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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

 
 
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Alt 02.08.2016, 08:56   #4
Erich Kykal
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Hi Romantiker!

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Zum Gedicht: Auch ich bin Katzenfan! Vier Gräber musste ich schon ausheben, aber sie wurden alle alt, mein Ältester sogar 22, die andern 19 und zweimal 17 Jahre! Zur Zeit hält mich Katerchen Mischa auf Trab, er ist heuer 3 ...

Zum von Koko erwähnten Umstand des "Steifen" - das entsteht durch die Brüche in der Sprache.
Diese wiederum entstehen durch Verkürzungen ("Aug"), harte Wortenden, Bindestrich- oder Kommapausen, kurze Vokale bei vielen Konsonanten, davon wiederum viele Verschluss- oder Zischlaute ("stolze").

Weiche lyrische Sprache beachtet nicht nur den zu transportierenden Inhalt, sondern auch die glatt fließende Sprachmelodie und den Wortklang.
Hier ist der obstruktive Aufwand beim Sprechen ein guter Gradmesser: Je mehr "Zungenakrobatik" und allgemeine Bewegung im Mundraum erforderlich ist, um eine Satzmelodie zu artikulieren, desto "härter" klingt diese dann im Vortrag.
Wichtig sind also die Vermeidung von Konsonantenprall zwischen Worten, besonders hart klingenden Worten, Brüchen oder Pausen sowie Konsonatenhäufungen und zu vielen "schrillen" Vokalen wie "i" oder (weniger) "e".
Zu suchen sind "weiche" Wortverbindungen, welche die Sprache fließen lassen, sowie "dunkle" (und wenn möglich lange) Vokale wie "a,o,u".

Du hast hier in S1 wirklich viel von allem verwendet, was ich oben unter "zu vermeiden" aufzählte, daher handelt dein Inhalt zwar von diesen geschmeidigen, weichen Tieren, aber die Satzmelodie holpert ob der Einschübe und Bindestriche, und der Wortklang ist hart ob der kurzen Worte wie der kurzen Vokale darin. Darum passt die Sprachmelodie hier nicht zum kolpertierten Thema, und diese Diskrepanz fällt dem sensiblen Leser auf.

In S2 ist es nicht so deutlich, aber auch hier haben wir grundsätzlich dasselbe Symptom: Die abgesetzte, zwar klar artikulierte, aber eben harte Satzkonstruktion. Hier sind es vor allem der Einschub in Z1 und das "zu sein" in Z4.

Auch die durchweg männlichen Kadenzen an den Versenden ("harte" Endung auf betonter Silbe) machen das Werk zusätzlich "steif".

Hier eine mögliche "weichere" Version der ersten Strophe (nur zum Vergleich):

Weich verhaftet im Entrückten
schaut dein Auge jenes Wesen,
will mit durch den Blick verzückten
Sinnen seine Tage lesen.

Bis dich, plötzlich wendend, starr,
seine Augen, sonderbar
treffen wie ein Sternenstrahl,
dem ein Gott sich anbefahl.


LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (02.08.2016 um 12:13 Uhr)
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