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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 19.02.2016, 19:39   #1
Agneta
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es ist keine Frage des Dürfens, Wolo, es kommt auf die Ansprüche an, die man sich selber setzt. Es gibt heute, wie auch Erich, denke ich schon schrieb, sogar Leute, die Sonette 4 hebig schreiben. Es sind eben die Vereinfachungen, auch hier wiederhole ich mich, die letztlich dazu führen, dass ein Genre immer mehr verfremdet wird.
Über das Genre hinauszugehen, wie ich es tat bei meinen Ghaselen mit Klammer, sich selbst, im Schema bleibend, was Neues auszudenken und das Genre möglicherweise damit zu bereichern, das ist für mich dichterische Freiheit.

Ich vergleiche es immer gerne mit einem Bäckerkuchen und dem einer guten Hausfrau. Wer weiß denn heute noch, wie ein richtiger Streuselkuchen zu schmecken hat? Alle essen doch die Bäckerpappe... Schade, wenn sowas verkommt und so ist es auch mit den Sonetten.

Man könnte fast meinen, dein Kommi wäre nett, wenn nicht der erste Satz wäre...("Ach, Agneta, ich wollte in erster Linie Erich gegen deine Umarmung helfen!").Warum machst du sowas, Wolo? Ich verstehe es nicht.

Dennoch und weil ich Anstand habe, ignoriere ich das mal und antworte dir. Vielleicht kannst du dir ja deine abschätzigen Spitzfindigkeiten irgendwann noch verkneifen? Dann würde eine Kommunikation vielleicht auch mit dir Spaß machen, Wolo.
Grüße von Agneta

Geändert von Agneta (19.02.2016 um 19:44 Uhr)
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Alt 19.02.2016, 22:31   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Agneta!

Schauen wir uns die "neue" Variante an:

Erinnerungen hängen uns in Rahmen
an weißen Wänden, werden Galerie,
dass niemals wir vergäßen alle die,
die gingen und die doch nicht wiederkamen.

Z1 und 2 prima, in Z3 stört mich die Inversion, und mit in Z4 die drei "die".

All die Etappen, die das Leben schenkte,
all jene Wege, die wir schon beschritten,
auf denen Schnuppen hoffnungsleer verglitten,
wenn Abendrot sich in die Nacht versenkte.

"All die" und "all jene" ist als Einstieg problematisch, da eigentlich hier die erste Silbe betont ist. Klar, es geht auch anders, aber natürlicher Sprachfluss klingt anders.
Die "verglittenen Schnuppen" in Z3 nerven immer noch herum. Müssen die sein?
Abendrot, das sich in die Nacht versenkt, klingt selbstmörderisch - wie eine Lebensmüde, die ins Wasser geht ...


Wir nagelten sie fest an unsre Wände
in Bildern, die Vergänglichkeit bezwingen.
Ein stetes, unbeugsames Ringen

Z3 hat hier nur 4 Heber - einen zu wenig.

mit Zeit - um all die Dinge, die uns galten,
sodass an unsres langen Lebens Ende
sie uns den goldgerahmten Spiegel halten.

Den Bindestrich in Z1 unbedingt entfernen.


Meine Version:

Erinnerungen hängen uns in Rahmen
an weißen Wänden, werden Galerie,
dass niemals wir vergäßen alle, die
seither vergingen und nie wiederkamen.

Etappen alle, die das Leben schenkte,
wie jene Wege, die wir schon beschritten,
die Seelen, die uns darauf schon entglitten,
wenn Nacht sich in das Abendrot versenkte.

Wir nagelten sie fest an unsre Wände
in Bildern, die Vergänglichkeit bezwingen.
Ein dauerndes und unbeugsames Ringen

mit Zeit um all die Dinge, die uns galten,
sodass sie uns an langen Lebens Ende
versöhnt den goldgerahmten Spiegel halten.


Nimm, was dir brauchbar erscheint. So jedenfalls klingt es für mich runder, flüssiger, sprachlich sauberer.

Erneut: Ein sehr schönes Sonett, das jede Optimierung verdient! Vielen Dank!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.02.2016, 11:13   #3
Agneta
Gast
 
Beiträge: n/a
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danke, lieber Erich, dass du nochmals gefeilt hast.
Ja, das "stetige "vom Original ist mir durchgerutscht beim Tippen, andauernd oder stetig.

Mit den Schnuppen stehst du echt aufs Kriegsfuß, aber sie müssen sein.
Es sind ja nicht die Seelen, die verlorengehen, sondern die Hoffnungen, die mit den Schnuppen, naja, ich hatte es ja oben schon erklärt.
Sie sind m ir eben wichig.

Das versöhnlich würde die Aussage verstärken, ja..
Etappen alle finde ich nun wieder verdreht irgendwie.
Ich drucke mir deine Version mal aus und werde in den nächsten Tagen mit meiner in Ruhe vergleichen. Auch mit dem Original.
Heute habe ich ein Klingeln im Ohr vom Babytag gestern und habe keine innere Ruhe, mich damit zu befassen. Der Kleine hat ziemlich viel geschrien gestern-er ist ein sogenanntes "Schreibaby". Da ist man wirklich noch am nächsten Tag platt. Selbst der Hund jaulte irgendwann mit...ein Konzert der besonderen Art

LG von Agneta

So! Habe jetzt meinen "Frieden mit diesem Werk gemacht" und eine endgültige überarbeitete Endfassung eingestellt.
Danke, lieber Erich , für deine Empathie

LG von Agneta

Geändert von Chavali (25.02.2016 um 14:08 Uhr) Grund: Doppelpost: 2 Beiträge zuammengeführt :-))
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Alt 25.02.2016, 14:11   #4
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
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Liebe Agneta,

du hast deine Galerie noch ein wenig überarbeitet und diesen oder jenen Tipp eingearbeitet.

Das finde ich schön und gefällt mir - das nenne ich mal kreative Arbeit am Objekt

Lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.02.2016, 17:07   #5
Agneta
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Beiträge: n/a
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danke, liebe Chavi- ja, ich wollte es gern abschließen , auch aus Respekt vor denen, die sich Tipp gebend damit auseinandergesetzt haben. Danke schön.
LG von Agneta
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