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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 23.03.2009, 19:52   #1
Dana
Slawische Seele
 
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Lieber kleiner Prinz,
dein Kommentar gefällt mir sehr.
Nichts zu mäkeln (obwohl ich andererseits immer offen und dankbar für jeden Hinweis bin, wo es etwas zu ändern gibt) - aber vor allem deine "Filmgeschichte" an die dich mein Gedicht erinnert hat. Ich kann das direkt nachvollziehen und bin nicht minder berührt.

Lieber ReinART,
wie ich bereits oben schrieb, danke ich für dein aufmerksames Lesen.
Aber: Zähl mal die Silben nach - darin war ich gerade hier sehr penibel und ich würde mit der Satzumstellung zwei Silben mehr haben.
Creme wird in "meinem Umkreis" Crem gelesen.

Eines las ich jedoch ein wenig besorgt: Du hast dich darin wiedererkannt.
Lieber Dichter, ich bestehe darauf, dass du jetzt den Rückwärtsgang einlegst, bitte.


Liebe Cypi,
ich glaube "wie gejagt" übernehme ich gern, danke. Bei der "Trepp" bin ich aber nicht so überzeugt.
Deine Interpretation ist schon korrekt, nur wird der Mann nicht vom Projekt schier aufgefressen. Er läßt sich ganz einvernehmen und verliert sein eigenes Lebensgefühl, bzw. beinahe.


Lieber Archi,
vielleicht habe ich das berühmte Brett vor'm Kopf oder ich bin zu tief in unseren See abgetaucht.
Ich sage ja aus, dass der Termingeplagte im ersten Rückwärtsgang die gesamte Traurigkeit seines Strebens erkennt und flöße ihm Gedanken an Freunde, Spaziergänge und Leben überhaupt ein.
Ich möchte es gern lassen, wie es ist - schlimm?

Ich danke euch allen für's Lesen und eure Gedanken dazu.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 10.06.2009, 00:19   #2
forelle
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Standard Nach Mitternacht

Liebe Dana,

da schon alles interpretiert ist, brauche ich mich nur noch dem Loben hinzugeben
Ich will mal nur leicht anmerken, wie sehr eine zu starke Verdichtung viel
verloren gehen kann. So wie du deine Verse niederschriebst, klingen so viel mehr Emotionen heraus,
als bei dem etwas verdichteterem Beispiel . Da fehlt so viel, dadurch ist es schlecht zu verstehen.

Sehr schön und klangvoll geschrieben - und das bei soooo viel Stress

liebe Grüße von forelle

.
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Es muss einen anderen Weg geben,
durchs Leben zu gehen,
als kreischend und um sich tretend
hindurchgezerrt zu werden.
(Hugh Prather)
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Alt 10.06.2009, 16:23   #3
RiffRaff
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Hallo Dana,

bin mal wieder in Mittwochseile, werde aber in so zwei Stunden mehr Zeit und Ruhe haben. Auf den ersten Durchgang ein sehr fein gearbeiteter Text mit nur sehr kleinen Mankos.

Die Abendstunden hat er wieder ausgedehnt
wie schon seit Wochen bis nach Mitternacht.
Das Chinese-Deli blieb im Kühlschrank stehen
weil das Projekt all seine Zeit verschlingt.

Das ist in aller Eile formuliert, ob das Gedicht nun im "man" oder "du" oder "ich" Form läuft hab ich jetzt nicht so genau beachtet. Es geht da mehr mal ums Prinzip.

So mal auf die Schnelle weil mir das "Abendstund" so gar nicht behagt. Ebensowenig die "fliegst du die Stufen ab". NAchher guck ich nochmal mit dem VErgrößerungsglas, aber im Moment meine ich, dass das die einzigen Stellen sind, die ich quer empfinde.

lG

RiffRaff

Geändert von RiffRaff (10.06.2009 um 16:25 Uhr)
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Alt 10.06.2009, 19:49   #4
RiffRaff
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Hallo Dana,

noch ein Detail:

Zitat:
wenn alles steht, bist du ein großer Mann.
ein Schwein, wer böses dabei denkt. Aber "klappt" anstatt steht vielleicht?

und rennst wie ein gehetztes Wild treppab?

