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Alt 17.02.2009, 23:41   #1
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Standard Hallo und wie geht's ?

Hallo und wie geht's ?

Dort oben am Himmel mit kaltem Gesicht
thront grinsend der Vollmond in zynischer Weise.
Gelassen sein Weg, so als wisse er nicht,
was er hier bewirkt im Verborgenen leise.
So muß wohl ein jeder sein Kreuz mit sich tragen,
Hallo und wie geht’s? – Erspar dir das Fragen

Im Grunde egal wer das Land hier regiert,
die Masse der Menschen wird dieses stets büßen.
Es werden die Starken und Reichen hofiert,
denn ihnen liegt Gott und die Welt ja zu Füßen.
Und wen du auch triffst hier, nur Jammern und Klagen,
Hallo und wie geht’s? – Erspart euch das Fragen.

Der Weg, der so steinig und oft noch vermint,
zeigt manchmal den Hang hin zum herben Bizarren.
Wenn jeder nur kriegt, was er wirklich verdient,
dann hält uns das Schicksal ganz schrecklich zum Narren.
Da höre ich Stimmen, die laut zu mir sagen:
Hallo und wie geht’s? – Erspart mir das Fragen.

Es gab einmal Tage in Frohsinn und Glück,
bekannt ist es vielen, wie sie dann entgleiten.
In solchen Momenten denkt jeder zurück,
und harrt voller Sehnsucht harmonischen Zeiten.
Will dich denn das Leben erbarmungslos schlagen?
Hallo und wie geht’s? – Was soll dieses Fragen?

Nun zeigen dir Freunde wie schlecht du doch bist,
sie ziehen geschlossen zur anderen Seite.
Ich halt’ euch den Spiegel, der zeigt wie es ist,
schau nur meinen Weg, auf das dieser mich leite.
Doch immer noch höre ich heuchelnde Fragen:
Hallo und wie geht’s? – Kann’s nicht mehr ertragen...


Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 17.02.2009, 23:42   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Standard Die Kunst

Die Kunst

Es zeigte sich der Himmel rot,
ich sah die Lichterspuren leuchten,
und hörte wie sie in der Not
von ihrer Angst gezeichnet keuchten.

Die Feuervögel flogen tief,
wie schwarze Kreuze, deren Schwingen
die Luft zerschnitten aggressiv,
um Not und Elend mitzubringen.

Des Donners Lärm, er tönte laut,
vermischt mit Furcht und Panikschreien,
die Haare standen auf der Haut
mir, konnten sie denn nicht verzeihen?

Es stank, die Luft sie schmeckte hart,
die Trümmer rauchten und die Leichen,
sie waren nicht einmal verscharrt,
da setzten sie ihr erstes Zeichen.

Die Flagge wehte hoch am Mast,
vom Hügel der aus Fleisch und Steinen,
und unten in dem Blutmorast
da konnten wir nur stille weinen.

Nun wußt' ich wohl, wer hier bedroht,
und daß sie Mitleid gar nicht kannten,
denn ihre Kunst das war der Tod
in allen seinen Varianten.


Falderwald
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Alt 17.02.2009, 23:44   #3
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Standard Über alle Distanzen

Über alle Distanzen

Es traf mich wie ein heller Blitz,
ja, Amors Pfeile die sind spitz.
Sie dringen tief ins Herz hinein,
durch rohes Fleisch bis ins Gebein.
Es schnüret mir die Kehle,
es brennt in meiner Seele,
So tief, so heiß wie ein Vulkan,
wirft’s mich aus meiner Lebensbahn
und Leidenschaften sind geweckt
vom Liebesvirus angesteckt.

Doch zwischen uns ein tiefes Tal,
gefüllt mit einer süßen Qual,
das ich nicht überwinden kann
es hält mich fest in dunklem Bann.
Ich will trotz der Distanzen
dir rote Rosen pflanzen.
Extrem spür’ ich des Pfeiles Stich,
aus tiefstem Herzen lieb’ ich Dich,
so wie Du bist, mit Haut und Haar,
Geliebte, Du bist wunderbar.

Falderwald
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Alt 17.02.2009, 23:45   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Standard Requiem

Requiem


Mein Freund, ich will mich nicht beschweren,
ich sag’ dir rundheraus, daß ich versteh’,
und werd’ dein Denkmal ewig ehren,
doch so ein Abschied, der tut immer weh.

Mein Freund, nun hab’ ich dich verloren,
der Tag war schön, an dem ich dich einst traf.
Ich fühlte mich so neugeboren,
erwachte wie aus einem langen Schlaf.

