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Liebesträume Liebe und Romantik

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Alt 23.08.2014, 03:59   #1
Untergrund
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Der gerne untertreibt, könnte schimpfen, wenn du übertreibst, was ja nicht besonders romantisch ist. Oder sollte extra diese Note Abgebrühtheit rein?

LG RS
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Alt 24.08.2014, 12:24   #2
Chavali
ADäquat
 
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Moin Faldi,

da kommt der Romantiker in dir wieder durch

Und ein *Schimpfen* kommt ja dafür gar nicht in Frage, gerade dann nicht, wenn man
vor lauter Liebe und Zärtlichkeit überquellen möchte.

So ist dir ein wunderbar stimmiges Shakespeare-Liebes-Sonett gelungen!

Sehr gern gelesen!

Liebe Grüße,
Chavi


edit:

soeben fällt mir noch eine kleine erotische Komponente auf
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (24.08.2014 um 17:59 Uhr)
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Alt 24.08.2014, 17:47   #3
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Moin Holle,

ich freue mich, wenn dir das kleine Gedicht gefällt.

Den Titel habe ich bewusst schlicht gehalten, denn der "Übertreibungen" sind ja im Text selbst genug vorhanden, auch wenn der Erzähler das ja eigentlich gar nicht will.
Aber irgendwo müssen seine Gefühle ja auch ein Ventil finden, nicht wahr?

Vielen Dank für deine lobenden Worte...


Hallo Glasfeder,

ich stimme dir vollkommen zu. Aber irgendwie findet sich immer eine kleine provokante Note in meinen Texten.

Danke für deine Rückmeldung...


Hi Chavi,

ja, der kleine Gefühlsdusel verschafft sich hier und da immer wieder Gehör.

Ich denke auch, deshalb sollte man ihn nicht ausschimpfen, vor allen Dingen, wenn er wieder mal etwas Romantisches fabriziert.

Ich freue mich, dass es dir auch gefallen hat und bedanke mich für deine Gedanken...


Vielen Dank für eure Kommentare...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 24.08.2014, 20:14   #4
Dana
Slawische Seele
 
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Beiträge: 5.637
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Lieber Faldi,

"Gefühlsduseleien" sind ein ganz besonderes Elixier.
Wir können ohne sie überleben aber mit ihnen vieeeel besser leben.

Ein zauberhaftes Sonett, das sich von selbst der Romantik und der Schimpfe stellt.
Wer liebt, dem tut keine Schimpfe weh und der/die Geliebte bleibt taub für jede Übertreibung.
Ergo: Übertreibungen sind relativ.

Und könnte ich schreiben so wie du,
ich würd übertreiben - immerzu.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 24.08.2014, 22:12   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Faldi!

Gefällt mir gut, bloß in S1Z4 würde ich "DAS Morgenrot" schreiben und nicht so ein indifferentes "ein", das ein wenig nach "irgendein" klingt, als könnt's ein beliebiges sein... Derlei würde der Herzensdame wohl weniger behagen!

Das mit der "Atemnot" finde ich eher hinderlich für einen romantisch-lyrischen Eindruck, ebenso wie der unerklärliche Umstand, dass die Töne einer Nachtigall "schmerzlich brennen" sollen. Da denkt man eher an Erstickungsanfälle und Sodbrennen als an romantische Liebe...

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (25.08.2014 um 09:47 Uhr)
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Alt 25.08.2014, 09:33   #6
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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hi faldi,

dein liebessonett erinnert mich ganz stark an rilkes : wie soll ich meine seele halten, dass sie nicht an deine rührt....
da schwingt wohl die gleiche intensität an emotion dahinter.

ich wüde den titel daher auch umbenennen in "Wie..?" oder "Wie soll ich...?
ich glaube, das ist spannender.
das "wer" erinnert mich ein bissel an den frageonkel in einer quizsendung.

und ums "wer" geht es dem Lyrich doch gar nicht - das "wer" ist ihm doch bekannt. ich denke dochm denn sonst könnte das lyrich ja nicht so schmachten.

die damenseelen werden sich jedenfalls sehr angesprochen fühlen.

lg, larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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Alt 29.08.2014, 19:21   #7
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Liebe Dana,

wenn einem solch ein Elexier durch die Sängerkehle rinnen kann, dann fühlt sich das Leben tatsächlich gleich viel besser an.