Doch draußen stoppt dich eine Dunkelheit? "Vor der Tür" kann man prima Haare spalten. Ich behaupte, da ist das LI noch im Haus

Zitat:
erster Rückwärtsgang
gibts einen zweiten Rückwärtsgang? Das "erster" klingt so nach Silben- bzw Zeilenfüller.

Zitat:
wann hat der Mond den Weg dir ausgeleuchtet?
leise Inversion ----> Geschmacksfrage

Das war jetzt aber nun wirklich alles. Gern gelesen.

lG

RIffRaff
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Alt 10.06.2009, 20:39   #5
Helene Harding
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Liebe Dana, deine Inversionen geben dem LyrDu etwas Verletzendes, Verstörtes. Es scheint allein darin begründet, bei aller Vielfältigkeit des Lebens > ihm fehlen Freunde. So sitzt er womöglich unendlich allein, in der einen Hand das Glas Rotwein, in der anderen, das ihm derweil elende Produkt der Natur und t/reibt sich hoch, an geilen Gesichtern vorbei, einmal mehr in den kleinen Tod.
Was für eine traurige Gestalt.

Das Wort Krise setzt sich im Chinesischen aus 2 Schriftzeichen zusammen - das eine bedeutet Gefahr und das andere Gelegenheit.
(John F. Kennedy)

Sehr gern gelesen.

alles liebe, Helene
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Alt 16.06.2009, 18:55   #6
Dana
Slawische Seele
 
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Liebe forelle,
dass der Stress ernst gemeint ist, siehst du an der Zeit, die ich mir für die Antwort genommen habe.
Aber dein Tauchgang hat mich sehr gefreut.

Lieber RiffRaff,
du bist gut und konstruktiv eingeschritten. Ich habe zuerst erifrig und gern übernommen und legte dann doch einen "Rückwärtsgang" ein.
Ich möchte gern im fünhebigen Jambus bleiben. Schon bei "Abendstunden" wäre er weg und ich hätte sehr viel zu tun.
Vieleicht ist die "Abendstund" auch ein "Generationsproblem". Ich sehe darin sogar einen Hauch Poesie.

Einen zweiten Rückwärtsgang gibt es nicht, aber jener hat das erste Mal einen Rückwärtsgang eingelegt. Dieser Ruck hat etwas bewirkt. Er wurde sich seiner "Übertüchtigkeit" bewusst. (Natürlich habe ich darin auch die Silben ausgezählt.)

Bestimmt nehme ich mir dieses Gedicht noch öfter vor, weil deine Einwürfe mich aufhorchen ließen. Das muss aber in Muße geschehen.

Das mit der Tür ist so eine Sache. Es kommt darauf an, wie man wohnt.
Wenn ich die Stufen hinabjage, draußen stehe und die Tür hinter mir von selbst zuklappt, dann stehe ich schon entweder in der Dunkelheit und manchmal sogar im Regen.
"Klappt" übernehme ich sofort. Es hört sich viel besser beim Projekt an.

Ich liebe nächtliche Spaziergänge, möglichst bei Vollmond. So einen Gang habe ich dem lyr. Ich gegönnt. Einverstanden?

Mir ist ganz wichtig, mich besonders herzlich zu bedanken.
Das ist ja schon eine richtige Gedichtbesprechung

Liebe Helene,
es handelt sich wirklich um eine traurige Gestalt. Das Dilemma besteht aber darin, dass diese Menschen es sehr lange nicht merken. Sie jagen einem Projekt nach, um sich selbst belohnt zu sehen.
Diesem Protagonisten habe ich noch gerade die Kruve kratzen lassen.

