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Alt 17.06.2013, 18:45   #1
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.019
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Lieber Thomas,

das Gedicht würde durch eine andere Anordung der Zeilen besonnener wirken, meine ich:
Geschunden ist das Land,
verbrannt sind Hof und Städte,
es rast das Kriegesheer,
und wer gern Frieden hätte,
den treibt es vor sich her.

Wie schwer sind doch die Leiden,
die alle Welt verdrießen,
in diesen schlimmen Zeiten.

O Herr, lass Frieden sein!
Dein Wirken wird erlösen
aus Not und Agonie
die Frommen wie die Bösen.
So hat man beim Lesen mehr Zeit durch die Zeilen- und Strophentrennung.
Wie es jetzt angeordnet ist, verleitet es zum Herunterleiern -
Zitat:
Geschunden ist das Land, verbrannt sind Hof und Städte,
es rast das Kriegesheer, und wer gern Frieden hätte,
den treibt es vor sich her. Wie schwer sind doch die Leiden,
die alle Welt verdrießen, in diesen schlimmen Zeiten.
O Herr, lass Frieden sein! Dein Wirken wird erlösen
aus Not und Agonie die Frommen wie die Bösen.
und dann kommt dieser Gebetseffekt zustande.

Immer noch aktuell und so schnell wird sich daran auch nichts ändern.

LG Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.06.2013, 20:35   #2
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard

Liebe Chavali,

entschuldige die späte Antwort auf deinen sehr interessanten Kommentar.

Die von dir vorgeschlagene Schreibweise überrascht mich, aber sie ist in der Tat gut und deine neue Zeilentrennung zeigt mir, dass ich den Alexandriner, den ich ja absichtlich gewählt habe, rhythmisch so gestaltet habe, dass er halt doch nicht zu sehr zum Leiern verleitet.

Der Anklang an Gryphius und auch die Form des Alexandriners scheinen mit wichtig, weil damit unausgesprochen der Bezug zur Situation des 30-jährigen Krieges ausgedrückt wird. Trotzdem gefällt mir dein Vorschlag so gut, dass ich ihn gerne als zweite Version der erste zugeselle.

Liebe Grüße
Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Thomas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.09.2013, 13:10   #3
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard Tränen Syriens

Hallo Thomas,

leider gewinnt dein schönes Gedicht jetzt wieder eine furchtbare Aktualität
durch den bevorstehenden Angriff der Amerkikaner.

Es scheint, als habe dieses Volk noch nicht genug gelitten.

Ich glaube nicht, dass es eine militärische Lösung geben kann.

Doch ob Gebete (allein) helfen können, wage ich auch zu bezweifeln.

Ich bin wütend und fühle mich ohnmächtig zugleich.


Viele liebe Grüße

wüstenvogel
wüstenvogel ist offline   Mit Zitat antworten
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