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#1 |
Gast
Beiträge: n/a
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Aloha liebe Insulaner,
soeben habe ich dieses Gedicht und alle Kommentare dazu gelesen, und nun verstehe ich die Welt nicht mehr. ![]() Warum um alles in der Welt wird der Kleine Prinz wegen dieses Gedichts so angegriffen? Der Kleine Prinz hatte ein Gedicht geschrieben, und einer kritisierte den Inhalt. Daraufhin erhoben sich fast nur noch ablehnende Stimmen, die Stimmung schaukelte sich hoch, und bald stimmten alle mit ein in den Schmähgesang. Er versuchte immer wieder seinen Standpunkt zu erläutern, aber keiner wollte zuhören. Und am Ende gilt er nun als unbelehrbar. Der Kleine Prinz ist kein kleiner dummer Junge, sondern einer, der mit dem Herzen sieht! ![]() So würde das menschliche Miteinander bestimmt besser funktionieren, wenn es uns gelingen würde, uns in andere Menschen hineinzuversetzen, uns mit ihnen, ihrer Gefühlswelt und ihren Beweggründen auseinanderzusetzen und nicht zuletzt uns selbst in ihnen zu erkennen. Dann würden wir auch das Böse in uns erkennen und etwas dagegen tun. Und deshalb begreife ich dieses Gedicht in dem Sinne: „Wehret den Anfängen!“ Sicher, nicht alle Wehrmachtssoldaten waren Kriegsverbrecher. Doch dass Soldaten im Krieg töten, verrohen und abstumpfen, ist unbestritten. Vergewaltigungen werden in jedem Krieg ebenso geduldet wie Plünderungen. Dass auch Kinder den Vergewaltigern zum Opfer fallen, ist allgemein bekannt. Auch meine Mutter wäre als Kind beinahe von einem russischen Soldaten vergewaltigt worden, aber er hatte Mitleid, als er den kranken Großvater und die Tränen meiner Mutter sah. Ich kann mir auch vorstellen – nicht nur im Krieg – dass bei Massenvergewaltigungen diejenigen, die eigentlich gar nicht mitmachen wollten, zum Mitmachen ermuntert und genötigt werden. Im übrigen ist für Kindesmissbrauch kein erigierter Penis nötig. Es gibt auch andere Möglichkeiten der Penetration. Die Gleichgültigkeit und Feigheit unserer Vorfahren – und das steckt heute noch in ihren Enkeln – haben den NS-Unrechtsstaat, den schrecklichen Krieg und den Massenmord an Minderheiten erst möglich gemacht. Sehr wenige mutige Leute haben sich gegen die Diktatur aufgelehnt und bezahlten diese aufrechte Haltung mit ihrem Leben. An ihnen sollten wir uns ein Beispiel nehmen. Dass der Soldat zum Schluss meint, er hätte alleine ja nichts ausrichten können, kann ich mir als seinen Versuch vorstellen, das eigene Gewissen zu beruhigen. Das Wort „Judenvolk“ hatte ich auch aus der Gedankenwelt des Soldaten heraus verstanden, der hatte es ja nicht anders gehört und war bestimmt auch gegen die Juden aufgehetzt worden. Das Wort „verraucht“ empfinde ich als sehr drastisch und deshalb dem grausamen Geschehen der Judenvernichtung durchaus angemessen. Liebe Grüße Seeräuber-Jenny Geändert von Seeräuber-Jenny (29.03.2009 um 23:36 Uhr) |
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#2 | |
Biggest dog in the yard
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Hallo Prinz,
nach all der Aufregung rund um diesen Text denke ich, sollte mal die jüngere, kritische Generation ihren Senf zu deinem thematischen Griff ins Klo von sich geben, denn mal ganz ehrlich, so einen Text in einem Forum zu bringen, wo mehr als die Hälfte der User an den Nachwehen des zweiten Weltkriegs gelitten haben, ist schon eine ziemlich krasse Nummer. Ich weiß, dass ich dir im ICQ gesagt habe, ich sehe die Sache nicht ganz so eng, auch weil ich Österreicher bin und mir ein gewisser Teil des deutschen Gedankenguts, nämlich dieses absolut unnötige Schuldgefühl für Aktionen, die eigentlich lange nicht mehr ihre Schuld waren (ich spreche von den Generationen nach 1945), fehlt – dennoch muss ich ganz ehrlich sagen…was war das für ein billiger B – Movie, den du dir da angesehen hast und der dich veranlasst hat, so etwas Oberflächliches zu