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#1 |
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TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Chavi!
Die Stelle mit den Rosen ließe sich übrigens leicht ausgleichen: "und Rosen, sie ranken empor." - Und schon ist das fehlende "x" mit dabei! ![]() LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#2 |
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Gast
Beiträge: n/a
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hallo chavali
du hast einige wenige stellen eingebaut, wo du tatsächlich frei mit dem dreisilber spielst. unter anderem die lautlich und rhythmisch sehr schöne stelle "und rosen ranken empor" oder die nicht minder schöne stelle "er wird sich wenden und gehn". täusche ich mich oder hattest du noch weitere solche pralinen, die nun "geplättet" sind? mir gefällt dein freies spiel sehr gut, bis auf die letzte strophe, wo z1 und z4 mmn nicht so stehen bleiben dürfen. ich habe jetzt vier "aufgabenlösungen" gelesen. deine ist (war) eindeutig die elganteste. es ist schade, wenn sie unter eine "leierwalze" kommt. sie verträgt im genenteil noch weitere "lichtpunkte", z.b. den von claudi für die letzte zeile vorgeschlagenen. man könnte aber noch mehr versuchen. nur als beispiel: Er wird die Schritte nie wieder hinlenken zu diesem Haus mit truglos blickenden Augen erkennt er: Alles ist aus. der vorschlag von eky für z1-3 der zweitletzten strophe gefällt mir übrigens sehr gut, aber z4 würde ich belassen, sie ist mmn genau so richtig (s.o.) ich hoffe, dass ich hier nicht vergebens ein wenig gegensteuer gebe. schönen tag wolo Geändert von wolo von thurland (30.03.2015 um 14:07 Uhr) |
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#3 |
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Senf-Ei
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
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Hi Erich,
das ist ja eine spannende kontroverse Diskussion. Ich halte diesen Vers: und Rosen ranken empor. gerade deshalb für einen der herausragenden, weil Chavi hier (wie von mir oben noch für weitere Verse empfohlen) eine Einfachsenkung eingebaut hat, die das Tempo bremst. Auch würde die von Dir angeratene Konstruktion hier völlig unnötige Füllsel einschleppen, die so einen guten Vers für mich verwässern. Vielleicht können wir über dieses Beispiel zu einem konstruktiven Austausch bzgl. unserer unterschiedlichen Sichtweisen finden. Ich verstehe Deine. Du legst Wert auf perfekte Ebenmäßigkeit. Gerade die schadet aber nach meinem Empfinden dem Gedicht, denn inhaltlich geht ja hier keineswegs alles so glatt. Ich bin gespannt, wie Chavi sich entscheidet. Liebe Grüße Claudi
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. Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich |
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#4 |
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geehrt und gefiedert
Registriert seit: 17.07.2014
Ort: Im nächtlichen Wald
Beiträge: 350
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Hallo zusammen,
na ja, es ist für mich sehr schwer bis unmöglich, zweisilbige Wörter (seine, keine) unbetont zu lesen. Sie haben nun mal eine natürliche Betonung auf der ersten Silbe. Die durch ein Gewohnheitsmetrum zu überdecken, zumal einmal durch ein "er", das an dieser Stelle keine extra Betonung benötig, ist für mich nur schwer möglich. Gerda die Verneinung (keine) ist im Vers schon wichtig, finde ich. Den "verborgen"-Vorschlag lasse ich hiermit fallen, weil mir auffiel, dass das in der Strophe zuvor für das Tor schon eingesetzt wurde. Austauschen würde ich (eins von beiden) dennoch. das ", sie ranken" würde ich nicht verwenden, da ich solche Kommakonstruktionen, wie ich sie nenne, nicht mag, bei denen ein sie, er oder dergleichen mit einem Komma abgetrennt eingesetzt wird, um das Metrum zu retten. nächtlicher Gruß, gutes nächtle und carpe noctem Nachteule |
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#5 | |||||||||||||||
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ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.022
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. © auf alle meine Texte
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#6 |
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Gast
Beiträge: n/a
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Ich glaube, mit deinem Rückzug aufs x-en und "alles unbetonte Auftakte" können sich nicht alle Kommentatoren hier zufrieden geben.
