarr

Ganz einsam ruht das Aschenbuch,
herausgeblickt ein Taschentuch,
war dies denn gar der Flaschenfluch?

Der jegliche Vernunft entzweit,
wenn du ihm bist geweiht,
kein Denken mehr gedeiht.

Die Blicke eines Tunnels starr,
der Körper lässt vom Geiste gar,
so ist kreiert der Flaschennarr.

Das rege Sein wird schnell ganz einsam,
noch heut ganz froh, enthemmt gemeinsam,
der Morgen trägt die Bürd allein dann.

Die guten Freunde schnell geflohen,
noch kürzlich die Gläser zusammen gehoben,
und nun von ihnen schlichtweg betrogen.

Doch bleibt ganz treu, der stramme Freund,
wird er eben nach Haus geräumt,
er ist es nicht, der was versäumt.

Diese Gesellen ständig zu einem stehn,
mit ihnen in die Lüfte gehn,
dies ist doch auch im Hause schön.

Der Geist scheint stark verwirrt, doch willig,
das Fleisch jedoch schon schwach und billig,

Stück für Stück geht nun verlorn,
und immer mehr vom Mut zum Zorn,

letztendlich lässt's das Leben sein,
als Hinterlass nur flüssig rein,
doch hilft es nichts - er floss allein.


Kurze Erklärung noch zum Anfang des Gedichts: Ein Aschenbuch war früher in ländlichen Kommunen ein Ausdruck, den der Volksmund für das Bürgerbuch oder -register verwendet hat. Dieses war für die ständig neugierigen Gemeindebewohner, neben dem Grundbuch, ein frei zugänglich Werk, in das man Einsicht nehmen konnte. Sobald ein Bürger dieser Kommune das Zeitliche gesegnet hat, wurde ein schwarzes Taschentuch genau in dessen Registerseite eingelegt, damit man beim Aufschlagen gleich entnehmen konnte, wem der Sensenmann als letztes einen Besuch abgestattet hat.
__________________
Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen.
Lucius Annaeus Seneca

Geändert von gerig1 (12.12.2013 um 16:44 Uhr)
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Alt 12.12.2013, 14:17   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.910
Standard

Servus gerig,

na ja, na ja, was soll ich sagen? Mit einem unumschränkten Lob würde ich mich hier sehr schwer tun, vor allem, da die formalen Dinge noch nicht so ganz einwandfrei sind.

Heißt es in Strophe1 / Zeile 3 nun "Flachenfluch" oder "Flaschenfluch"?

Strophe 3:

"...
und so kreiert der Flaschennarr."

Was kreiert der Flaschennarr? Soll dies auf das Vorangegangene bezogen sein?
Damit bekomme ich ein syntaktisches Problem, so wie es hier formuliert ist.

In Strophe 5 gibt es überhaupt keine echten Reime, höchstens Gleichklänge und in Zeile 2 fällt der Text komplett aus der Metrik.

Da gäbe es noch einige weitere Stellen anzumerken, wo es nicht so flüssig läuft.
Besonders störend wirkt natürlich, wenn ein ansonsten jambischer Text an einigen Stellen trochäisch oder daktylisch wird.
Das bringt den Leser aus dem Rhythmus.

Die Idee aber ist nicht schlecht, vor allen Dingen habe ich wieder etwas gelernt, denn von einem so genannten "Aschenbuch" hatte ich bis dato noch nichts gehört.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 12.12.2013, 16:43   #3
gerig1
Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 07.12.2013
Ort: Oberösterreich
Beiträge: 35
Standard

Hallo Falderwald!

Danke für die Inputs!

Soll natürlich Flaschenfluch heißen.

"So ist kreiert der Flaschennarr" wäre eine Möglichkeit, welche die Aussage verständlicher darstellen würde. Will aussagen, dass bei dieser Entwicklungsstufe nun dieser metaphorische Flaschennarr erzeugt wurde.

Strophe 5 ist schrecklich, ist mir klar, hab da versucht ohne diesen schlampig wirkenden Wortabkürzungen etwas zu produzieren, aber letztendlich brachte ich nichts zufriedenstellendes hervor.

...und wieder etwas dazugelernt, werd aber auf Rat von Erich mir erstmal etwas Lyrik lesend zu Gemüte führen - mir fehlt einfach noch ein gewisses Grundniveau an Sprachgefühl
__________________
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Lucius Annaeus Seneca
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