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Liebesträume Liebe und Romantik

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Alt 23.02.2015, 16:17   #1
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.012
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Hallo Nachteule,

hast du dich hier nicht selbst übertroffen in Simplizität?
Ich will nun damit beileibe nicht sagen, dass das schlecht ist, aber ungewöhnlich ist es schon aus deiner Feder.
Hier merkt man das 20minütige Zusammenschreiben deutlich an

Mir fallen vor allem die getarnten Satzverstümmelungen auf:
Zitat:
Deine Nähe spüren muss,
Da ich ihr vertraue.
Zitat:
Ohne dich ist peinsam.
Erstens fehlt ein es (ist es peinsam) - aber dann würde das Schema aus der Naht platzen -
und zweitens ist das Wort peinsam nicht üblich im Sprachgebrauch - es scheint mir eher reimgezwungen zu sein

Was die Vorgaben für eine Vagantenstrophe betrifft, so ist die Aufgabe erfüllt worden.
Gefallen kann mir der Text jedoch gar nicht

LG Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.02.2015, 00:26   #2
Nachteule
geehrt und gefiedert
 
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Beiträge: 350
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Hallo ihr drei,

ist das nicht praktisch, wenn der zweite Kommentar den ersten praktisch beantwortet? XD Aus diesem Grund werde ich mal die Gelegenheit nutzen und fasse die Antwort auf die drei Kommentare einfach mal zusammen.
Es sei aber mal gesagt, dass Claudi den Plan des Gedichts recht gut erfasst hat.

Zitat:
Das fängt in der ersten Strophe schon an.
Die dritte Zeile passt syntaktisch überhaupt nicht zum Rest der Strophe.
Wie Claudi hier schon festgestellt hat
Zitat:
Die Syntax in S1V3 stimmt für mich auch. Der Halbsatz knüpft ja an das "wenn" in V2 an.
Wenn du es dir mal genauer anschaust, siehst du, dass hier lediglich die Wiederholung des "wenn ich" eingespart wurde, was ja durchaus üblich ist. Ansonsten hätte auch ein "und" reinkönnen. Aber das braucht es eigentlich auch nicht.
Zitat:
Gib mir bitte einen Kuss,
Wenn ich zu dir schaue,
Deine Nähe spüren muss,
Da ich ihr vertraue.
Wenn man das unter dem Aspekt ansieht, dann müsste es doch eigentlich passen.

Zitat:
Mir fallen vor allem die getarnten Satzverstümmelungen auf:
Eigentlich sind das ja ganz normale Verkürzungen, bei denen Doppelungen einfach weggelassen werden. Wobei der zweite/vierte der Verse ja nicht mal das ist, sondern die Begründung des dritten Verses.

Zitat:
Strophe zwei ist zwar etwas besser, aber letztlich auch nicht wirklich. Dazu fällt die Doppelung von „will“ unangenehm ins Auge.
In S2 ist doch ein Punkt dazwischen. Da brauchen die beiden Verse syntaktisch doch nicht zusammenpassen. Ich habe Hunger. Du hast Durst. Muss ja auch nichts miteinander zu tun haben.
Beim doppelten "will" gebe ich dir recht und ersetzte eines durch ein "möcht".
Zitat:
In S2V3 taucht dann aber völlig überraschend ein so großes Bild aus der Bescheidenheit auf, das eigentlich sehr eindrucksvoll ist, hier aber irgendwie den Rahmen sprengt:
Würde dir, Claudi, "bist du eine Burg aus Sand" besser gefallen? Das wäre nicht mehr sooo groß...

Zitat:
V3 gefällt mir dann nicht mehr. "Ich erliege deinem Charme" klingt so nachgeplappert.
Da habe ich wohl nicht genug Hirnschmalz reingesteckt, da wirst du recht haben. Aber im Nachhinein dafür dann doch. Wie wäre es mit "Fliege mit in meinem Schwarm;"?

Zitat:
Die letzte Zeile in Strophe drei ist meines Erachtens ein unvollständiger Satz, da fehlt ganz klar ein „es“.
Da ich nicht wirklich in Worte fassen konnte, wie ich das meinte, zitiere ich hier einfach wieder Claudi. Genau so meinte ich das nämlich und dann passt es auch grammatikalisch.
Zitat:
Das nehme ich diesem Typen ohne weiteres ab. "Ohne dich" kann ich zusammenhängend als Zustandsbeschreibung nehmen, und hab dann keine Schwierigkeit mit dem Satzbau. So ist es vermutlich auch gemeint?
Interessanterweise hätte ich auch eher ein "zu sein" oder "alles" eingesetzt, falls ich es für nötig empfunden hätte und nicht, wie ihr beide, "es".