Ich gebe dir natürlich vollkommen recht, eine solche Schimpfe kann den Liebenden nichts ausmachen, aber wahre Übertreibungen erwecken immer Argwohn beim Empfänger und die neigen dann zu Spekulationen.
Aber hier und da darf man das dann auch mal, dafür ist die romantische Lyrik ja da.

Danke für deine lieben Worte. .. .


Servus Erich,

ich freue mich, dass es dir gefällt.

Ich glaube wir sehen das "Morgenrot" aus unterschiedlicher Perspektive, denn genau deinen Vorschlag hatte ich selbst schon erwogen und aus genau denselben Gründen, die dich dafür plädieren ließen, mich dagegen entschieden, weil mir dieses "das" zu allgemein klingt.

"Das Morgenrot", ja, das alltägliche eben.
Aber "ein Morgenrot", das klingt intimer, denn es ist nur eines und dieses eine ist ein einzigartig, eben ein spezielles.
Ich würde niemals einer Frau sagen, du bist so schön wie das soundso.
Sie würde daraus schließen, dass ich sie an etwas anderem messe.
Da sie aber sehr wohl um andere schöne Dinge weiß, kann sie sich und mich nicht festlegen, wenn ich sage: Du bist so schön wie eine soundso.
Beispiel:
Du bist so schön wie das Modell. (Aha, welches ist denn hier jetzt genau gemeint?)
Du bist so schön wie ein Modell. (Das hat er aber nett gesagt.)

Alles klar?

So so, du bezichtigst mich also zwischen den Zeilen des Kitsches.
Hm, hattest du nicht irgendwann einmal verlautbaren lassen, du seist so etwas wie ein Gefühlslegastheniker?

Ich kann mich also noch sehr gut daran erinnern, wie es früher bei mir war.
Immer wenn ich schüchtern in die Nähe meiner Angebeteten kam, dann schlug mir das Hers bis zum Halse, ich bekam kaum Luft, meist einen hochroten Kopf dabei und wusste gar nicht, wie ich das Gespräch anfangen sollte. Wie oft bin ich nur vorüber gegangen.

Heute ist es so, wenn meine Liebste und ich in einer warmen Mainacht den Gesang eines Nachtigallenmännchen vernehmen, dann ist jener immer wieder anders.
Diese Sänger beherrschen zwischen 120 und 260 Strophentypen und klingen mal leidenschaftlich und mal unglaublich melancholisch.
Da werden Sehnsüchte wach, Gefühle erweckt und die Leidenschaft fängt an zu kochen, ich sage dir, das kann ganz schön heiß brennen.

Vielen Dank für deinen Kommi und deine Gedanken...


Servus larin,

auf deinen Vergleich habe ich mir mal das Rilke-Gedicht rangezogen und gelesen. Ja, das ist auch sehr schön...

Über den Titel habe ich lange gegrübelt und ich hänge ganz bestimmt nicht an diesem. Ich kann deinen Ausführungen sogar folgen und werde ihn gleich im Anschluss ändern.

Zudem freue ich mich, dass du Erichs schlimmste Befürchtungen nicht wahr werden ließest, es wäre ja schade gewesen, wenn du einen Reflux daavon bekommen hättest.

Ich bedanke mich für die Anregung und den Kommi...


Vielen Dank für eure Antworten...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.08.2014, 19:43   #8
Terrapin
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Hallo Falderwald,

ein wirklich schickes englisches Sonett hast Du da. Hat mich mitgenommen.
Reizend geschrieben.

Bei Erichs Einwand mit der Nachtigall gehe ich mit. Und eines noch, würde ich persönlich anders handeln. Das abschließende Reimpaar.
Also zumindest beim letzten Vers.

Du schreibst:

Zitat:
wo ich dich doch von ganzem Herzen liebe?
Dein Liebesgedicht geht ja an die Geliebte, doch hast du das ICH am Anfang gleich auf betonter Position, was unpassend scheint. Dreht sich doch alles um das werte Weib. Deshalb würde ich es umstellen.

Hier mein Vorschlag.

Wer sollte schimpfen, wenn ich übertriebe,
wo dich allein ich wehmutsvoll doch liebe?

Durch das wehmutsvoll haben wir auch noch einen semantischen Gegenpol zur Liebe.

Ein tolles Stück Lyrik.

Herzliche Grüße, Terrapin.
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.08.2014, 15:06   #9
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hallo Terrapin,

die Passage mit der "Nachtigall" ist vermutlich Geschmackssache, doch ich habe mir noch einmal Gedanken darüber gemacht:

Ich werde dort das Adjektiv "schmerzlich" durch "sehnlich" ersetzen.
Denn die Sehnsucht, von der es abgeleitet wurde, ist ein inniges, schmerzliches Verlangen nach jemandem, also eine brennende, verzehrende, ungestillte, unbestimmte Sehnsucht. Die passt hier meines Erachtens dann auch perfekt ins Bild.

Die Rückmeldungen hier im Forum zeigen mir auch, welche Texte Schwachstellen aufweisen und wie ich diese selbst zu bewerten habe.
Deshalb ist es auch wichtig, diese genannt zu bekommen.
Wenn nun zwei Kritiken in dieselbe Richtung weisen, sollte man darüber nachdenken.

Die Anmerkungen zum abschließenden Reimpaar kann ich sehr gut nachvollziehen, doch deinen Vortschlag möchte ich nicht wortwörtlich umsetzen, weil wir dort das Adjektiv "wehmutsvoll" einbauen müssten. Das widerspräche nun meinen Intentionen, denn denn "Wehmut" verbinde ich mit verhaltener Trauer oder stillem Schmerz bei der Erinnerung an etwas Vergangenes, Unwiederbringliches.
Und das ist ja hier nicht der Fall.
Um das "du" auf eine betonte Stelle zu bekommen, müssen wir nur den Satz umstellen und zwar so, dass dieser dadurch keiner auffälligen Inversion zum Opfer fällt:

wo ich dich doch von ganzem Herzen liebe
wo ich von ganzem Herzen dich doch liebe.

Na?


Vielen Dank fürs Lesen, die Anregungen und den Kommi, ich habe mich gefreut, dass es dir gefallen hat...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


Edit:

Ich habe im Zuge der Veränderungen eine andere Erzählhaltung eingenommen.
Jetzt wird die Betreffende nicht mehr direkt angesprochen, sondern es wird über sie gesprochen. Das macht es m. E. spannender.
__________________


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Geändert von Falderwald (31.08.2014 um 15:11 Uhr) Grund: Edit
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Alt 01.09.2014, 17:09   #10
Terrapin
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Ja, da hast Du völlig recht, solche Hinweisungen sind immer wieder wertvoll wichtig und nötig, wenn man kleine Kanten, die man selber gerne mal aus welchen Gründen auch immer übersieht oder so nicht wahrnimmt wie Außenstehende es machen. Man muss dann halt aber auch feinfühlig wägen.
Mir hilft bei solchen Ärgernissen immer die Zeit. Nach einer Weile Abstand betrachtet man das Werk und sein Ganzes mit vermeintlicher Stelle dann aus einer neuen, leicht veränderten, verschobenen Position als zuvor.

Das ist kein Problem, das Du den Vorschlag nicht nimmst. Ich schreibe sie auch ehr aus dem Grund, weil ich weiß wie inspirierend solche Vorschläge sein können für etwas wofür man trotz allen Knobelns keine adäquate Lösung findet. Und weil es mir natürlich einen mords Spaß bereitet an Gedichten zu arbeiten.

Im Grunde sind wohl aber nahe zu alle "Einwände" und Hinweise subjektiven Ermessens entsprungen. Wer auch immer sie schrieb oder es noch vor hat.
Doch ist es gut und wichtig sich dem fremden Werk mit lyrischem Feingespür zu nähern und in die eigenen Worte fließen zu lassen.

O ja, es hat mir sehr gefallen.

Montagliche Grüße, Terrapin.
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