Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Liebesträume

Liebesträume Liebe und Romantik

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 08.06.2010, 20:22   #1
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard Und Du nimmst mich bei Deiner Hand

Und Du nimmst mich bei Deiner Hand


Du standest, an der Wand gelehnt,
Und schautest in den großen Raum.
Ich hätte das hier nicht erwähnt,
Wärst Du nicht wie ein schöner Traum,
Bei mir, und ich versteh es kaum.

Du ruhtest tief in diesem Blick.
Und dann ging Deine rechte Hand
Zum Haar: Es machte bei mir „Klick!“.
Da habe ich‘s sofort erkannt:
Die raubt mir Herz und den Verstand,

Das Mädchen mit dem braunen Haar,
Das Näschen ist ganz wunderbar,
Die Augen schön und grün und klar,
Das alles ist doch gar nicht wahr:
Ich wusste nicht mehr, wer ich war!

Dann bin ich wieder aufgewacht,
Und Du warst nicht mehr an der Wand.
Ich dreh mich um, Du hast gelacht.
Dumm steh ich da, wie festgebannt.
Und Du nimmst mich bei Deiner Hand!
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
Alle Beiträge (c) Walther
Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt
Walther ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2010, 09:21   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Guten Morgen lieber Walther,

ja das sind so Momente im Leben, die einen immer wieder sprachlos machen können

Schön hast du hier diese Begegnung im Wort festgehalten.
Interessantes Reimschema:
S 1, 2 + 3 ababb, S 3 als Haufenreim - gewollt oder hat es sich ergeben...?

Was mir allerdings nicht so zusagt, ist die Titelzeile, die sich in der letzten Zeile wiederholt.
Gefälliger klänge es:

und Du nimmst mich bei der Hand
XxXxXxX

selbst wenn die Zeile eine Silbe weniger hat.
Strenges Metrum ist nicht immer von Vorteil, meint mit lieben Grüßen

Chavali


__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2010, 22:23   #3
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Lieber Walther,

ein schöner Moment, der sich in der Erinnerung "eingebrannt" hat und ab und an im Traum zeigt.
Meist sind es keine großartigen und bedeutenden Bilder und Taten, sondern eben diese kleine Geste - mit der Hand durchs Haar fahren.

Aber:
Ich bin über die Zeitformen gestolpert.


Zitat:
Zitat von Walther Beitrag anzeigen
Und Du nimmst mich bei Deiner Hand


Du standest, an der Wand gelehnt,
Und schautest in den großen Raum.
Ich hätte das hier nicht erwähnt,
Wärst Du nicht wie ein schöner Traum,
Bei mir, und ich versteh es kaum. (verstand)

Du ruhtest tief in diesem Blick.
Und dann ging Deine rechte Hand
Zum Haar: Es machte bei mir „Klick!“.
Da habe ich‘s sofort erkannt:
Die raubt mir Herz und den Verstand,

Das Mädchen mit dem braunen Haar,
Das Näschen ist ganz wunderbar,
Die Augen schön und grün und klar,
Das alles ist doch gar nicht wahr:
Ich wusste nicht mehr, wer ich war!

Dann bin ich wieder aufgewacht,
Und Du warst nicht mehr an der Wand.
Ich dreh mich um, Du hast gelacht.
Dumm steh ich da, wie festgebannt.
Und Du nimmst mich bei Deiner Hand!

Dann bin ich wieder aufgewacht,
Und Du warst nicht mehr an der Wand.
Ich drehte mich, Du hast gelacht,
Dumm stand ich da, wie festgebannt.
Da nahmst du mich bei deiner Hand.

Deinen Traummoment habe ich mit einem wohlwollenden Lächeln gelesen und durchaus nachvollziehen können.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.06.2010, 12:49   #4
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard

Lb. Chavali,

danke für den Eintrag. Der Haufenreim hat den Zweck, diese Strophe mit erhöhtem Tempo zu lesen. Die Gefühlswallung, sozusagen der Blitzeinschlag, soll so durch zusätzlichen Drive in der Sprache quasi "hörbar" gemacht werden. Das ist der Grund, warum die dritte Strophe etwas herausfällt. Wenn Du es laut in der o.g. Form vorträgt, wird das Stilmittel nachfühlbar.

Ich mache in letzter Zeit öfters Verse zu Überschriften. Ob das immer klug ist, kann man bezweifeln, daher will ich Deinen Vorschlag mir intensiv durch den Kopf gehen lassen.

LG W.

Lb. Dana,

der Wechsel der Zeiten hat etwas mit dem inneren Dialog des LyrIchs zu tun. Er rührt davon her, daß das Gedicht sozusagen von hinten betrachtet geschrieben wurde. Das Mädchen hat ihn sozusagen "gepackt" und dann, aus dem Nichts, an die Hand genommen, und er versteht weder die Welt noch sein Glück.

Wird das Vorgehen so nachvollziehbar?

Danke und Gruß W.
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
Alle Beiträge (c) Walther
Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt
Walther ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 18:38 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg