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Alt 25.03.2009, 07:45   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ach, wie dank ich euch, ihr Lieben,
nur das Wort, das ihr geschrieben?
Wie nur sag ich, ach, ihr macht
mich durch was ihr dargebracht
größer, als mir zu erträumen
je ich wagte an den Säumen
jener, die vor mir gewesen,
und von denen wir nun lesen.

Andern mag das Wort erkalten
in moderner Lyrik Schrei.
Unsereins ist bei der alten
Schönheit mit Gefühl dabei.
Uns verstummen nicht die Weisen
wohlgereimter Seelenlieder,
und wir gehn darin auf Reisen
mit dem Herzen - immer wieder.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

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Alt 25.03.2009, 09:25   #2
Lena
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Ach´Erich seufz..

Lieber Erich

Es gibt eine Hand voll Menschen, deren Gedichte die ich nie mehr in meinem Leben missen möchte. Dazu gehörst du.

Du entführst mich in eine Welt der Bilder und der Gefühle, denen ich mich nicht entziehen kann, und auch nicht möchte.

Es war mir wie immer ein besonderes Vergnügen

Lena
__________________
~ Mit lieben Gedanken ~


©auf alle meine Werke
............
Marion Baccarra
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Alt 25.03.2009, 15:25   #3
Erich Kykal
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Ach, Lena, seufz...

Immer wieder lese ich hinschmelzend mit Entzücken, wie herrlich ich andere beschenken konnte. Natürlich nicht so ganz uneigennützig: Mir schwillt schon gewaltig der Kamm ob der Füllhörner des Lobes, die ihr über mich vergießt!
Laßt mich bloss nicht größenwahnsinnig werden!

"Er war so groß, er war so stolz!
Nie sagte es ihm einer:
Die Geister, die sich selbst
für große Geister halten -
die sind meist umso kleiner!" (Zitat aus: "Sedimente")

LG, eKy
__________________
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Alt 24.11.2009, 22:08   #4
Louis Lazar
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Salut Kykal,

du wirst es kaum glauben - ich streifte ziellos auf der Suche nach neuem Stoff durch die Foren und, siehe da, ich fand eine Schilderung aus deiner Feder, die noch nicht allzu sehr mit überschwänglichem Lob bedacht wurde.

Ich schrieb schon einmal unter deinem Gedicht über den Nil, dass ich deine beschreibenden Werke als ganz besonders stark empfinde und nicht umhin komme, sie mit begeisterten Worten zu preisen. Du hast da einfach - wie soll ich sagen? - ein grosses Talent, Dingen lyrisches Leben einzuhauchen. Und dazu noch mit Leichtigkeit. Wirklich, wirklich (!) beneidenswert.

So will ich auch hier ein ehrliches Lob aussprechen: Schierer Wahnsinn, wieviel Wirklichkeit aus deinen Zeilen spricht und ich seh' es schon kommen: Gleich deinem Nil-Gedicht werde ich auch dieses hier irgendwann hersagen können.

Trotzdem bleibt ein Wermutstropfen:
Zitat:
Laßt mich bloss nicht größenwahnsinnig werden!
Da bist du ganz dein eigener Herr - hoffe ich zumindest. Fast dächte man, es sei schon zu spät.



Begierig gekommen, bereichert gegangen ist
Louis Lazar
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Alt 25.11.2009, 06:50   #5
Erich Kykal
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Hallo. Louis!

Vielen Dank für dein Lob - ich denke ,ich kann damit umgehen!

Larins Antwort zeigt hier deutlich, dass ich nicht der einzige bin, der gut mit Worten kann - ihr Kommi sollte eigentlich schon als eigener Faden gepostet werden!
Außerdem wird mir nach der Lektüre meines persönlichen Lieblings Rilke durchaus immer wieder bewußt, wo ich im Bezugsrahmen der wahrhaft Großen tatsächlich rangiere...

LG, eKy
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 28.01.2010, 21:49   #6
Dana
Slawische Seele
 
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Lieber eKy,
deine Gedichte kann ich nur noch lesen und genießen.
Kopfzerbrechen machen mir Kommentare für dich.
Wie sag ich's dir, ohne dich mit dem "ewigen Dankeschön" auf die Palme zu bringen?

Erzähle mir etwas von dir.
Wann entstehen diese Verse? Direkt am Waldgemäuer?
Oder gehst du mit diesen Bildern nach Hause, setzt dich in deine Dichterecke und lässt Revue passieren?

Was oder wie du es auch machst - es geht ein und bleibt.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 29.01.2010, 07:25   #7
fee
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Zitat:
Zitat von Erich Kykal Beitrag anzeigen
Andern mag das Wort erkalten
in moderner Lyrik Schrei.
Unsereins ist in der alten
Schönheit mit Gefühl dabei.


servus erich,


die alte schönheit spricht wirklich gefühlvoll und wunderbar melodiös aus deinem gedicht hier und hat auch mich verzaubert. du malst stilsicher hier ein wortgemälde, das in seiner anmutung für mich an einen caspar david friedrich erinnert - ganz der romantischen landschaftsmalerischen tradition verpflichtet und ihr gerecht werdend.

noch viel mehr freude hätte es mir bereitet, dir dieses lob auszusprechen und meine anerkennung, hättest du dir den für dich ja typischen seitenhieb auf die moderne lyrik unterlassen können.... das steht dir eigentlich nicht gut zu gesicht imho, zeugt es doch von ausgrenzung und nicht-wissen-(wollen).

