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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 30.01.2013, 20:00   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Faldi!

Danke für die ausführliche Deutung!

Zunächst: Das Wort Seele verwende ich nur im lyrischen Sinne, weil es eben ein schönerer Terminus ist als Psyche, Denkungsart oder Bewusstsein. Aber genau das soll damit umrissen sein: Das Ich.

Das Gedicht beschreibt das Versagen, wenn dunkle Triebe überhand nehmen und man sich wider längst besseres Wissen Mitmenschen gegenüber schuldig macht.

Ich mache mich zu meinem eigenen Dieb, der mir Größe und Selbstbewusstsein stiehlt, indem er erlaubt, dass ich einem Drange nachgebe, und das auf Kosten meiner Mitmenschen. In meinem Falle: Zu nehmen, was im Glauben an Liebe gegeben wird, ohne VORHER darauf hinzuweisen, dass ich mich mangels Gefühlstiefe niemals binden werde. Ein Betrug, ein Ausnutzen... Es ist lange her, aber dies soll eine mahnende Reminiszenz an den sein, der ich einst war.

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 31.01.2013, 10:30   #2
marzipania
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Hallo Erich,
zunächst einmal möchte ich darauf hinweisen, das m. E. ein Nachgeben, ein Sich-Verlieren im sog. "dunklen Trieb" keineswegs per se böse ist. Geplant, ungeplant oder nicht zureichend bedacht. - Hättest du dich hier nicht schon mehrfach als Atheisten geoutet, würde ich das beschriebene Verhalten als eine Art Disput mit der "Sünde" sehen.
Mir fällt auf, dass du in den Auseinandersetzung mit diesem (Lebens?-) Thema stets nur eine Seite betrachtest. Nämlich deine.
Vielleicht stellte sich die Sachlage für die Schöne im Nachhinein ganz anders dar? Vielleicht hatte diese Episode gar nicht den hohen, untilgbaren Stellenwert auf deren Weg? Vielleicht war diese vermeintliche Enttäuschung eine Erfahrung, wie es sie täglich in Millionenauflage gibt?
Manchmal krankt die eigene Entwicklung an Selbst-Überschätzung. Ich meine dies hier nicht in einem boshaften Sinn, sondern im Sinne einer falschen Wahrnehmung.
Es gibt kein Menschenschicksal ohne Verletzungen anderer, ohne ein Loslassen, ohne einen Neubeginn. Ohne den Tod, der seinen Schrecken besonders dann zeigt, wenn er als Stillstand, als ein Sich-Versagen fast ein ganzes Leben lang dauert.
Und: Jeder will geliebt sein.
marcy

Geändert von marzipania (31.01.2013 um 10:33 Uhr)
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Alt 31.01.2013, 13:16   #3
Antigone
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Beiträge: 223
Standard Mein Dieb

Hallo Antigone,

deine Spielchen machen wir nicht mehr mit, hier gelten unsere Spielregeln.

Du wirst hier keinen Beitrag mehr verfassen, bis du meine Anfrage (klick mich) beantwortet hast.

Danach stelle ich deine Beiträge gerne wieder im ursprünglichen Zustand her.


i. A. der Moderation

Falderwald

Geändert von Falderwald (31.01.2013 um 13:30 Uhr) Grund: Geht aus meinem Schreiben hervor
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Alt 31.01.2013, 19:01   #4
Erich Kykal
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Hi, Marcy!

Danke für deine freundlichen Gedanken. Mehr über die Leichen in meinem Keller werde ich nicht verraten, aber sei gewiss - ich hatte durchaus Grund, mich zu schämen und hinterher kleiner zu fühlen, auch wenn die "betrogene" Person mir vielleicht gar nichts nachtrug. Schließlich misst man sich ja immer an den Maßstäben der eigenen Moral.
Aber wie gesagt: Ist seeeehr lange her, man könnte sagen: Ich war jung und brauchte den Orgasmus!

LG, eKy
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Alt 31.01.2013, 20:21   #5
Falderwald
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Zitat:
Zitat von Erich
Ich war jung und brauchte den Orgasmus!
Na sowas. Ich bin alt und brauche das noch immer.
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 31.01.2013, 21:33   #6
Erich Kykal
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Suchtkrüppel!
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Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 31.01.2013, 22:16   #7
Falderwald
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Nein, Genussmensch!
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Alt 31.01.2013, 22:47   #8
Dana
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Meine Herren,
bleibt bitte beide beim Text (bbbb) und seid froh, dass ich nicht kursiv schreibe.

Hört auf zu spammen! Im Auftrag der Moderation,
Dana



Lieber eKy,
ich kann diesem Gedicht viel mehr abgewinnen als mir (und euch) lieb ist.
Die Zeit macht uns nicht nur erfahrener und weiser. Sie überlässt uns immer einen Funken, der einst ganze Feuer entfachen wollte - das reine, kindliche und ganz ursprüngliche:
"Hab-mich-lieb!"

Wir wollen geliebt sein und noch mehr wollen wir wirklich lieben:

Z.B. Goethe:
Und doch, welch Glück, geliebt zu werden,
und lieben, Götter, welch ein Glück!


Über die "Ernüchterung" durch Erfahrung in Zeit (Alter) bestehlen wir uns lieber selbst, bevor wir gestehen, dass wir eine tiefe Sehnsucht in uns tragen.
Dein "Mein Dieb" ist viel schöner, tiefer und selbsloser als er (der Dieb) es je zugeben wird.
Er rafft nicht, er fordert nicht - er sehnt.
So kommt es bei mir an, so gefällt es mir.
Nachdenklich (ungewollt wahr , es floss ja nur wieder so heraus )
und lyrisch selten gut umrundet.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 01.02.2013, 10:58   #9
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Dana!

Typisch weiblich: Du machst aus dem Aufschrei schlechten Gewissens eines Mannes einen beinah selbstlosen Akt lyrischer Nächstenliebe!

Sei bedankt für diesen Köder...ich schlucke ihn gern mitsamt dem sozialen Haken! Bin wohl doch kein so böser Mensch...

Sehnend, eKy
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