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Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
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Hallo Syranie,
also mit Kadenzen meint ginTon die metrische Form der Versschlüsse (Zeilenenden). ![]() Ich kann mich leider der Euphorie meiner Vorkommentator/innen nicht ganz anschließen, weil ich mit der Aussage nicht viel anfangen kann. Das mag vielleicht an meinem mangelnden Abstraktionsvermögen liegen, aber irgendwie bekomme ich die Kurve hier nicht ganz. DerAbendstern erhellt die Nacht, ein Fenster leuchtet rundummauert. Das Firmament wählt mit Bedacht ein Dunkelblau als Hintergrund, für schwarzgefärbte Häuserriesen, so daß der Schlaf vom Traum erschauert. Die Venus steht hell am Abendhimmel und leuchtet in ein rundes Fenster hinein. Der Himmel wählt alsdann überlegt und besonnen (also mit Bedacht) einen dunkelblauen Hintergrund für schwarzgefärbte Häuserriesen? Ich kann mir diese Szene einer nächtlichen Skyline zwar bildlich vorstellen, aber es sträubt sich in mir alles, wenn dem Himmelszelt unterstellt wird, es könne mit Bedacht etwas wählen. Die Erde dreht sich einmal aus der Sonne weg und dann wieder in sie hinein. Auf der einen Seite ist es also hell und auf der anderen dunkel. Da die Sonne ein relativer Fixpunkt für die Erde ist, ist es der Himmel quasi auch, d. h. hier erscheint er hell, weil in Richtung Sonne und dort erscheint er dunkel, weil der runde Erdenkörper das Sonnenlicht vollkommen verdeckt. Der Himmel wählt also gar nichts, weil es der Planet ist, der sich bewegt bzw. um die eigene Achse rotiert. Ich bezweifele auch, dass Schlaf oder sonstige Dinge erschauern können. Erschauern kann wohl nur ein fühlendes Lebewesen, denn das ist eine Empfindung, wohingegen der Schalf lediglich einen Zustand darstellt, in welchem sich eine Kreatur befinden kann. Also ist hier die Logik nicht gegeben. Die Stunde nennt sich Himmelsmacht, das Blau verweilt wie hingekauert. Der Traum verschiebt die letzte Fracht zur Sicherheit auf einen Grund, wo er verweilt auf grünen Wiesen und zeitlos Taglicht überdauert. Gut, nennen wir diese Stunde "Himmelsmacht" und das (dunkle) Blau dauert an, schließlich befinden wir uns im Gedicht in der Nacht. Mit den folgenden vier Zeilen kann ich allerdings recht wenig anfangen. Der Traum verschiebt eine Fracht, sogar speziell die letzte, was das auch immer für eine Fracht sein soll, denn die taucht ja hier erst auf, und bleibt dem Leser unergründlich, und verschiebt sie zur Sicherheit auf einen Grund, also Boden, Untergrund, wahrscheinlich hier einen Wiesengrund, wo er zeitlos das Tageslicht überdauert. Jetzt fragt sich nur warum der Traum das tun sollte und wieso er jetzt auf einmal sogar das Taglicht überdauert, wohingegen wir uns doch in der Nacht, im Schlafzustand in einem Traum befinden. Also was passiert hier in diesem Gedicht? Nun, wir haben zunächst eine Beschreibung der äußeren Zustände, die insofern klar sind. Die inneren Zustände aber bleiben völlig unerschlossen, denn es geht aus dem Text nicht hervor, welche (letzte) Fracht vom Traum zur Sicherung auf einen Wiesengrund verschoben wird und warum er dies tun sollte, um dort das Taglicht zu überdauern. Das geht mir nicht auf, sorry. Ich hoffe, das war jetzt nicht zu hart, denn ich habe dich beim Wort genommen: Zitat:
ein Fenster leuchtet rundummauert. Es färbt des Firmamentes Pracht den dunkelblauen Hintergrund für schwarzgefärbte Häuserriesen, so daß ein Mensch im Traum erschauert. Die Stunde nennt sich Himmelsmacht, das Blau verweilt wie hingekauert. Der Traum jedoch versinkt ganz sacht allmählich in den Untergrund, wo er, von des Vergessens Brisen umweht, die Zeiten überdauert. Also so hätte ich mir die Überarbeitung eines alten Textes ungefähr vorgestellt. Gerne gelesen und kommentiert... ![]() Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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