Gedichte-Eiland

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Walther 08.06.2010 20:22

Und Du nimmst mich bei Deiner Hand
 
Und Du nimmst mich bei Deiner Hand


Du standest, an der Wand gelehnt,
Und schautest in den großen Raum.
Ich hätte das hier nicht erwähnt,
Wärst Du nicht wie ein schöner Traum,
Bei mir, und ich versteh es kaum.

Du ruhtest tief in diesem Blick.
Und dann ging Deine rechte Hand
Zum Haar: Es machte bei mir „Klick!“.
Da habe ich‘s sofort erkannt:
Die raubt mir Herz und den Verstand,

Das Mädchen mit dem braunen Haar,
Das Näschen ist ganz wunderbar,
Die Augen schön und grün und klar,
Das alles ist doch gar nicht wahr:
Ich wusste nicht mehr, wer ich war!

Dann bin ich wieder aufgewacht,
Und Du warst nicht mehr an der Wand.
Ich dreh mich um, Du hast gelacht.
Dumm steh ich da, wie festgebannt.
Und Du nimmst mich bei Deiner Hand!

Chavali 09.06.2010 09:21

Guten Morgen lieber Walther,

ja das sind so Momente im Leben, die einen immer wieder sprachlos machen können ;)

Schön hast du hier diese Begegnung im Wort festgehalten.
Interessantes Reimschema:
S 1, 2 + 3 ababb, S 3 als Haufenreim - gewollt oder hat es sich ergeben...?

Was mir allerdings nicht so zusagt, ist die Titelzeile, die sich in der letzten Zeile wiederholt.
Gefälliger klänge es:

und Du nimmst mich bei der Hand
XxXxXxX

selbst wenn die Zeile eine Silbe weniger hat.
Strenges Metrum ist nicht immer von Vorteil, meint mit lieben Grüßen

Chavali



Dana 09.06.2010 22:23

Lieber Walther,

ein schöner Moment, der sich in der Erinnerung "eingebrannt" hat und ab und an im Traum zeigt.
Meist sind es keine großartigen und bedeutenden Bilder und Taten, sondern eben diese kleine Geste - mit der Hand durchs Haar fahren.:)

Aber:
Ich bin über die Zeitformen gestolpert.


Zitat:

Zitat von Walther (Beitrag 44713)
Und Du nimmst mich bei Deiner Hand


Du standest, an der Wand gelehnt,
Und schautest in den großen Raum.
Ich hätte das hier nicht erwähnt,
Wärst Du nicht wie ein schöner Traum,
Bei mir, und ich versteh es kaum. (verstand)

Du ruhtest tief in diesem Blick.
Und dann ging Deine rechte Hand
Zum Haar: Es machte bei mir „Klick!“.
Da habe ich‘s sofort erkannt:
Die raubt mir Herz und den Verstand,

Das Mädchen mit dem braunen Haar,
Das Näschen ist ganz wunderbar,
Die Augen schön und grün und klar,
Das alles ist doch gar nicht wahr:
Ich wusste nicht mehr, wer ich war!

Dann bin ich wieder aufgewacht,
Und Du warst nicht mehr an der Wand.
Ich dreh mich um, Du hast gelacht.
Dumm steh ich da, wie festgebannt.
Und Du nimmst mich bei Deiner Hand!


Dann bin ich wieder aufgewacht,
Und Du warst nicht mehr an der Wand.
Ich drehte mich, Du hast gelacht,
Dumm stand ich da, wie festgebannt.
Da nahmst du mich bei deiner Hand.

Deinen Traummoment habe ich mit einem wohlwollenden Lächeln gelesen und durchaus nachvollziehen können.

Liebe Grüße
Dana

Walther 11.06.2010 12:49

Lb. Chavali,

danke für den Eintrag. Der Haufenreim hat den Zweck, diese Strophe mit erhöhtem Tempo zu lesen. Die Gefühlswallung, sozusagen der Blitzeinschlag, soll so durch zusätzlichen Drive in der Sprache quasi "hörbar" gemacht werden. Das ist der Grund, warum die dritte Strophe etwas herausfällt. Wenn Du es laut in der o.g. Form vorträgt, wird das Stilmittel nachfühlbar.

Ich mache in letzter Zeit öfters Verse zu Überschriften. Ob das immer klug ist, kann man bezweifeln, daher will ich Deinen Vorschlag mir intensiv durch den Kopf gehen lassen.

LG W.

Lb. Dana,

der Wechsel der Zeiten hat etwas mit dem inneren Dialog des LyrIchs zu tun. Er rührt davon her, daß das Gedicht sozusagen von hinten betrachtet geschrieben wurde. Das Mädchen hat ihn sozusagen "gepackt" und dann, aus dem Nichts, an die Hand genommen, und er versteht weder die Welt noch sein Glück.

Wird das Vorgehen so nachvollziehbar?

Danke und Gruß W.


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