Mein Freund, eins möcht’ ich dir noch sagen,
daß unsre Bindung mir doch so viel gab,
und nun leg ich mit stummem Klagen
mein liebend' Herz zu dir ins kühle Grab.

~~~und jede Träne trocknet~~~


Falderwald
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Alt 17.02.2009, 23:46   #5
Falderwald
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Standard Der Phallus-Mythos

Der Phallus-Mythos

Oh Phallus, du mein bester Freund,
ich bin von dir besessen,
was haben wir schon rumgestreunt,
was waren wir vermessen.

Oh Phallus, liebster Phallus mein,
wie haben wir’s getrieben,
auch ohne Frau, nur ganz allein
und immer nach Belieben.

Oh Phallus deine große Kraft
ist magisch wie beglückend,
Begierde weckt die Leidenschaft
orgastisch und entzückend.

Oh Phallus, mein verehrter Gott
In allen Augenblicken,
bestraf’ mich niemals mit Boykott,
ich brauch’ dich zum Erquicken.

Falderwald
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Alt 17.02.2009, 23:48   #6
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Standard Der Teufelskreis (Platonische Liebe)

Der Teufelskreis (Platonische Liebe)


Vielleicht in meinem nächsten Leben,
Humor ich lach dir ins Gesicht,
das Spiel ist einfach, zugegeben,
doch meine Trümpfe stechen nicht.

Ich kann mich drehen und auch wenden,
da komm’ ich nicht mehr heile raus.
Ich frage mich, wie soll das enden?
Und sitz im rosa Wolkenhaus.

Das Schicksal mischte meine Karten,
es narrte mich zu seiner Zeit.
Verblieben ist ein banges Warten
in Demut und Bescheidenheit.

Platonisch darf ich dich nur lieben,
weil ich dich nicht verlieren mag.
Wohin mit allen meinen Trieben?
Verflucht sei jeder neue Tag.

Und all mein Sinnen und mein Streben,
verhallt so ungehört und leis’.
Vielleicht in meinem nächsten Leben,
so schließt sich nun der Teufelskreis…

Falderwald
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Alt 17.02.2009, 23:50   #7
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Standard Tod einer sanften schönen Anmut

Tod einer sanften schönen Anmut


Ich denke mir Flügel und schwebe zum Mond,
selbst zu den entferntesten Sternen,
mit Inspirationen wird mir das entlohnt,
Erfahrung durch ewiges Lernen.

Wo endet die Wirklichkeit, was ist das Sein?
Ich forsche nach den Entitäten.
Die Ontologien verwehten im Schein
vergänglicher Extremitäten.

Der Surrealismus ist transzendental,
mein Freund, es ist spät, lass mich gehen,
mit Trauer im Herzen und Tränen der Qual,
ich weiß doch, du kannst nicht verstehen.

Wir suchten nach Wissen, wir fanden es nicht,
und nun sind zwei Seelen am Bluten,
zwei Herzen zerbrochen am kosmischen Licht,
ertrunken in weltlichen Fluten.

Nun setz ich die Segel, mein Schiff sticht in See,
auf das es mich fort von dir führe,
vergessen mich macht all das Leid und das Weh,
weil ich nur noch Leere verspüre.

Doch meine Gedanken verbleiben bei dir,
und führt mich das auch ins Verderben,
du bleibst meine Liebe und meine Begier,
es ist mir ein wenig nach Sterben…


Falderwald
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Alt 17.02.2009, 23:53   #8
Falderwald
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Standard Eines

Eines


Ich fahre auf der Autobahn
und fresse jeden Meter,
die Straße ist mir untertan,
ich bin kein Leisetreter.
Doch grämt mich eines immer mehr,
es macht mich traurig tränenschwer.

Ich höre stetig den Asphalt,
dies’ monotone Rauschen,
ich fühle diese Allgewalt
und möcht’ mit niemand tauschen.
Doch eines hätte ich noch gern,
denn dieses eine ist so fern.

Und vor mir dieser Idiot,
fährt wieder ohne Blinker,
doch ich bin Profi, trotz der Not
fahr’ ich vorbei und zwinker’.
Nur eines treibt mich aus der Spur,
ach, eines sag, wo bist du nur?

Der Tachometer macht bald schlapp,
Vorbeiflug aller Schilder,
dabei geht mir manch einer ab,
nur eines wär’ noch wilder.
Ich liebe eines ungemein,
und dieses, das bist du allein.

