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Der Tag beginnt mit Spaß Humor und Übermut

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Alt 14.11.2016, 20:32   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, LF!

Ich fühlte mich in keiner Weise "gefettnapft"!

Alles klar!

LG, eKy

PS: An die Lampe hatte ich schon gedacht, aber ist - wie du sagst - abgegriffen und passt inhaltlich auch nicht dazu. Macht nix - so schlecht ist es nicht mit Pampe!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 15.11.2016, 10:01   #2
juli
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Hey, eKy,

Ein Farbensonett! Du hast es bei Humor und Übermut gepostet. Gestern schon habe ich es gelesen, und ich habe mich gewundert, weil es für mich eher unter „Wut und „Was soll denn das““ fällt. Aber da spricht ein Kerl. Auch habe ich deine Erklärung:

Zitat eKy, Meine Intention war, einen verknöcherten Traditionalisten sprechen zu lassen (ich höre meinen Vater reden, ein durchaus intelligenter Mensch, aber ein Teil von ihm konnte oder wollte sich davon verabschieden, ein strammer Nazi gewesen zu sein ...), der in moderner Kunst nur "entartetes" Geschmiere sieht.

und mir wurde dein Anliegen klarer. Ich bin auch eine Frau, und dazu noch eine, die Farbenkleckse auf Bildern, wenn sie an den richtigen Stellen sind, mag. Heute lese ich das Gedicht in einer anderen Stimmungslage. Und ich muss über deine Worte und die Ideen schmunzeln.

Tolle Wortwahl!

Mal was Anderes, und du bist in der Humorabteilung

Schmunzelnde Grüße sy

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Alt 15.11.2016, 10:14   #3
Wodziwob
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Hi eKy,

wie immer und überall gibt es auch in der abstrakten Malerei solche und solche. Ob sie nun jedermanns Sache ist oder nicht, spielt eigentlich keine Rolle, sie existiert und hat ein Recht darauf. Dass es zwischen einer Menge ernstzunehmender Vertreter auch einige geschäftstüchtige Selbstdarsteller gibt, die damit Schindluder treiben und die Sensationslust des Publikums befriedigen, um möglichst schnell möglichst viel Kohle zu machen damit oder sich einfach nur wichtig, ist vollkommen klar. Ich denke, die gab es in jeder Kunstrichtung. Die Zeit ist wie ein Sieb.

Wie immer wortgewandt und diesmal ordentlich wuchtig.

Liebe Grüße
Wozi
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Alt 15.11.2016, 18:32   #4
Erich Kykal
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Hi Sy, Wozi!

Auch ich schätze gewisse abstrakte Künstler, zB Hundertwasser, sehr.

Was ich nicht verknusen kann, ist die sog. Konzeptkunst, wo einer zB einen ranzigen Klumpen Fett auf einen alten Stuhl klatscht und das dann als "Skulptur" hinstellt! Das ist mir einfach irgendwie zu billig!

Kunst kommt für mich immer noch von Können, aber auch der Aufwand ist für mich entscheidend für die Wertigkeit - man muss dem Werk ansehen, dass der Künstler sich nicht nur Gedanken gemacht, sondern sich auch entsprechend Mühe gegeben und Aufwand betrieben hat.
Bei Michelangelo's Pietá ist das natürlich offenkundig, aber je moderner es wird, desto weniger Mühe scheint man sich zu machen. Zuletzt sieht man nur noch "bedeutungsschwere" weiße Leinwände oder Farbschüttungen mit Tierblut (Orgien? Wuärcks!). Es gerät alles zu bloßer Hirnwixerei - und das stört mich.
Damit kann ich zwar intellektuell was anfangen - aber Kunst ist es für mich nicht mehr, eher Anregung zum Nachdenken. Aber das kann die Rätselseite in einer Zeitschrift auch.
Wenn jede beliebige Anordnung von Müll in einem Container schon Kunst sein kann und soll, dann hört es für mich auf - da sabotiert sich der Begriff nur noch selbst und führt sich ad absurdum. Philosophisch interessant, aber eben nichts Werktaugliches mehr. Schade.

Soviel zu meinem Kunstbegriff, um das mal klarzulegen. Vielleicht auch einseitig, um beim Thema zu bleiben, aber so ticke ich nun mal.
Interessantes Detail am Rande: Bei meinen Bildersonetten habe ich durchaus mehrmals versucht, auch abstrakte Werke zu bedichten - es ging nicht! Sie berührten vielleicht mein Hirn, nicht aber mein Herz, und ohne emotionale Bindung oder Auseinandersetzung kam eben keine einzige lyrische Zeile dazu zustande!

Vielen Dank für eure Gedanken!

LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (18.11.2016 um 15:06 Uhr)
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Alt 18.11.2016, 10:56   #5
plotzn
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Servus eKy,

wow! Eine wortgewaltige Bebilderung von "Emotion trifft Leinwand"! Hier plätschert nichts dahin, hier wird gewütet. Ist sehr lebendig und gefällt mir gut!
Eins habe ich nicht kapiert: auf was bezieht sich das "ihn" in "dass er ihn verliere"?

Was mir auch sehr gut gefällt ist die Beschreibung Deines Kunstverständnisses. Es deckt sich ziemlich mit meinem, aber ich hätte das nicht so schön beschreiben können.

Liebe Grüße, Stefan
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Alt 18.11.2016, 11:32   #6
Angelika
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Lieber Erich Kykal, ich verstehe dich sehr gut. Als ich vor Jahren in der Berliner Nationalgalerie war, stolperte ich in der Empfangshalle beinahe über einen Haufen verrosteten Schrotts und dachte mir, die bauen hier um und sind nicht fertig geworden. Denkste. Da war nämlich ein Schild mit dem Titel eines "Kunstwerks", das ich nun versuchte herauszufinden, was es eigentlich darstellen sollte. Bin nicht drauf gekommen, weil auch der Titel mir sehr abwegig vorkam.

