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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 30.12.2015, 18:43   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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HI, Agneta!

Man fragt sich immer, wie man solches Grauen in Reime zwingen kann! Und doch, es muss sein, so deutlich wie nur möglich.

Die Nachrichten sind zu oberflächlich, mit den gezeigten Bildern kann man sich kaum identifizieren. Man sieht nur ewig Geschieße, flüchtende Menschenmassen, Explosionen in Stadtvierteln oder flaggenschwingende Vermummte, die auf schwerbewaffneten Toyotas durch das Bild rasen. Daran guckt man sich irgendwann müde, man reagiert überhaupt nicht mehr auf emotionaler Ebene.

Damit man die Einstellung und das Handeln dieser Glaubensmonster wirklich verdeutlichen kann, muss man den Leser dort erreichen, wo es noch weh tut! Man braucht Identifikationsfiguren, um das unsägliche Leiden ihrer Opfer nachvollziehbar zu machen. Das versuche ich mit meinen Mitteln.

Vielen Dank für deine verständigen Zeilen - du bringst es auf den Punkt!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 31.12.2015, 17:25   #2
Dana
Slawische Seele
 
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Lieber eKy,

Dein Gedicht bewirkt, dass man erschüttert liest und zugleich um die Wirklichkeiten weiß.
Die Nachrichten der Medien sind ermüdend, weil sie zielgesteuert sind. Was auch immer an Grausamkeiten geschieht, sie werden transportiert und manipulieren zugleich. Es wird geschossen, bombardiert, zerstört und geschlachtet. Das allein ist nicht grausam genug. Es wird unterschieden:
gute Mörder - schlechte Mörder.

Ich muss aufpassen, dass ich hier nicht mit einer Tirade lande, weil ich gerade ein entsprechendes Buch lese, (Psychologie der Massen).

Du hast den "Irrsinn" gut in Reime gebracht.

Für keinen Krieg gibt es eine Rechtfertigung und doch wird es immer und immer eine Begründung geben, wofür die Glaubenden bereit sein werden, ihr Leben zu geben. Das gilt auch für politische Kriege.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 31.12.2015, 17:40   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Beiträge: 8.570
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Hi, Dana!

Ich stimme dir zu. Aber nur, indem wir solche Einzelschicksale schildern und begreifbar machen, erreichen wir die Menschen.
Die Masse der Kriegsopfer und Flüchtlinge bleibt anonym, kann mit allen möglichen Vorurteilen belegt und aus "Vernunftsgründen" abgelehnt oder gar gehasst werden.
Mit Identifikationsfiguren ist das nicht so leicht! Deshalb lamentiere ich nicht über Allgemeinzustände oder Unrecht, begangen an ganzen Völkern, sondern beschreibe das Grauen aus der Sicht eines einzelnen unschuldigen Opfers.
Ich denke, damit erreicht man mehr als mit politischen Diskussionen und moralischen Aufrufen.

Vielen Dank für deine wertvollen Gedanken, denen ich voll und ganz beipflichte!

LG, eKy
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