Nur du allein
Nur du
Du

und ich

für dich


Falderwald
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Alt 17.02.2009, 23:54   #9
Falderwald
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Standard Wenn ich könnte

Wenn ich könnte

Könnt’ ich die Liebe erklären,
tät’ jeder Respekt mir gewähren,
mein Name erstrahlte im Licht,
doch wenn ich es könnte, dann tät’ ich es nicht.

Könnt’ ich das Leben verstehen,
ganz weit in die Zukunft rein sehen,
und ändern vergangene Zeit,
dann wäre ich dazu bestimmt nicht bereit.

Könnt’ ich ins Himmelreich schauen,
vielleicht gar dem Teufel vertrauen,
erzählen was folgt auf den Tod,
erteilt’ ich mir selbst wohl ein Redeverbot.

Könnt’ ich das Böse besiegen,
das Gute in Sicherheit wiegen,
behielt’ ich’s für mich ganz allein,
kann Gutes doch ohne das Böse nicht sein.

Könnt’ ich mal tief in dich blicken,
so würd’ ich vielleicht dran ersticken,
zu seh’n, was es mir so beschert,
doch wäre mir das die Versuchung wohl wert.

Falderwald
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Alt 17.02.2009, 23:56   #10
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Standard Der Priester und der Dichter

Der Priester und der Dichter


Ein Priester weilte jüngst zu Gaste
und sah die Schrift, die ich verfaßte
er kam dadurch ins Staunen gleich,
sprach: deine Kunst ist segensreich.

Er fragte mich weshalb ich schriebe,
von Frauen, Männern, Hass und Liebe,
von Schicksal und Gerechtigkeit
und manchmal von Durchtriebenheit.

Ich schreib, was ich zu sagen habe,
und nutzen kann ich diese Gabe
als das mir eigne Podium,
die Worte sind mein Medium.

Er suchte in den Schriften weiter,
schien tief betroffen, manchmal heiter,
und bat mich, daß ich ihm erzähl’,
warum ich stets nur Reime wähl’.

Ich dichte um des Dichtens Willen,
mal laut zumeist jedoch im Stillen.
Ach ja, und was ich noch vergaß,
das Wortestellen macht mir Spaß.

Die Politik aufs Korn ich nähme,
Verachtung zeigend und mit Häme,
doch finde er bei all dem Spott,
kein einzig’ Wort vom lieben Gott.

Ich denk an all die armen Wesen,
und auch an die, die auserlesen
sich horten können jeden Schatz,
da ist für Gott nur wenig Platz.

Sein Blick, ich wollt' ihn gerne missen,
schien ein Appell an mein Gewissen,
die Sünde schwer in diesem Wort
begangen, wie ein Göttermord.

Gelobet sei der Herr, allmächtig,
dabei hob er den Kopf bedächtig
zum weiten Himmelszelt empor,
als sänge dort der Englein Chor.

Dort oben siehst du nur die Sterne,
ich hab auch dich als Priester gerne;
mein Sein bewahrt die Eleganz
mit unbeschwerter Toleranz.

Wie ich denn Gut und Böse trenne,
zu was ich mich denn nun bekenne,
denn durch den kirchlichen Boykott
erstarkt der teuflische Komplott.

Die Kirche braucht niemand zum Beten;
die Rufe derer, die hier flehten,
verhallten dort stets ungehört,
das ist, was mich daran so stört.

Den Glauben müsse man bewahren,
den Himmlischen zu offenbaren
in seiner großen Allgewalt
nur dazu wär’ er hier bestallt.

Ich glaube an das Recht zu leben,
und habe es nie aufgegeben,
zu ächten jeden Angriffskrieg;
wer Liebe sät verdient den Sieg.

Kein Gott, kein Teufel ist erschienen
um je ein Unrecht hier zu sühnen;
nie waren Gut und Böse Feind,
im Menschen sie sich stets vereint.

Er meinte, dass er nicht verstehe.
Ich sei ein Freigeist, wie er sehe,
nicht handelnd nach dem Gottgebot
ob ich nicht fürchtete den Tod.

Sollt’ ein Gericht mich dort erwarten
in jenem himmlisch schönen Garten,
so wäre mir davor nicht bang,
bei diesem, meinem Lebensgang.

Ich kenn den Weg zu meinen Füßen,
und meine Fehler muß ich büßen,
doch nie gemordet und geraubt,
erschien’ ich dort mit stolzem Haupt.

Da schien der Priester zu verstehen,
und wandte sich abrupt zum Gehen;
ich gab ihm Liebe mit und Licht
und wußte, er vergißt mich nicht.


Falderwald
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