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Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.986
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Moin zusammen,
bevor das "Rätsel" aufgelöst wurde, hatte ich sofort auf diese Zeile getippt, denn hier gibt es die einzige Ausnahme im gesamten Text: versprechen sich dem Kommenden im Lichte Zitat:
Bei obigem Metrikschema ist zunächst einmal eine Silbe zu viel: xXxx x x Xxx x Xx Dann wüsste ich auch nicht zu sagen, wo geschrieben steht, dass ein einsilbiger Begriff wie "sich" im Jambus oder im Trochäus nicht betont gelesen werden kann/darf. Das wäre mir gänzlich neu. Selbstverständlich betone ich hier das "sich", das ergibt sich schon durch den natürlichen Sprachrythmus. Es mag ja sein, das "sich" keine gleich starke Betonung wie vorher "spre" und danach "Kom" hat, aber ganz sicher wird es stärker betont als "chen" und "dem". Zudem stünde diese Silbe als unbetonte in der Mitte von drei unbetonten und würde alleine deshalb im Jambus schon den betonten Akzent auf sich ziehen. Das geht in der alternierenden Lyrik auch gar nicht anders. Das ist auch nie anders gewesen und das haben sich schon die alten Dichter hier und da zunutze gemacht: Goethe: "Es gilt wohl nur ein redliches Bemühen" Heine: "In dieses lieblos frostige Gemüt" Rilke: "ein Unterschlupf aus dunkelstem Verlangen" usw. usf... Dasselbe gilt dann allerdings auch hier: "versprechen sich dem Kommenden im Lichte" So funktioniert alternierende Metrik. Und davon würde ich mich auch keinen Deut abbringen lassen. ![]() Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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#2 |
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TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Faldi!
Danke für die fachkundige Schützenhilfe! So konkret hätte ich es nicht ausdrücken können - ich wusste zB nichts von "alternierender Metrik"! Ich hätte von "weniger" betonten Betonungen gesprochen, Hebern, die man beinahe nicht als solche wahrnimmt, wenn man geschickt vorträgt. Mein "Gefühl" sagte mir, dass ich es so machen kann - es hatte nichts gegen diese Zeile - und auf dieses lyrische Bauchgefühl verlasse ich mich meistenteils beim Schreiben. Ich bin in lyrischen Belangen nämlich bei weitem nicht so gebildet, wie manche in den Foren offenbar annehmen! ![]() ![]() ![]() LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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