Aber ich hatte mal ein wirklich schönes Erlebnis mit einer abstrakten Wandmalerei. Das war in Plötzensee, nahe der Strafanstalt, dort gibt es eine hochmoderne Betonkirche, im Innenraum eine riesige Wand, auf der im ersten Moment nicht deutbare Farbflecken waren. Ich setzte mich also hin und sah mir die Farbflecken genauer an. Und plötzlich ergab sich das Bild einer Szene aus der Bibel. Bei abstrakten Gemälden braucht man vielleicht mehr Phantasie und Abstraktionsvermögen als zum Beispiel bei einem eher realistischen Gemälde von Rubens oder so, wo man auf ganz andere Dinge achtet. Falls man interessiert ist und sich mit der Betrachtung Zeit nimmt, hat man also wenigstens dieses Aha-Erlebnis.

Aber du zielst mit deinem Gedicht ja auch noch auf anderes hin, nämlich auf das oberflächliche Herangehen von Künstlern an ihre Kunst. Das hängt natürlich mit dem Grad ihrer Ausbildung und ihrer unbedingten Sucht, modern zu sein, zusammen. Vielleicht auch mit der Sucht nach dem schnellen Geld, das freischaffende Künstler ja immer nötig haben. Deine Worte in der ersten Strophe allerdings finde ich reichlich stark und auch ganz schön selbstsicher. Mein lieber Mann.

Aber man kann niemandem vorschreiben, was er schön finden soll oder was nicht, höchstens, dass die ästhetische Bildung wieder in ihr Recht treten muss. Deinem verständlichen Ärger hast du mit diesem Gedicht Luft gemacht.

Angelika
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Alt 18.11.2016, 15:16   #7
Erich Kykal
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Hi Plotzn!

Dass er (der Schmierant) ihn (den Zweifel) verliere(n möge).

Ich gebe zu, dass der Furor zum Teil von meiner eigenen Ablehnung bestimmter "Farbe-auf-die-Leinwand-Huster" gespeist wird! Wenn es hinterher gut aussieht, soll es ja sein, aber manche produzieren nur Dreck und behaupten es dann frech als hohe Werke! Eine gewisse Dekadenz und ein Hang zu abgehobener Hirnwixerei ist der modernen Definition von Kunst nicht abzusprechen, wie ich finde.


Hi Angelika!

Siehe meine Zeilen an Plotzn - und die Worte in S1 sind genau betrachtet jene des LyrIchs, das in diesem Falle nicht mit dem Autor übereinstimmt - zumindest nicht allumfassend.
Das LyrIch ist hier ein kleingeistiger Wutbürger mit dem Kunstbegriff eines alten Nazis. Die Art Typen, bei denen daheim irgendein Hirsch in edler, stolzer Pose vor einer Waldszenerie aus jedem Bild röhren muss!


Vielen Dank für eure wohlwollenden Gedanken!

LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (12.12.2016 um 21:18 Uhr)
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Alt 19.11.2016, 08:33   #8
plotzn
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Oh Mann! und dabei waren die Zweifel so naheliegend (und -stehend). Wie war das mit dem Wald und den Bäumen?
plotzn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.12.2016, 21:19   #9
Erich Kykal
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Hi Plotzn!

Wälder, Bäume - alles grün! Kein Wunder, dass man sich schwer tut!

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Alt 13.12.2016, 07:31   #10
Angelika
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Erich, man muss doch kein Nazi sein, um sich einen röhrenden Hirsch übers Sofa zu hängen. Da denke ich eher an den kleinen BILD-Leser der fünfziger, sechziger Jahre. Wobei der röhrende Hirsch als Kitschsymbol heutzutage ausgedient hat. Und die Nazis hatten doch eine ganz andere Kunstvorstellung.

Heutiger Kitsch ist eher sachlich betont und wird von der Kunstszenerie völlig unkritisch als Kunstgenre eingeordnet, sozusagen Auge in Auge mit wirklicher Kunst. Er ist demzufolge auch schwer als Kitsch erkennbar. Die Ausstellungen sind voll davon. Das ästhetische Wissen und Gefühl sowohl der Ausstellungsmacher als auch der Ausstellungsbesucher ist so weit abgeflacht,
dass sie alles schlucken, was ihnen der letzte Farbkleckser als Kunst anbietet.
Das ist das wirkliche Problem, Erich, die ausufernde Beliebigkeit, die Scheu vor der politischen Aussage, und wir leben in einer hochpolitischen Zeit, die Kunst ist bemüht, sich den Anschein von Neutralität zu geben, und versumpft dadurch mehr und mehr, ohne dass es die Allgemeinheit zur Kenntnis zu nehmen in der Lage ist. Wenn man an die Hochkunst der zwanziger Jahre denkt - sie war immer politisch, nicht immer direkt, oftmals aber indirekt. Selbst ein Porträt hatte eine politische Aussage.

Heute geht es ums Auffallen. Und wenn einer seine Bilder verkehrtrum an die Wand hängt, fällt er auf. Die wirkliche Triebkraft der Kunst ist also nicht mehr die Kritik an gesellschaftlichen Zuständen, der Wille, mit Hilfe der Kunst den Menschen nicht nur ästhetisch zu erreichen, ihm einen inneren Halt zu geben, sondern der Überlebenswille des Künstlers.

Angelika
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