schreiben? Besonders interessant finde ich ja, dass hier alles aus der Sicht des lyrischen Ichs geschrieben wurde, denn das macht das Ganze ungemein authentisch. Gerade in einer Zeit, wo wenn man bereit ist auf Kleinigkeiten wie Bier oder andere lebensunnötige Sachen zu verzichten, jeder Überleben kann, teilwiese sogar die Wohnungen bezahlt werden, finde ich es interessant, wenn man sich in die Rolle eines Soldaten versetzt, der nur gekämpft hat um nicht getötet zu werden. Das hat Authenzität…das glaubt kein Mensch…tut mir leid, aber ich nehm dir den Inhalt nicht ab. Einige sind geschockt, weil du das hier niederschreibst…ich bin enttäuscht, denn gerade von dir erwarte ich einiges mehr als diesen wirklich billig gemachten Text. Auch wenn es handwerklich wirklich nichts zu kritisieren gibt, alleine die hier verwendete Bildsprache ist so allgemeingültig, dass man beim Austauschen von einigen Wörtern denken könnte, du würdest von irgendwelchen 3. Welt Ländern schreiben in denen irgendein Idiot mit Minderwertigkeitskomplexen seine Terrorherrschaft durchziehen muss. Das Ganze ist wirklich so billig gemacht, dass ich mir anfangs an den Kopf fassen musste, weil ich verstanden habe, wieso einige sich hierüber aufregen können…bis mir dann klar wurde, dass außer mir offenbar niemand gesehen hat, dass dieser Text trotz seiner Aufregung keinerlei greifbare Aussage besitzt. Ich würde ja nichts sagen, wenn der Text aus der Beobachterperspektive geschrieben worden wäre, aber die Gedanken eines vergewaltigenden NS – Soldaten, inspiriert durch einen Film, der im Vaterland des Patriotismus gedreht wurde, hier in Gedichtform darzubieten…mal ernsthaft…das ist billigstes Kino. Wäre das Gedicht jetzt vielleicht noch formlos, dann würde ich sagen, man kann es in den Müll stopfen, aber so, wie es hier ist, handelt es sich nur um eine gute formale Ausarbeitung, gepaart mit einigen weniger nachvollziehbaren, weil nicht selbst erlebten Gedanken. Einige würden es sogar spöttisch als eine Art misslungener Schreibübung bezeichnen. Ich denke, wenn das hier auch nur eine Spur chiffrierter wäre, dann würde es keinen mehr interessieren. Bestes Beispiel dafür ist Celan’s Todesfuge. Ich hasse das Gedicht, aber es ist ein wirklich gutes Beispiel, denn ein Gedicht wie dieses würde niemals für so viel Aufregung sorgen, was vielleicht daran liegt, dass man auch andere Sachen hineininterpretieren kann, man dem Leser keinen Weg aufzwingt, aber das machst du hier mit diesem Gedicht…du schreibst hier unverblümt, dass er das kleine Kind ficken soll, da es danach ohnehin im KZ verbrannt wird…ich meine, direkter kann man sich in Deutschland doch nicht mehr in die Scheiße manövrieren… Ich weiß, dass du denkst, dass du hier definitiv im Recht bist, aber ich nehm dir dieses Gedicht ungefähr so ab, wie wenn du hier übers Ritzen schreibst, wobei du das vermutlich bildhafter, besser und vor allem lesenswerter hinbekommen hättest. Auch wenn es dir nicht gefällt, denn dieser Vergleich gefällt niemandem, dein Gedicht erinnert mich an ein Lüttke – Gedicht, nur mit dem großen Unterschied, das Michael wenigstens nicht in diese Thematik verfällt. Dieses Argument sollte ich vielleicht aber begründen – seine Texte und dieser Text haben etwas gemeinsam, nämlich, dass sie jede Menge Klicks haben, jede Menge Aufmerksamkeit bekommen und eigentlich nichts taugen. (ich mach kein großes Geheimnis daraus, dass ich Michale Lüttkes Texte nicht unbedingt mag) – in meinen Augen geht es hier nur um reine Aufmerksamkeitshascherei, die du jetzt ja auch bekommen hast – mehr ist dieser Text nicht. Ich muss hier noch einmal auf ein anderes Argument eingehen: Zitat:
