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#1 | |
Gesperrt
Registriert seit: 14.12.2014
Beiträge: 351
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Hallo nochmal,
@Falderwald Zitat:
"Doch ich muss weiter mit ihm leben" xXxXxXxXx Gruß Bodo |
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#2 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
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Beiträge: 9.947
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Moin Bodo,
ich weiß, wie du das mit dem betonten "ich" meinst, aber das spielt hier kaum eine Rolle bei dieser Satzkonstruktion, weil hier das "ich" und das Verb direkt hintereinander kommen. Und meistens wird das Verb betont gelesen, da fällt alles andere gegen ab. Ein ähnliches Problem mit dem betonten "ich, wie du es meinst, hatte Tucholsky in seinem Text "eine kleine Geburt": "Sie wollt ihn lassen Bildung lernen, ich aber war für Staatsanwalt." Ich finde also, das geht so im Jambus durch. Vor allen Dingen, da in meiner Anregung das jedoch sehr stark betont wird. Und außerdem hat dein Vorschlag nur vier Hebungen... ![]() Liebe Grüße Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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#3 | |
Gesperrt
Registriert seit: 14.12.2014
Beiträge: 351
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Moin Falderwald,
Zitat:
![]() Mein Beispiel sollte der Verdeutlichung des mir vorschwebenden Rhythmus' dienen und erhebt nicht den Anspruch einer inhaltlichen Lösung. Käme Monsieur mit "doch ich muss noch ein Weilchen damit leben" besser klar? ![]() Ich weiß auch, dass du die meisten deiner Verse mit einem berühmten Zitat rechtfertigen kannst (dafür meinen größten Respekt). So auch hier. Sei's drum, die von dir gewählten Tucholskyverse zeigen zumindest, dass ich meine Gedanken so ausgedrückt habe, dass du mich verstanden hast. Dennoch käme ich nicht auf die Idee, "ich aber wär für..." zu betonen. Und Tucholsky selbst wahrscheinlich auch nicht, denn in den folgenden (von dir nicht zitierten Versen des selben sehr witzigen Gedichts) verbiegt er den Jambus so abstrus, wie es nur komische, satirische oder selbstironische Werke zulassen (Heinz Erhardt war auch ein Fan davon). Da fragte Mutti ganz real:Das funktioniert aber (meinem verdammten Bauchgefühl nach und ohne jeglichen Quellennachweis) nicht in ernsthafter Dichtung. lg Bodo |
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#4 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
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Beiträge: 9.947
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Moin Bodo,
das ist ein witziges Gedicht? Also mir bleibt dabei das Lachen im Halse stecken, denn das ist absolut ernst gemeint, dabei aber perfekt und gekonnt als Satire verpackt. Die von mir zitierten Zeilen sind der Kern des Textes, das ist es, was er damit aussagen wollte. Das war die Kritik an der damaligen Rechtsprechung, die er für korrupt, voreingenommen, ideologisch verblendet und unfähig erachtete. Sie wollte ihn lassen Bildung lernen, ich aber war für Staatsanwalt. Das sagt doch alles aus - ein direkter Schlag in Justitias Fresse. Das war absolut ernsthafte Dichtung, ich glaube, du musst dich noch ein wenig mit dem "Tucho" beschäftigen. Ich habe alle seine Gedichte immer wieder gelesen und mache das auch heute noch. Eine bessere Aufklärung über die damalige Zeit wirst du nicht finden (wenn du seine Gedichte chronologisch liest). Ja, er hat sich den Jambus in seinen Zeilen gut zurecht gebogen. Aber das funktionierte doch. Und warum sollte es dann hier nicht funktionieren? Aus einem Bauchgefühl heraus? ![]() ![]() Liebe Grüße Falderwald
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#5 | |
Gesperrt
Registriert seit: 14.12.2014
Beiträge: 351
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Mensch Falderwald,
