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Auf der Suche nach Spiritualität Religion und Mythen

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Alt 26.03.2014, 19:28   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Chavi!

Vielen Dank für deine verständnisvollen Worte. Ab und zu muss ich mich diesbezüglich entfrusten.

Hier meine Antwort aus einem anderen Forum (an einen User, der das Gedicht schlecht fand und den Inhalt oberflächlich):

Das Gedicht entstand anderswo nicht als eigenständiges Gedicht, sondern als beipflichtendes Antwortgedicht im Faden eines anderen Autors - ein Schnellschuss.

Inhaltlich stehe ich zu jedem Wort - meines Erachtens sind Religionen per se Blödsinn, vertreten von Menschen, die nicht fähig sind oder sich bewusst oder unbewusst weigern, ihr Gehirn richtig zu benutzen!
Die Gründe dafür sind so mannigfaltig wie die religiösen Traditionen, Dogmen und sonstigen Abstrusitäten, die sie vertreten und sich jegliche Kritik dagegen offensiv verbitten, selbst wenn sie ihre Lebensquailtät und Erkenntnisfähigkeit weitläufig einschränken. Dann tönen sie gern von "Beleidigung ihres Glaubens". Wenn sie allerdings sich das Recht herausnehmen, mit Argumenten und Inhalten zu missionieren, die meinen gesunden Menschenverstand beleidigen, wie können sie mir dann das Vertreten meiner eigenen Ansicht übel nehmen?
Meist stehe ich diesem Treiben mit Kopfschütteln, aber zumindest tolerant gegenüber. Zuweilen aber muss der ganze Frust über soviel angewandten Schwachsinn, soviel richtiges Handeln aus falschem Anlass sich Bahn brechen - dann schreibe ich solch ein Gedicht. Früher, vor meiner Forenzeit, war ich da sogar noch giftiger und zynischer!

Zu sog. "heiligen Büchern":

Ich gebe zu, die Bibel nie gelesen zu haben, aber allein die Auszüge, die mir geläufig sind, reichen aus, mir die geistigen Grausbirnen aufsteigen zu lassen! Das Pamphlet einer steinzeitnahen Wüstenstammesgemeinschaft von vor Jahrtausenden, die kaum etwas von der Welt wusste und deren Glaubensuniversum das nur zu deutlich wiederspiegelt, aufgeschrieben Jahrhunderte später von bisweilen nicht voll zurechnungsfähigen Fanatikern oder staubtrockenen Archivaren, zigmal falsch übersetzt oder gedeutet, aus vielerlei Gründen sogar ausgesiebt und anderweitig manipuliert, in schwülstige Sprache gepresst, offenbar der heiligen Wirkung auf den Leser wegen.
Die - wie in jeder Religion - eingebauten ethischen Grundparameter menschlichen Zusammenwirkens rechtfertigen keineswegs, diese Texte für authentisch oder glaubwürdig zu halten. Will sagen, wie man sich menschlich wertvoll benehmen kann, kann ich meine Kinder auch anders lehren als mittels solch fragwürdiger Lektüre. Das gilt für mich auch für alle andern heiligen Schriften, die einen dazu bringen sollen, etwas glauben zu sollen, das man nicht wissen kann, dessen Richtigkeit und Wahrscheinlichkeit angesichts der bekannten Präliminarien des erforschten Universums aber geradezu verschwindend gering ist - wenn man, wie oben erwähnt, in der Lage ist, sein Gehirn richtig zu benutzen!

Wenn du damit nicht leben kannst - bitte ignorieren. Beleidigen wollte ich nicht den einzelnen Menschen - nur die menschliche Dummheit. Nenne das oberflächlich, wenn du magst - ich bin eben auch nicht perfekt. (Wie kann ich dann Ebenbild eines Gottes sein??? Aber wenn ich das bin, wie könnte solch ein Gott dann noch anbetungswürdig sein??? Nur so als Beispiel religiöser Unlogik am Rande...)


LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (26.03.2014 um 19:46 Uhr)
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.04.2014, 20:44   #2
Dana
Slawische Seele
 
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Beiträge: 5.637
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Lieber eKy,

über diesen "Irrsinn" wird einem bewusst, wie sträflich sich "Irrsinn" erhalten kann - über Jahrtausende! Kein Denken, kein Nachdenken, keine Wissenschaft, keine Logik können es ausmerzen, weil Dummheit und Angst erhalten blieben - ich meine gesteuert und gewollt.


Zitat:
Zitat von Erich Kykal
auf unbestimmte Zeit geschlossen
und obendrein entmündigt wären,
da sie ihr Denken zu entschlossen

mit Blut und Schwert nach außen trugen
und alle gläubig Ungefähren
nur Ketzer nannten - und erschlugen!
Genau so! Die "Entmündigten", die "Hirngewaschenen" treiben die ungefähren Gläubigen.

Ein immer noch gültiges Testament, weil der Herr (oder die Herrin/Religion) noch lebt.

Eines vom Feinsten -
liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.04.2014, 12:29   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Beiträge: 8.570
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Hi, Dana!

Es tut gut, hier Zustimmung zu erfahren! Selbst recht liberale "Gläubige" haben sich anderswo an diesen Zeilen gestoßen, meinten, man müsse die Bibeltexte "im übertragenen Sinne" deuten.
Da stellt sich mir doch die Frage: Wenn das, was da steht, tatsächlich göttliche Lektion sein soll, warum ließ die Gottheit zu, dass Menschen es so ungeschickt formulierten, dass tausend Generationen auf die Idee kommen konnten, das alles wortwörtlich zu verstehen?
Ganz zu schweigen von den lustigen soziokulturellen Aufforderungen im AT:
Töte deine Feinde (alle Ungläubigen sowieso!), erschlage alle Männer und Jünglinge, missbrauche ihre Frauen und Töchter, versklave ihre Kinder. Erschlage jeden Mann, der bei einem Manne liegt. Peitsche das Weib, das dir widerspricht, steinige das eigene Kind, so es dir den Respekt und den Gehorsam verweigert, usw.... die Liste ist schier endlos. Wie darf ich solches "im übertragenen Sinne" verstehen???
Ganz zu schweigen auch von den unzähligen Streichungen, den Fehlübersetzungen, Fehlinterpreationen, den mannigfaltigen Widersprüchen durch dutzende Autoren, die mündlich Überliefertes erst Jahrhunderte später niederlegten - ganz nach der damals gerade in ihrem Lebensbereich gültigen religiösen Doktrin.
Ganz zu schweigen zuletzt davon, dass das enge und simple Weltbild eines bronzezeitlichen Stammes von Wüstennomaden mit all seinem Aberglauben und rigiden Strenge sowie der naiven Schwarzweißmalerei als sittliches Regelwerk bis in unsere Tage gültig sein soll?
Nein, tut mir leid! Beim besten Willen - ich erkenne keinen einzigen auch nur einigermaßen ernstzunehmenden Beweis, ja nicht einmal eine weniger als astronomisch geringe Wahrscheinlichkeit dafür, dass die "heiligen Bücher" nicht alle miteinander nur menschgemacht sind!
Gute Menschen kann man auch ohne fiktive Gottgestalten heranziehen - das eigene Gewissen, der ethische Anspruch an das eigene Handeln vermag die Angst vor Purgatorium und Hölle durchaus zu ersetzen! Selbstverantwortlichkeit anstatt religiösem Kadavergehorsam, der geistigen Enge eines rigiden Regelwerks und der Unterdrückung aller dem gültigen Dogma widersprechenden Vorstellungen und Ideen!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (17.03.2019 um 08:38 Uhr)
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