Bevor hier jetzt irgendjemand sagt, dass einiges hier Erwähnte bereits in der Diskussion gefallen ist, sei folgendes angemerkt – ich hab sie nicht aufmerksam gelesen, eigentlich nur teilwiese überflogen und mich interessiert herzlich wenig, was bisher gesprochen wurde. Der Text ist inhaltlicher Müll wegen einiger Aspekte, die oben genannt wurden und die ganze Aufregung nicht wert nur weil ein 20 – Jähriger nicht bereit ist einzusehen, dass er hier seine Glaubwürdigkeit als ernstzunehmender Künstler verspielt hat. Und Prinz, ich weiß, was ich im ICQ gesagt habe, aber ganz ehrlich...ich hab dir dort auch gleich als erstes gesagt, dass der Inhalt ein Griff ins Klo ist und das hab ich hier jetzt noch einmal ordentlich ausgeführt. Schönen Tag noch Kamelot
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Kleiner Ehrgeiz beugt sich unter das harte Joch des Zwanges weit lieber als unter die sanfte Herrschaft eines überlegenen Geistes. Johann Christoph Friedrich von Schiller |
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#3 | |
Gast
Beiträge: n/a
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Ahoi Leute,
das klingt mir doch alles sehr nach einer Hetzkampagne gegen den Kleinen Prinzen. Zitat:
Du schreibst, du hättest die Diskussion nur teilweise überflogen und haust ihm die Argumente um die Ohren, die genau in dieser Debatte gefallen sind? Und der Kleine Prinz, der hier mutig sein Gedicht verteidigt, wird als kleiner, dummer und überdies sturer Junge hingestellt? Du widerrufst, was du dem Kleinen Prinzen im ICQ gesagt hast und läufst einfach der Mehrheitsmeinung hinterher? Wie erbärmlich! @katzi Dasselbe denke ich über dein Edit zu deinem ersten Kommentar. Leute, ehe ihr diesen Soldaten verurteilt: Denkt mal alle drüber nach, wie ihr euch wohl verhalten hättet! Nichts für ungut. ![]() Seeräuber-Jenny Geändert von Seeräuber-Jenny (30.03.2009 um 14:56 Uhr) |
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#4 | ||
Biggest dog in the yard
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@ jeanny: wer lesen kann ist klar im Vorteil. Ich hab geschrieben, dass mir egal ist, was bisher geschrieben wurde...
Zitat:
Zitat:
mfg
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Kleiner Ehrgeiz beugt sich unter das harte Joch des Zwanges weit lieber als unter die sanfte Herrschaft eines überlegenen Geistes. Johann Christoph Friedrich von Schiller Geändert von Kamelot (30.03.2009 um 15:04 Uhr) Grund: wortwahl etwas geändert |
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#5 | |
Gast
Beiträge: n/a
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Ahoi Kamelot,
ich meinte diese Aussage von dir: Zitat:
![]() Ich wundere mich nur, dass nun alle über das Gedicht des Kleinen Prinzen herfallen. Wenn jemand erst mal am Boden liegt, ist es halt ein Leichtes, noch mal nachzutreten. Das meine ich aber nur im übertragenen Sinne, denn der Kleine Prinz hält sich wacker! Gruß Jenny Geändert von Seeräuber-Jenny (30.03.2009 um 15:19 Uhr) |
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#6 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.955
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Hallo zusammen,
aus der Diskussion um den Text habe ich mich ausgeklinkt, weil das hoffnungslos und vergebens ist. Aber eines möchte ich hier noch anmerken: Wenn wir einen solchen Text im Rahmen der künstlerischen Freiheit freigeben müssen, dann ist es auch jedermann freigestellt, einen oder mehrere Kommentare dazu abzugeben. Artikel 5 Grundgesetz. Liebe Grüße Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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#7 |
Gast
Beiträge: n/a
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Liebes Forum
![]() Ich denke mittlerweile haben wir uns genug gestritten und ich finde, es wird Zeit das Kriegsbeil zu begraben und Frieden zu schließen. So ist das wohl immer, wenn beide Seiten ihre Meinung auf Teufel komm raus vertreten entwickelt sich auf Dauer ein vergiftetes Klima und das möchte ich auf keinen Fall. Ich räume ein Fehler gemacht zu haben im zwischenmenschlichen Umgang, nicht nur in diesem Faden und werde mein Verhalten überdenken. Es wird immer vorkommen, dass man einige Menschen oder Meinungen nicht mag und da sollte man Ruhe bewahren in dem man die Meinung des anderen als die seinige akzeptiert. Das habe ich des öfteren nicht gemacht und so denke ich, dass es der richtige Weg ist auch einmal zurückzustecken, auch wenn man eben nicht der gleichen Ansicht ist. Liebe Grüße Der Kleine Prinz* |
