Am geheimnisvollen Weiher

[Falderwald]

Hi Chavi,

ich habe auch mal alle hier aufgezählten Kritikpunkte aufgenommen und könnte die folgenden Überarbeitungsvorschläge geben.
Zudem habe ich versucht, die Satzstrukturen ein wenig aufzuweichen, so dass nicht jede Zeile einen eigenständigen Hauptsatz ergeben.

Vielleicht magst du ja etwas davon.


Im Schilf versteckt verharrt ein grauer Reiher,
das Wasser vor ihm wellt sich leicht im Winde.
Was will er am geheimnisvollen Weiher?

Der Nebel hebt sich wie ein weißer Schleier,
ein Sperrling pickt an einer Eichenrinde,
im Schilf versteckt verharrt ein grauer Reiher.

Da kommt mit Petri Heil der Angler Meier
und schreitet Hand in Hand mit seinem Kinde.
Was will er am geheimnisvollen Weiher?

Sie sprechen über eine Schülerfeier,
die Halme wiegen stärker nun im Winde,
im Schilf versteckt verharrt ein grauer Reiher.

Hier draußen ist der Angler sorgenfreier.
Hoch oben raschelt leis das Laub der Linde.
Was will er am geheimnisvollen Weiher?

Zwei Jäger und dieselbe alte Leier,
der Angler denkt bei sich: Hau ab, verschwinde!
Im Schilf versteckt verharrt ein grauer Reiher.
Was will er am geheimnisvollen Weiher?

Die Idee finde ich schön und humorvoll umgesetzt, die Aufgabe ist erfüllt.


Gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

[Claudi]

Hi Chavi,

Faldi spricht mir quasi aus der Seele. Deswegen hänge ich mich hier mal direkt dran. Was mir bis jetzt nicht so gefallen wollte, waren die altertümelnden Wortverlängerungen Winde und Kinde. Sowas kann man eigentlich nur durch den Kakao ziehen, wenn es nicht fürchterlich altbacken wirken soll. Faldi verstärkt in seinen Vorschlägen die humorige Note, macht die Aussage noch lebendiger und setzt deutliche, bewusst alberne Akzente. Ich würde die Vorschläge annehmen.

Die Auflösung der harten Zeilenenden sehe ich eigentlich mehr als Nebeneffekt. Ich glaube, abgeschlossene Verszeilen entsprechen eigentlich ganz gut dem einfachen ("bäuerlichen") Sprachstil und würden mich hier gar nicht stören.

Für die Schülerfeier hätte ich auch noch einen Vorschlag. Kann aber sein, dass Dir das jetzt eine Nummer zu blöd ist:

Sie sprechen über ungelegte Eier.

Ich hab Deine Villanelle gerne gelesen und mich damit beschäftigt.

Liebe Grüße
Claudi

[Chavali]

Hallo Faldi und Claudi,

nur erstmal soviel:
Vielen Dank für eure Rückmeldungen.

Sobald ich wieder Lust auf eine Villanelle habe, schaue ich mit den Text und die Vorschläge noch einmal an.

Im Moment stehe ich da nicht drauf - ist mir einfach zu altbacken

LG Chavi

Lieber Faldi, in dieser Strophe passen die "zwei Jäger" nicht zu Zeile 2 (ich markiere mal):

Zitat von Falderwald

Zwei Jäger und dieselbe alte Leier,
der Angler denkt bei sich: Hau ab, verschwinde!
Im Schilf versteckt verharrt ein grauer Reiher.
Was will er am geheimnisvollen Weiher?

Machst du aber "ein Jäger" daraus, funzt es:

Ein Jäger und dieselbe alte Leier,
der Angler denkt bei sich: Hau ab, verschwinde!

LG Carmen

[Chavali]

Liebe Carmen

danke für dein Vorbeischauen! Hab mich gefreut über dein Interesse!

Deinen Einwand nehme ich mir vor, wenn ich an die Überarbeitung gehe.
Das wird aber nicht so schnell passieren (s.o.)


Bis dann, schau mal wieder rein!

Lieben Gruß,
Chavali

[Falderwald]

Hi Carmen,

meinst du wirklich?

Ich dachte dabei daran, dass wir hier ja eigentlich zwei "Jäger" haben, die auf Beutefang aus sind, einmal den Reiher und einmal den Angler.
Und der Angler denkt eben, der andere solle verschwinden.

Also ich glaube, das geht beides.


Liebe Grüße

Falderwald

[Chavali]

Hi Faldi,

ich gucke mal, wie ich das sehe

...

Stimmt, es geht beides.
Sehe es aber eher so, dass zwei Jäger da sind, die auf Fisch aus sind: Der Reiher und der Angler.

Überarbeitet habe ich noch nix - dann könnte ich ja noch eine andere Formulierung finden.
Mal sehen - bei mir muss einiges sacken

Danke für das Gespräch.

Lieben Gruß,
Chavi