na klar ist es witzig. Mindestens im Sinne von "geistreich", aber darüber hinaus erregt es auch Schmunzeln bis hin zu breitem Grinsen - und zwar genau aus den von dir genannten Gründen und vor allem in dem von dir gebrachten Zitat. Ich finde das herrlich. Und ja, das verbogene Metrum funktioniert hier ganz hervorragend, denn es unterstützt die Satire. Zitat:
Missverständlich ist zugegebenermaßen mein Ausdruck "ernsthafte Dichtung", weil Satire, da hast du vollkommen recht, natürlich auch ernsthaft ist. Ich meine, in Nachteules Versen spricht ein LI direkt und ehrlich, über genau so gemeinte Gefühle (bzw. Nichtgefühle). Es handelt sich nicht (zumindest für mich nicht erkennbar) um Satire, noch wird an die Lachmuskeln des Lesers appelliert. Das meinte ich mit "ernsthaft". Ich bin aber gerne bereit, ein geeigneteres Adjektiv deiner Empfehlung dafür zu benutzen (ironiefrei!). ![]() Ist diese Zurechtbiegung, wie im vorliegenden Fall, nun eher unaufdringlich, dann erzeugt sie, weil der Leser im Metrum bleibt, allenfalls ein wenig Leiergefahr (schon wieder so ein Laienausdruck, sorry). Wäre sie dagegen so stark, wie beim Aufzählen der Berufe im Tucholskygedicht, dann würde das ganze Werk meiner Meinung nach unfreiwillig komisch und damit lächerlich. Gruß Bodo |
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#6 |
Gast
Beiträge: n/a
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Liebe Nachteule,
es ist schon viel gesagt worden, aber ich möchte mich vornehmlich Lailanys Aussage anschließen. Der poetische Fluss einer Ghasele ist hier nicht gegeben. Nun ist das manchmal so, wenn man sich einer neuen Form widmet. Hinzu kommt die metrisch unsaubere Zeile, die ja bereits "Doch ich muss mit ihm für immer leben" - moniert wurde. Ghaselen sind , so wie ich sie kenne, hochpoetisch und jeder Versuch ist es wert. ![]() So bin auch ich animiert wo ![]() Manchmal liegt einem ein Genre einfach auch nicht. Sestinen z.B sind nicht meins. Macht ja auch nichts. ![]() LG von Agneta |
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#7 | |||||||||||
geehrt und gefiedert
Registriert seit: 17.07.2014
Ort: Im nächtlichen Wald
Beiträge: 350
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Hallo zusammen,
bei den Sommervögeln habe ich mich bereits für die lange Wartezeit entschuldigt, aber ich hatte im privaten Bereich und in meinem Heimatforum das eine oder andere zu tun, das Zeit fraß. Dass mir das Gedicht nicht so gut gelungen ist, hatte ich schon im Gefühl, aber meine Freundin meinte, so schlecht sei es gar nicht. Frauen. xD Der Einfachheit halber trenne ich die Kommentare an euch nicht auf, zumal es ja auch Überschneidungen gibt. Dabei zitiere ich dann meist nicht alle, um das nicht unübersichtlich erscheinen zu lassen. Das kalte/nüchterne war eigentlich schon geplant. Dadurch, dass das lI die kühle ja nur vorspielt, sonst würde es am Ende nicht doch offen. (Daher auch keine Wehmut, etc.) Dass das dann aber auch noch zu nüchtern ist, muss ich zugeben, stimmt auch und war dagegen nicht geplant. ![]() Zitat:
![]() Zitat:
Und hartherzig ist das lI ja auch nicht. Es wurde nur zu oft verletzt, um sich freiwillig noch einmal verletzen zu lassen. Zitat:
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Zitat:
Zitat:
![]() Abfuhr eher als Drohung. Oder wo siehst du eine Drohung? ![]() Zitat:
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![]() Leidend mühsam" hat mir auch nicht ganz gefallen, aber das lI leidet und das Kleben ist mühsam... Zitat:
![]() Zitat:
![]() Zitat:
![]() ![]() Auf den Rest bin ich glaube ich oben schon eingegangen, wenn ich nichts überlesen habe. ![]() Vielen Dank euch allen für eure Kommentare und noch einmal eine kurze Bitte um Entschuldigung für die lange Wartezeit! nächtlicher Gruß, gutes nächtle und carpe noctem Nachteule |
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