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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 24.03.2009, 08:36   #1
Panzerknacker
Mal lachend - mal traurig
 
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Ort: Da wo Napoleon noch nie kämpfte
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Hallo Dana,

ich habe eigentlich die Frage deswegen gestellt, weil die plötzliche Abwesenheit für mich nur die Farben weiß (Krankenwagen) oder schwarz (Leichenwagen) zuliesen.

Habe es vielleicht anders gedeutet, der Knacki grüßt dich
__________________
Ich bin ein Niemand.
Niemand ist perfekt.
Also bin ich perfekt.
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Alt 24.03.2009, 18:16   #2
Chavali
ADäquat
 
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Liebe Dana,

wie oft lässt uns eine Begebenheit nicht los, man muss immer wieder daran denken.
Hier hat das LI eine Gewohnheit aufgenommen, die ihm lieb geworden ist in all der Zeit.
Plötzlich fehlt sie und dann beginnt man nachzudenken, was sie einem bedeutet hat.

Deine Verse bergen viel Gefühl für den alten Mann.
Wunderbar umgesetzt, die Gedanken an diese Begegnungen.

Lieben Gruß,
katzi
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 27.03.2009, 13:13   #3
ruhelos
Flaschenpost
 
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hallo dana,

ich habe dein Gedicht gern gelesen. Es liest sich flüssig und das Reimschema zieht sich sauber durch das ganze Gedicht. Eine traurige Geschichte, die du hier beschreibst. Vielleicht solllte man einfach mal mutig sein und über seinen Schatten springen.

Viele Grüße
ruhelos
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Alt 01.04.2009, 18:20   #4
Dana
Slawische Seele
 
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Liebe larin,
solang die Menschen und die Dinge da sind, erfreuen wir uns kurz und vergessen sie wieder. Erst wenn etwas Endgültiges passiert, bekommt man neben dem Trauergefühl noch eines:
"Hätte ich nicht doch etwas sagen, fragen, tun können?"
Du hast sehr einfühlsam interpretiert und verstanden.

Lieber Basti,
ja, wir fühlen danach erschreckt und traurig - und vergessen wieder.
Der Alltag und seine Pflichten vereinnahmen uns, bis uns ein neues Geschehen nachdenklich macht.

Lieber Prinzi,
das nehme ich dir nicht ab - dass dir das mit den Tränen eigentlich nie passiert. Deine Kommentare tragen meist sehr viel Gefühl und ich freue mich, dass mein Gedicht diese Sensibilität berührt hat.
Tränen sind etwas Positives.

Lieber Knacki,
bei uns sind die schwarzen Wagen seit ein paar Jahren grau, um nicht so eindeutig zu wirken. Jedoch, wenn man es weiß, wird ihre Bedeutung nicht gemildert. Danke für' nochmalige Melden.

Liebe Katzi,
in der Betrachtung und Nachempfindung sind wir uns sehr einig. Solche und ähnliche (kleine, unbedeutende) Begebenheiten gibt es viele. Manchmal, wenn es sich ergab, sprach ich einige Menschen an und staunte, dass sie umgekehrt genau so registriert haben und sich über ein paar Worte freuten.

Liebe ruhelos,
schau mal, was ich Katzi schrieb. Man sollte es tatsächlich öfter wagen. Damit gibt man etwas, ohne sich zu vergeben und man bekommt so viel zurück.


Euer Mitfühlen und Nachfühlen hat mich in meinem Gedicht bestätigt und erneut berührt.
Ich habe mich über jeden Kommentar sehr gefreut.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 01.04.2009, 18:31   #5
Leier
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Liebe Dana,

ich komme einmal mehr (wie so oft ) hinterhergehampelt.

Ich kenne das, was Du beschreibst, aus eigener Erfahrung. Buchstäblich.
Damals bin ich noch Kind gewesen, habe jedoch die Lücke genauso gespürt, wie Du in Deinem anrührenden Gedicht.
Ich hätte es aber nicht so schön bedichten können, wie Du es getan hast.

Lieben Gruß
von
cyparis
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Alt 01.04.2009, 18:53   #6
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Dana!

Wunderbar stimmiges Gedicht über Isolation in der Stadt, Alterseinsamkeit oder selbstgewähltes Schicksal...wie immer man will.
Habe selbst was ähnliches: Der Bettler.


Eins nur:
An deiner Stelle würde ich auf die vielen überflüssigen Apostrophe verzichten. Sie beunruhigen das Schriftbild unnötig.
Ich meine bei:
Geh, raus, würd und heut.
Im gängigen Sprachgebrauch sind diese Verkürzungen schon so verankert, dass man sich das "Stricherl" ruhig schenken kann.