Zitat:
und zweitens ist das Wort peinsam nicht üblich im Sprachgebrauch - es scheint mir eher reimgezwungen zu sein
Das ist zwar etwas veraltet, aber ich glaube, das passt inhaltlich schon recht gut rein. Das lI sucht die Nähe des lD und bittet es um kleine Gesten, da es ohne es innerliche Schmerze erleidet. Passt doch.

Zitat:
Zitat von Falderwald
ich finde deinen Text zwar recht niedlich, wenn man das so sagen darf, mehr kann ich ihm aber leider nicht abgewinnen.
Darfst du sagen.

Zitat:
Zitat von Falderwald
Hm, jetzt weiß ich gar nicht, was ich dazu sagen soll.

Hat es dir vielleicht vor lauter Verlangen die Sprache verschlagen?
Wenn du nicht weißt, was du sagen willst, wohl eher dir. Aber eigentlich hat bei mir geklappt, das zu sagen, was ich wollte...

Zitat:
Zitat von Falderwald
Also meinen Geschmack hast du damit nicht wirklich getroffen, da bin ich eigentlich anderes von dir gewohnt.
Solange ein positives Wort für den Rest der Gedichte folgte, kann ich damit leben. XD

Zitat:
Zitat von Claudi
niedlich, wie Faldi es sagt, trifft es für mich auch ganz gut, bin mir aber nicht sicher, ob wir beide das gleiche meinen. Aus der Schlichtheit in den Formulierungen bis zur Mitte des Gedichts scheint so eine unverfälschte Zärtlichkeit heraus. Dieses LI muss frau einfach knuddeln
Das freut mich dann mal.
Von einer bestimmten einzelnen Dame habe ich auch positive Rückmeldung bekommen. Allerdings klappte das mit dem Knuddeln noch nicht ganz, da die räumliche Distanz dann doch etwas zu groß für sowas ist.

Zitat:
Zitat von Claudi
Ist mal eine andere Liebeserklärung, die auf den Himmel voller Geigen verzichtet. Mir gefällt sie ganz gut.
In etwa das wollte ich auch treffen und bin darum über deine Einschätzung froh. Danke!

Zitat:
Zitat von Chavali
hast du dich hier nicht selbst übertroffen in Simplizität?
Ich will nun damit beileibe nicht sagen, dass das schlecht ist, aber ungewöhnlich ist es schon aus deiner Feder.
Ich hätte Simplizität jetzt auch nicht als etwas schlechtes verstanden. Manchmal müssen es halt die kleinen Gesten sein. Und Händchenhalten und in den Arm nehmen können auch was schönes sein... Außerdem ist das ja keine Ode und muss darum nicht per Definition überschäumend sein.

Zitat:
Zitat von Chavali
Was die Vorgaben für eine Vagantenstrophe betrifft, so ist die Aufgabe erfüllt worden.
Gefallen kann mir der Text jedoch gar nicht
Die Aufgabe verlangt ja nicht, gut gefunden zu werden. XD hat halt jeder seinen Stil und Geschmack...

Danke für eure unterschiedlichen Meinungen!

nächtlicher Gruß, gutes nächtle und carpe noctem
Nachteule

Geändert von Nachteule (06.10.2015 um 21:11 Uhr) Grund: Zitat verbessert
Nachteule ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.02.2015, 09:53   #3
Claudi
Senf-Ei
 
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
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Huhu nochmal,

Zitat:
Würde dir, Claudi, "bist du eine Burg aus Sand" besser gefallen? Das wäre nicht mehr sooo groß...
ja, von der Größe käme es eher hin. Nur scheint mir Sand als Material für einen geliebten Menschen nicht so ganz passend. Vielleicht "möchte Deine Burg aus Sand ...". Nur wie gehts weiter? "Tag und Nacht umspülen" ist wieder stark übertrieben. Mit einem Wie-Vergleich begibst Du Dich genau auf die Schiene, auf der Du nach meinem Gefühl nicht landen willst. Oder täusche ich mich? Hm, schwierig. Vielleicht müsstest Du doch nochmal den ganzen Reim neu gestalten.

Was mir inzwischen noch auffiel:

Zitat:
Will ich dich mal fühlen.
Das "mal" in Verbindung mit "will" scheint mir eine Spur zu egoistisch. Vielleicht "Muss ich Dich mal ..." oder "manchmal muss ich fühlen, was Du sagst ..." o.ä.


Zitat:
"Fliege mit in meinem Schwarm;"?
Auf keinen Fall! Das kann übel missverstanden werden (Polygamist?)

Auch da ist vielleicht ein anderer Reim nötig. Weiß nicht, Luftballon und Bonbon liegen wohl nicht mehr auf Deiner eher trockenen Linie. Da fehlen mir passende Beispiele, irgendwas Kleines, noch nicht allzu Abgegriffenes halt.

LG Claudi
__________________
.
Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich
Abgestandenen Quark; darüber verträufele Wermut,
Bis aus dem Rührwerk, Burps! endlich das Bäuerchen kommt.
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