es gibt auch im modernen lyrik-bereich gefühlvolles. es kommt nur anders sprachlich gewandet daher und ist nicht - da stimme ich dir zu - jedermanns lesart, weil weniger leicht zugänglich. muss es auch nicht sein. genau darum gehts ja auch dabei.
und genauso hat das umgekehrte seine berechtigung. und keins davon ist "besser", "höher" o.ä.

ich persönlich unterscheide in lyrik, die berührt, weil sie in inhalt und form überzeugend, aufs neue und eindringlich gelungen ist - in beiden sparten, gereimt in alter tradition UND modern mit neueren sprachlichen mitteln. es gibt da wie dort auch gefühlsleeres und schlecht gemachtes.

du hast es nicht not, die gereimte dichtkunst zu verteidigen zu versuchen, indem du immer auf die moderne hinhackst. das kommt bei gebildeterem publikum eher als nicht-wissen des so vorgehenden an und tut der traditionellen lyrik daher auch keinen gefallen.

ich weiß, ich geh dir damit auf die nerven, weil ich das schon wieder loswerden muss. aber glaub mir: dein gedicht hier ist derart schön und spricht für dein talent und gefühl, dass ich mir nicht verkneifen kann, dir zu sagen, dass genau solche kleinen seitenhiebe dein ansehen eher schmälern - zumindest beim aufgeschlosseneren publikum.

und jetzt lass ich dich auch schon wieder in ruh. (bis zum nächsten schönen gedicht von dir...oder so).


wirklich sehr gern gelesen und genossen. ein text wie deiner hier ist es, der die traditionelle dichtkunst auch heute noch legitim macht. denn er ist tatsächlich ein kunstwerk. er ist so stark und überzeugend: er steht für sich allein, um diese botschaft zu transportieren. viel schöner und überzeugender als alle so ausgrenzend formulierten abwertungen des "anderen".


gruß,

fee
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan
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Alt 29.01.2010, 08:17   #8
Erich Kykal
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@ Dana!

Vielen Dank für dein Lob - ärgern kannst du mich damit nicht, schon gar nicht auf die Palme bringen...

Beim Wandern geh ich "Bildertrinken", und schon als kleinen Buben (ab 4) schleiften mich meine Altvorderen mehrmals wöchentlich durch die oberösterreichischen Wälder, um "Schwammerl" zu suchen. Das prägt!
Zuhause wallen dann ab und an Erinnerungen, Reminiszenzen auf und werden manchmal eben auch lyrisch verwertet.


@ fee!

Hi, Fee - das ist wohl das erste Mal, dass jemand nicht mein eigentliches Gedicht kommentiert, sondern eine meiner Antworten auf einen Kommentar!
Hast du nicht weit genug hochgescrollt, oder hat dich mein Kommi so erbost, dass du nur dazu was sagen wolltest?
Kein Problem - es schmeichelt mir ja, wenn jemand sogar einen freiflottierend hingeworfenen gereimten Kommentar für eins meiner "Primärgedichte" hält.

LG an euch alle, eKy
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (05.11.2010 um 12:25 Uhr)
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Alt 29.01.2010, 09:59   #9
fee
asphaltwaldwesen
 
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hach. ja.

DAS ist die offenheit, die ich so schätze. und die zeigt, dass wir alle ja - wie wir so oft betonen - in lyrikforen unterwegs sind, um etwas dazuzulernen.
ach nein - ich vergaß: manche in lyrikforen wissen ja, dass SIE die sind, von denen die anderen was lernen können oder sollen. (und ich bin so ehrlich und stell mich jetzt mal selbst auf beide seiten dazu).

dann hab mich wohl einfach in der schublade vergriffen, erich.

wird nicht wieder vorkommen.


lg,

fee

ps: dass du das aufrichtige lob über dein großartiges gedicht (ja. das ganz oben am anfang. kaum zu glauben, gell?) anscheinend selbst überscrollt hast, tut mir leid. für dich.
aber eigentlich egal. was bin ich denn schon? ein kleines feechen, das das maul aufreißt - mit welcher ausbildung oder befähigung und welchem recht auch immer! warum also eine solche reaktion überhaupt wert? oder hab ich da einen empfindlichen punkt getroffen?...
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan

Geändert von fee (29.01.2010 um 10:17 Uhr)
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Alt 29.01.2010, 10:33   #10
Erich Kykal
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Hi, fee!

Mea culpa! Da du nur mit den ersten 3 Zeilen auf das eigentliche Gedicht eingingst, habe ich - eiliger Leser, der ich bin - das mit den Landschaftsmalern wohl nicht memoriert.
Ich entschuldige mich für diesen Lapsus. Allerdings wollte ich mit meinem Kommentar darauf auch nicht besserwisserisch oder abkanzelnd rüberkommen. Ich konstatierte einfach, was ich dachte, ohne Wertung - hatte ich zumindest das Gefühl.
Es stimmt - ich bin schwer von anderer Meinung zu überzeugen, aber das heißt ja nicht, dass ich arrogant sein muss, oder? Es hat vielmehr alleinig den Grund, dass mir die eigenen Versionen (meist) eben besser gefallen als die Vorschläge anderer. Ich bemühe mich auch, so gut ich kann die Gründe für meine Entscheidungen zu erklären. Wenn man mir das dann als herablassende Hochnäsigkeit auslegen will...sei's drum!
Jedenfallls ist sehr selten etwas von mir böse oder gar verletzend gemeint. Das merkt man dann aber auch, denn da bin ich ebenso direkt und gradeheraus. In diesem Fall aber gibt's halt einfach keinen "empfindlichen Punkt", sorry!

LG, eky
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