Nochmals, herzlichen Dank euch allen zusammen,
liebe Grüße
Dana
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(Frederike Frei)
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Alt 16.06.2009, 19:52   #7
RiffRaff
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Hallo Dana

Zitat:
Schon bei "Abendstunden" wäre er weg und ich hätte sehr viel zu tun.
Die Abendstunden sind erneut gedehnt
wie schon seit Wochen bis nach Mitternacht
oder alternativ
bis weit nach Mitternacht, schon wochenlang

Zitat:
Ich sehe darin sogar einen Hauch Poesie
Unschlagbares Argument

Zitat:
Mir ist ganz wichtig, mich besonders herzlich zu bedanken
Wäre nicht nötig gewesen, gern geschehen.
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Alt 17.06.2009, 13:28   #8
ruhelos
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hallo dana,

mir gefällt dein nachdenklich stimmendes Gedicht. Ich sehe hier einen Menschen,
der allein für sein Projekt (seine Arbeit) lebt und darin aufgeht. Das Leben um ihn herum nimmt er gar nicht richtig war. Erst spät erkennt er, dass er einsam ist. Hoffentlich nicht zu spät.

Zwei Zeilen wollen mir nicht so recht gefallen:
S2 Z4
und wie gejagt fliegst du die Treppen ab
( die Treppen abfliegen, klingt m.E. seltsam. Wie wäre es mit: rennst du die Treppen runter oder ähnlich. Ich weiß, metrisch wäre das nicht okay.)

S3 Z1
Die Treppe hoch ist erster Rückwärtsgang
(wie wäre es mit: Die Treppe hoch im ersten Rückwärtsgang?)

Doch das sind nur peanuts. Gern gelesen.

Viele Grüße
ruhelos
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Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain)

Geändert von ruhelos (17.06.2009 um 13:29 Uhr)
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Alt 17.06.2009, 16:02   #9
Medusa
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Liebe Dana,

erinnerst Du noch "alte Zeiten", in denen mir Inversionen abgewöhnt und flüssige Sätze eingebleut wurden? Mir wurde klar gemacht, dass sie, wenn überhaupt, nur in ulkigen Gedichten zu tolerieren wären.

An diese Kritiken musste ich beim Lesen Deines Gedichtes denken. Sicher kannst Du Dir vorstellen, dass ich Inversionen nun sofort erkenne. Inzwischen sehe ich das nicht mehr so eng und muss gestehen, dass sie bei Deinen Zeilen überhaupt nicht stören. Könnte sein, dass sie einen, wenn auch geschickt, versteckten Humor beinhalten.

Langer Rede, kurzer Sinn: Mir gefällt Dein Werk sehr gut. In die Sitation, die Du schilderst, kann jeder von uns geraten und es bedarf einiger Geduld und Stärke, da wieder rauszukommen. Wohl dem, der es schafft!

Aufmerksam beobachtet, intensiv erzählt und zum Nachdenken anregend.

Herzliche Grüße,
Medusa.

Geändert von Medusa (17.06.2009 um 17:06 Uhr)
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Alt 30.06.2009, 20:29   #10
Dana
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Lieber RiffRaff,
dass ich mit einem "unschlagbaren Argument" überzeugen konnte, freut mich ganz besonders. Ja, die Poesie ist ein breiter Fächer und jeder hat dazu noch einen ganz eigenen.

Liebe ruhelos,
danke für deinen Kommi und die konstruktive Kritik. Ich werde wohl doch noch daran gehen müssen. Erst sind mir aber die Antworten wichtig. Nachdenken kann ich ja unabhängig davon. Ich schaue mal.

Liebe Medusa,
ich denke, Leutchen wie uns (ich meine jetzt uns beide) überfällt solcher Ehrgeiz nicht mehr so schnell. Da müssen schon andere Projekte kommen - und selbst da, würde ich immer noch zuerst leben wollen.
Danke für dein schönes Lob.

Euch dreien herzlichen Dank,
liebe Grüße
Dana
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(Frederike Frei)
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