Da, wo die xX-e zahlenmässig "nicht aufgehen" (auch in den XX-Zeilenanfängen), steckt mehr Anteil an der Qualität deines Textes, als dein letztes Statement zulassen will. Davon bin ich fest überzeugt und deshalb wiederhole ich gerne, was Claudi schrieb: Dass es von den Zweihebern ruhig noch mehr haben kann. Zwei Strophen als Beispiele dafür, dass hier keineswegs jemand in "einem festen Metrum" im Sinne von Iambus oder so schreibt. Es ist vielmehr so, dass hier jemand kräftig mit diesem Metrum spielt. Das könnte schrecklich herauskommen, aber dein vorliegender Text gilt mir als vorbildlich in seiner feinen Art, aus dem Korsett auszubrechen. Und wenn man nun vor allem Strophe zwei anschaut, merkt man schnell, dass Claudis Vorschlag, noch mehr zu variieren, zu spielen, hier unbedingt Sinn macht, weil diese Strophe immer mehr in einen Küchenballaden-Leiergesang fällt. Dagegen habe ich an sich gar nichts, und es würde sogar auch recht gut zum Thema passen. Aber das Ganze ist nicht in diesem Stil gehalten, darum fällt so was auf. Finde ich. Einst wuchsen die buntesten Blumen XXxxXxxXx im Garten und Früchte am Baum. Heut sind seine Zweige vertrocknet, XXXxXxxXx vorbei ist der Sommernachtstraum. Das Haus dort am Ende der Straße, verlassen und grau steht es da. xXxxXXxX Wo sind die Bewohner geblieben? XXxxXxxXx Man weiß nicht, was damals geschah. Das sollte man nicht unter den Tisch wischen. Finde ich. Gruss wolo Geändert von wolo von thurland (31.03.2015 um 18:15 Uhr) |
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#7 | ||
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ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.022
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Hi wolo,
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#8 |
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Gast
Beiträge: n/a
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Ich habe nichts gegen deine ver-x-ung eingewendet. was mir nicht passt, ist, dass du offenbar meinst, du müsstest mit x-en der häschen-hoppel-mal-bisschen-militärisch-linie beweisen, dass dein stück schön "(auf)taktig" einhermarschiert.
Ich habe gar nichts davon gesagt, dass deine verse iambisch seien, sondern dass hier keineswegs jemand in "einem festen Metrum" im Sinne von Iambus oder so schreibt. Wenn ich dein Metrum benennen müsste, würde ich es wenn schon vielleicht daktylisch nennen, mit zweifüssern drin (meinetwegen trochäisch mit dreifüssern drin). alles andere würde dem, was ich an deinem gedicht so verbissen aufzuzeigen versuche, widersprechen. mit deiner neuesten fassung (s.o.) weichst du ja auch entscheidend von den ersten bemühungen einer erklärung und "verbesserung" wieder ab. schönen abend wolo |
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#9 | ||
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Senf-Ei
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
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Hallo zusammen,
Wolo, Du gehst hier noch einen Schritt weiter und ja, für solche Betrachtungen zur Versqualität bin ich sehr aufgeschlossen. Was ich empfehlen wollte, waren tatsächlich nur ein paar weitere zweisilbige Füße, keine Doppelhebungen. Nun, wo ich Deine Verixungen sehe, bin ich alles andere als abgeneigt. Den ersten Vers zeige ich mal zäsuriert in Wortfüßen: Einst // wuchsen / die buntesten / Blumen im Garten / und Früchte / am Baum. In der Rezitation würde ich hinter "einst" eine deutliche Pause lesen, so gesehen wäre das erste Wort ohnehin betont gelesen. Rein formal, wenn ich mir das Gesamtpaket anschaue, würde ich das Gedicht dennoch klar amphibrachisch nennen. Und dann ist es ja auch ein Reimgedicht und somit schon ein Stück weit auf Gleichmaß ausgerichtet. Es lohnt sich aber immer sehr, diese Nuancen herauszuarbeiten, die beim lauten Lesen den Genuss für das Ohr bedeuten. Chavi, Deine abgespeckte Version ist für mich klar die bessere. Zitat:
Ein Pfad führt zum Erdwall hinüber, bewachsen mit Nesseln und Kraut, ein Birnbaum entfaltet die Krone, man hört keinen Laut. Das betrifft jetzt zufällig wieder die letzte Strophenzeile. Ich meinte aber eigentlich nicht, dass Du unbedingt immer die letzte Zeile verkürzen solltest. Das wäre mir persönlich schon wieder zu regelmäßig, passt aber vielleicht gut zu Deinen Vorstellungen: Zitat:
Liebe Grüße Claudi
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. Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich Geändert von Claudi (02.04.2015 um 04:17 Uhr) |
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#10 |
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Gast
Beiträge: n/a
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auf die gefahr hin , dein schönes werk zu zerreden. aber wenn ich alle kommentare von anfang an durchlese, lerne ich gerade für mich selber viel dazu. da hilft es auch sehr, wenn ich mal nicht so verstanden werde, wie ich möchte.
dazu gehört auch die sache mit dem versmass. ich kenn mich ja leider mit verslehre nicht aus. "zum hügel hinüber" oder "im garten und früchte am baum" sind für mein ohr wohl amphibrachisch. aber andere zeilen werden so sehr von trochäischen wörtern dominiert. nur: ich will mich da gar nicht äussern, weil ich von deutscher verslehre unbeleckt bin. meine aussage war und bleibt: das metrum spielt in dieser diskussion mmn keine rolle. "man hört keinen laut" lieber nicht. weder das "man" noch das "hört" können einen so starken akzent auf, eine starke cäsur vor "keinen" tragen. sie sind anlaufsilben. in chavalis lösung wird der hauptakzent nach hinten verschoben, auf "einzigen", und das ist gut für diese zeile. finde ich. w. Geändert von wolo von thurland (02.04.2015 um 09:06 Uhr) |
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