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#1 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Sy!
Genauso wie von dir avisiert habe ich den Titel ja gemeint, spricht doch das Gedicht in den Terzetten selbst diesen Vergleich an. ![]() Vielen Dank für deine Begeisterung! ![]() LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 07.11.2016
Ort: Berlin-Lichtenberg
Beiträge: 180
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Sehr schön, deine Winterzeilen, Erich. Besonders gefällt mir das 1. Quartett, weil du hier sehr irdisch bist. Aber der Titel sagt es schon: Reifgestalten. Der Vergleich mit dem Leben des Menschen - nun ja. Alles hat einen Anfang und ein Ende. Nichts bleibt außer Erinnerung.
Angelika |
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#3 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Angelika!
Nicht bleibt als Erinnerung - und nicht mal die für lange! Otto Normalverbraucher ist spätestens drei Generationen weiter vergessen, die zeitnahen Celebrities nach wenigen Jahrzehnten (wer unter den Teenagern kannte wohl noch die Gabor?), und die wirklich großen Berühmtheiten überdauern auch nur ein paar Jahrhunderte. Ganz wenige Namen werden über Jahrtausende weitergereicht, aber mehr sind sie dann auch nicht mehr: Nackte Namen, mit denen man ein Klischee oder einen speziellen Inhalt verknüpft. Der einstige Mensch dahinter spielt selbst keine Rolle mehr. Wir sollten endlich diese ewige und unselige Suche nach Bedeutung aufgeben - wer ernstlich darüber nachdenkt, kann diesbezüglich eigentlich nur enttäuscht werden. Das Leben muss keinen anderen Sinn haben als den, eben einfach zu sein! Den Tieren ist das allemal genug! Für die Menschen könnte ein Zusatz heißen: "... und sich selbst zu erweitern." Aber wofür? Mit dem Tod endet alles - nur wer seine Weisheiten aufschreibt und weitergibt, erfüllt sein Leben mit so etwas wie Zweck, zumindest einem kurzfristigen, denn wenn dereinst die Menschheit endet, wird spätestens auch das obsolet - sofern das überlieferte Geschreibsel überhaupt überliefernswert war! Für mich selbst bedeutet es: Der eigenen Neugier folgen und sie befriedigen, die künstlerischen Fähigkeiten zu verfeinern und zu erweitern, und ab und zu irgendwem auf die Nerven gehen mit meiner Klugscheißerei, bei dem ich das Gefühl habe, es könnte sich bei diesem als sinnvoll erweisen. Ansonsten das Leben mit allen Sinnen genießen, ohne mich allzu sehr anzustregen oder zu stressen. Was von mir bleibt? Ein paar Bilder, ein paar Gedichte - das ist auch genug! Ruhm ist nur eine Krücke für die innerlich Schwachen - und bestenfalls ein zweischneidiges Schwert! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 07.11.2016
Ort: Berlin-Lichtenberg
Beiträge: 180
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Lieber Erich, immer wieder schön, wenn du ein paar Nachdenklichkeiten aufschreibst, die uns gewöhnlichen Menschen oftmals schon gar nicht mehr in die Gedanken kommen. Wozu lebt der Mensch? Um zu leben, klar. Aber ich frage mich öfter mal, warum soll etwas von ihm bleiben? Wenn er Kinder hat, lebt er in ihnen weiter, auch wenn es schwerfällt, das bei manchen von ihnen zu glauben. Gedichte unserer Liga der Namenlosen, lieber Erich, wer wird sich schon darum kümmern? Ich weiß, dass ich für den Container schreibe. Es macht Spaß (oder auch nicht), sich selbst in der Phalanx der Dichtergrößen zu wähnen, das hebt den ganzen Menschen, aber wenn man ehrlich zu sich selber ist, weiß man, man ist die kleine Dichtergröße, nach der die Hähne nicht krähen werden. Natürlich habe ich über dieses Problem auch schon nachgedacht, sogar zwei, drei Gedichte dazu geschrieben, aber auch sie werden im Container landen. Seien wir realistisch.
Angelika |
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#5 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Angelika!
Manchmal denke ich - das letzte, was der Mensch will oder braucht, ist Realität! Wie anders wären Religionen, Welterklärungsmodelle nach dem Wissensstand der Epoche oder selbstgefälliges Verhalten erklärbar??? ![]() ![]() ![]() Auch ich tröste mich zuweilen gern mit der Illusion, dass meine Bücher quasi meine Kinder sind - das, was ich der Welt hinterlasse, und das irgendwann die Wertschätzung erfahren wird, die ihm nach meiner persönlichen Illusion bezüglich meines Talentes zukommt. ![]() ![]() Das nackte (nettes Wortspiel! ![]() Da erscheint mir die Weitergabe meiner Gedankeninhalte als wesentlich klarer, vorhersehbarer - und vor allem bin ich nicht bloß zu 50% daran beteiligt! ![]() LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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