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#1 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
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Servus Erich,
ich stimme dem Inhalt deines Sonettes vollkommen zu. Auch zahlen meist diejenigen die Zeche, die letztlich das Mittel der Gewalt ablehnen, weil sie denjenigen gegenüberstehen, die sie praktizieren. Da ist die Hemmschwelle auf der anderen Seite beträchtlich niedriger. Aber mal ehrlich, war dies nicht zu allen Zeiten so? Früher haben sie jemanden am Baum in deinem Vorgarten aufgeknüpft oder dich direkt in den Krieg geschickt. Heute schicken sie dir per Medien die Bilder ins Haus und in so vielen Filmen nehmen wir den Tod von Menschen als Unterhaltung in Kauf. Weg ist der Bösewicht. Freilich sind die beschriebenen Szenarien die großen Tragödien des realen Lebens, aber ich befürchte, dass diese Dramen solange andauern, wie es Menschen gibt, die bereit sind, für ein schwammiges Ideal in den Tod zu gehen. Aber der Text hat recht. Ich denke zwar oft an jene unglücklichen Menschen, die in Krisengebieten leben müssen, aber so "richtig" mitfühlen kann ich nicht. Ich bekenne mich schuldig, wahrscheinlich bin ich zu teilnahmslos, faul und bequem geworden. Auf der anderen Seite, was soll ich machen? Viele Situationen im Leben erlauben es mir auch gar nicht, ständig wie das Leiden Christi durch die Welt zu laufen, weil ich immer an all dieses Leid denken muss. So hat mich dein Sonett auch ein wenig nachdenklich gemacht, weil es dort getroffen hat, wo üblicherweise das Gewissen sitzt. Aber für das Elend auf dieser Welt kann es gar kein Mitgefühl geben, das groß genug wäre, um alles aufzunehmen. Der Text hat mir in diesem Sinne sehr gut gefallen. ![]() Übrigens ist in Zeile drei des zweiten Quartetts eine Hebung zuviel. Nicht dass es sonderlich stört, aber es ist aufgefallen. ![]() Gern gelesen und kommentiert... ![]() Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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#2 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Faldi!
UUUPS - danke für den Hinweis! Den Heber zuviel hab ich nicht bemerkt! Werd mich gleich um eine Alternative bemühen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#3 |
Gast
Beiträge: n/a
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Täglich strömen Bilder von Kriegen via Fernseher in unsere Wohnzimmer. Ich glaube es gibt zur Zeit 30 Kriege auf dieser Welt. Wir sind schon abgestumpft gegen all das Töten. Der Verstand der Menschheit reicht nicht aus, um diese Triebe in den Griff zu bekommen. Ich bin da hoffnungslos. Es wird wohl auf dieser Erde, solange es Menschen gibt, Krieg geben.
Nicht desto trotz: ich bin dagegen! ![]() Es mag naiv sein, aber ich bekenne mich dazu, und ich hoffe, daß die Mehrheit der Menschen auf dieser Welt auch friedlich ist. Denn die Menschheit wird durch die Wirtschaft und die Medien immer globaler. Ich hoffe das der Krieg begrenzbar bleibt ![]() ![]() Sehr sehr gerne gelesen. Dein Gedicht macht nachdenklich. ![]() ![]() ![]() Liebe Grüße sy |
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#4 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Sy!
Das Tragische am Krieg ist, dass immer die Unschuldigen und Wehrlosen am meisten zu leiden haben! Würden nur die Aggressiven und Kriegslüsternen sich irgendwo in der Wüste verabredeten, um sich dort im Namen wechselnder Ideen mit Anspruch auf Ausschließlichkeit gegenseitig die Köpfe einzurennen - wen würd's groß jucken!?? Vor allem der moderne Krieg kennt kein "Pardon" mehr - Andersdenkende werden ausgerottet, Wehrlose müssen dienen oder werden vertrieben, werden ausgeplündert, vergewaltigt und entrechtet. War bis zu den Zeiten Napoleons das klassische Schlachtfeld wichtig (man plünderte zwar drumherum, um sich zu verpflegen, wenn Verhandlungen gescheitert waren, brannte aber nicht gleich alles nieder, und gekämpft wurde dann irgendwo auf grüner Wiese), bekriegt man sich heute überall und nachhaltig. Auf Zivilisten wird keine Rücksicht mehr genommen, im Gegenteil - sie dienen als Geiseln oder als Deckung! Ein General von damals (den wir heute einen unempathischen Metzger nennen würden) würde, erklärte man ihm die "moderne" Kriegsführung mit Städtebombardements und flächendeckendem Kampffeld, all das als zutiefst würde- und ehrlos bezeichnen - und sich dafür schämen, wozu seine "Zunft" verkommen ist! Die logische Weiterführung des Gedankens ist der Terrorismus. Hier geht es nur noch darum, möglichst viele Unschuldige zu treffen, um Angst und Hass zu schüren. Wie lange die Menschheit in ihrer Gesamtheit noch braucht, um zu erkennen, dass Gewalt sich immer nur steigern und verstärken muss, bis sie sich selbst ad absurdum führt - wer weiß? Wir werden es gewiss nicht mehr erleben! ![]() LG, Erich
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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