Außerdem:
S2Z2 Komma nach Grund.
S5Z2 Punkt am Ende besser und
S5Z3 (So...)Satz groß beginnen. Die kleine Pause trägt die Stimmung viel eleganter.

Insgesamt sehr gerne gelesen und beklugscheißert!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 22.04.2009, 20:20   #7
Dana
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Liebe Cypi und lieber eKy,
ich habe eure Kommentare nicht übersehen - es war purer Zeitmangel, auch wenn ich gleichzeitig aktiv gewesen bin. Zweiundzwanzig Tage sind aber noch nicht so spät, oder?

Herzlichen Dank für eure Zustimmung, Lob und dir eKy für deine Verfeinerungsvorschläge. Habe sie alle gern übernommen, klar, wenn ein Lehrer das sagt.

Ich finde es bezeichnend, dass viele Ähnliches erleben. Bezeichnender jedoch ist ein weiteres Phänomän: Es geschieht immer wieder und wird erst danach wahrgenommen. Übrigens, nicht nur Traurigkeiten.

Liebe Grüße
Dana
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(Frederike Frei)
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Alt 22.04.2009, 22:26   #8
forelle
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Hallo Dana,

eine sehr traurige Geschichte. Hat mich sehr berührt. Der alte Mann ging wohl selbst nie raus. Zumindest wohl nicht für dein lyr. Ich sichtbar. Vielleicht ging er während "deiner" Arbeitszeit zum Einkaufen. Gerade weil er wohl sich nicht selbst unter Menschen wagte, ihn niemand einludt. Herausholte. Von beiden Seiten betrachtet - einfach traurig.

Berührt gelesen.

Gruß .. forelle
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Alt 25.04.2009, 00:41   #9
Dana
Slawische Seele
 
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Liebe forelle,
deine Betrachtung hat mich wiederum berührt.
Leben werden gelebt und beobachtet. Die Beobachtung geschieht meist nebenher. Erst wenn es vorbei ist, denkt man darüber nach, ob man nicht mehr dabei hätte sein können, weil das andere so trostlos schien.
Ob es so gewesen ist, wird man nie mehr erfahren, höchstens später am eigenen Sein.
Das lyr.Ich weiß nicht, was während seiner Arbeitszeit geschehen ist. Es sah immer nur den alten Mann am Fenster.
Wie hat der alte Mann die Frau/den Mann gesehen?
Warum zeigt sich das Bedürfnis nach "einem Wort" erst dann, wenn es zu spät ist? Hat es mit eigener Scheu zu tun?
Ich weiß es nicht. Ich weiß nach wie vor nur um dieses Gefühl.
Danke für deinen hinterfragenden Kommentar.
Liebe Grüße
Dana
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(Frederike Frei)
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Alt 25.04.2009, 10:16   #10
falscher Denker
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Hallo liebes Danachen



Mir gefällt das Werk. Dem Inhalt und der Ausführung kann ich nur zustimmen. Die Verse sind kurz und klar formuliert. Hier werden Gefühlszuordnungen eher dem Leser überlassen und die Worte selbst dienen erzählend, fast eben wie zurückerinnernd.

Die Geschichte wirkte in meinen Augen zunächst etwas klischeelastig, aber nimm dies nicht als Kritik. Mir ist klar geworden das wir oft Klischees mit alltäglichem verwechseln und es zu diesen abstempeln. Dass wir Menschen begegnen die zu einem Teil unseres alltäglichen Lebens werden, nicht sonderlich erwähnenswert, gar verzichtbar, aber sie sind ein Teil von einem Ganzen. In diesem Falle der Weg zum Büro.

Routine, gepaart mit menschlichem Verständnis ist etwas so wichtiges in unserem Alltag. Wieso sollte da ein älterer Mann am Fenster dan nicht seinen Platz finden? Was steckt hinter dieser Person?

Wir sind nicht allwissend und das ist gut so und wir müssen unsere Kräfte somit auch einteilen. Wie viel investieren wir in Beziehungen, Kontakte, persönliche Dinge, der Arbeit selbst? Etwas Beständiges wie ein morgendlicher Gruß kann da schon sehr beruhigend sein. Denn für beide Betroffenen, wie in diesem Falle, war es sicher etwas Besonderes verpackt in der Routine. Für jeden war es eine Momentaufnahme, die durch ihre Beständigkeit strahlte.

Solange wir mehr über andere wissen wollen, erfahren wir mehr als wir alleine je wissen könnten.

Interessant und gut gelungen. Gerne gelesen und sinniert.


Liebe Grüße


Sebastian, f.D.
__________________
Habe einen Vogel
der die Tassen im Schrank
wieder aufstellt
dessen Schrauben locker sind.

Geändert von falscher Denker (26.04.2009 um 11:28 Uhr)
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