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#8 |
Gast
Beiträge: n/a
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Ahoi liebes Forum,
in meinem vorletzten Beitrag habe ich mich gründlich im Ton vergriffen. Hierfür möchte ich mich bei euch entschuldigen. Mir ist nur nach wie vor völlig unverständlich, wie die Intention eines Gedichtes von fast allen so gründlich missverstanden werden konnte, obwohl der Kleine Prinz sie in seinen Beiträgen umfassend und unmissverständlich erklärt hat, ihr versteht? ![]() Ich hatte das Gedicht so verstanden, wie es gemeint war und wollte den Kleinen Prinzen in dem Schlamassel nicht allein sitzen lassen. Deswegen griff ich ein. Dich, Kamelot, bitte ich persönlich um Verzeihung. Ausgerechnet dein Beitrag war für mich der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Das tut mir von Herzen leid. Ich hoffe sehr, dass nun wieder Frieden einkehrt. Liebe Grüße Seeräuber-Jenny Geändert von Seeräuber-Jenny (30.03.2009 um 23:16 Uhr) |
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#9 | |||||||||||||||
Gast
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Liebe Jenny,
du sagst genau das, was ich anscheinend nicht vermochte in solche Worte zu fassen. Ich hoffe du bist mir nicht böse wenn mein Kommentar so kurz ausfällt, aber ich könnte ja überall nur nicken. Ich danke dir sehr für deine Zeilen, sie bedeuten mir wirklich viel und es ist schön, dass du mein Gedicht so verstanden hast, wie ich es meinte. ~~~ Lieber Kamelot, ja, wir hatten gestern schon das Vergnügen im ICQ. Über das Alter der meisten hier habe ich keine Informationen, ich glaube nicht das man einen Text nicht zeigen sollte, weil die Möglichkeit bestände, dass hier noch Vertreter der alten Generation unterwegs sind. Zitat:
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Eine Aussage besitzt er in jedem Fall, die wurde jedoch in fast jedem Kommentar von allen Seiten beleuchtet, es ist ein Leichtes das nachzulesen. Zitat:
Erstens wäre meiner Meinung nach ein Text aus der Beobachterperspektive für mich wirklich nicht nötig, denn wie gesagt ist die einzige Möglichkeit eienr Annäherung das Hineinversetzen in die Lage eines anderen. Zweitens strapazierst du den Film über, denn auch da nannte ich keinen Staat und über seine Qualität wird nur von anderen spekuliert. Wenn ich aber sage, dass ich mir sogut wie nie Filme anschaue, weil ich davon nichts halte und wenn ich mir einen anschaue, dass ich mir dann auch wirklich gute aussuche, dann scheinst das keiner hören zu wollen. Zitat:
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Im großen Forum kam meinem Gedicht bei weitem nicht die Aufmerksamkeit zu wie hier, dort wurde sachlich diskutiert, so wie es sein sollte. Zitat:
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Ich ich ein paar Zeilen weiter oben schrieb, habe ich den Text nicht aufgrund der Effekthascherei eingestellt, denn das ist nicht meine Art. Ich gebe beim Schreiben meinen Texten nach meinen Möglichkeiten soviel Tiefe wie möglich mit. Zitat:
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Ob ich nicht einsehen will welche Glaubwürdigkeiten ich mir verspielt habe ist auch meine Sache. Man sagt in der Not erkennt man den wahren Freund. Zwar bin ich in keiner Notlage, aber ich habe nun einige falsche Freunde weniger. Auch schätze ich für mich selbst ein, welche Künstler ich ernstnehme, ob das dann auf Gegenseitigkeit beruht soll meine Sache nicht sein. Zitat:
Liebe Grüße Der Kleine Prinz* |
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