![]() |
|
![]() |
#1 | |||||||||
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.955
|
![]()
Hallo Antigone,
ich kenne da noch ein schönes Zitat von Sokrates: „Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.“ Zitat:
Wenn ich mich nicht irre, vertratest du a. a. O. eine synonyme Meinung: Zitat:
Überlieferten Aussagen zufolge war er auch ein eifriger Schwätzer. Zitat:
Der Titel vermittelt, um was es sich hier handelt. Der Inhalt des Sonetts ist grob beschreibend, alle wichtigen Details sind vorhanden, selbst die Deutungen sind eingebaut (Sinnwelt / Ideenwelt) und es transportiert von Anfang an stringent eine Idee auf der zweiten Ebene, die in der letzten Zeile erst enthüllt wird. Der „ungebüldete Leser“, der ja nicht folglich dumm sein muss, bekommt also die Möglichkeit sich kundig zu machen. Das Internet hilft heute immer weiter. Das aber liegt ganz im Sinne des Platons. Und ich befürchte, im Sinne Sokrates’ auch, denn: "Das gute Gelingen ist zwar nichts Kleines, fängt aber mit Kleinigkeiten an." Zitat:
Dann muss ich den Reclam Verlag wohl verklagen, weil ich mir das Büchlein „Der Staat“ nur deshalb gekauft hatte, weil ich etwas von Platon haben wollte, der dort als Verfasser angegeben ist. Ich dachte immer, es handele sich bei der „Politeia“ um einen fiktiven Dialog unter folgenden Protagonisten: dem Greis Kephalos, dessen Sohn Polemarchos, dem Sophisten Thrasymachos sowie Platons Brüdern Glaukon und Adeimantos und natürlich Sokrates. Und tatsächlich habe ich geglaubt, Platon habe das Höhlengleichnis dem Sokrates nur in den Mund gelegt. Das ist echt bitter jetzt, weil es echt lange gedauert hat, einen guten Teil davon inzwischen verdaut und verstanden zu haben, glaubte ich jedenfalls – bis jetzt… Übrigens ist a. a. O. gar nicht die Rede davon, daß sich das Höhlengleichnis in Buch VI befinde, sondern vielmehr das Sonnengleichnis, welches am Ende des VI. Buches dem Höhlengleichnis im VII. Buch vorangehe. Mein Reclam sagt dasselbe, aber der sagt ja auch, dieses Büchlein sei von Platon. Zitat:
Zitat:
In allen anerkannten und zuständigen Gremien gilt Platon als der Urheber des gesamten Textes, einschließlich des Höhlengleichnisses. Aber ich lasse mich gerne belehren, wenn entsprechende Gegenbeweise vorgelegt werden können. Zitat:
Kann es sein, oder habe ich mich da verlesen, daß du a. a. O. einem Kommentator eine „gewisse - pardon - Verstiegenheit desjenigen, der glaubt, die Griechen für sich gepachtet zu haben“ vorgeworfen hast? Das ist schlechter Stil, ganz schlechter Stil, denn was dem einen recht ist, muss dem anderen billig sein. Und bitte, was haben unsere beiden Gedichte denn gemeinsam, außer einer Ähnlichkeit im Titel? Dein lediglich auf der beschreibenden Ebene bleibendes Gedicht steht in diesem Faden nicht zur Diskussion, aber ich kann dir etwas über diesen Text erzählen: Er geht weit über die beschreibende Ebene hinaus, weil er eine eigene und zusätzliche Idee zur eigentlichen Handlung transportiert. Und doch muss alles in vierzehn Zeilen untergebracht sein, d. h., die Handlung muss im wahrsten Sinne des Wortes verdichtet werden. Zusätzlich sollten Interpretationsansätze einfließen, um schließlich mit dem gesamten Sonett aufzuzeigen, daß sich der Dichter aus Platons geschaffener Sinnwelt in diesem Gleichnis aus der Höhle befreit hat, indem er zur Oberwelt, der Ideenwelt wechselte, weil er der ganzen Geschichte einen aktuellen Bezug zur Gegenwart als eigene Idee verlieh, die unter anderem eine sehr scharfe Gesellschaftskritik gegen diejenigen enthält, die ihren Hintern nicht aus dem Fernsehsessel hoch bekommen und denen sowieso alles andere am Allerwertesten vorbei geht. (Und einem Thomas brauche ich so etwas gar nicht zu erklären.) Das nenne ich Dichtung, meine Dichtung. Und was sagt Sokrates dazu? „Die Selbsterkenntnis ist die Bedingung praktischer Tüchtigkeit.“ Zitat:
Aber es könnte sich lohnen, einmal darüber nachzudenken, ob so etwas wirklich geschrieben werden muss. Was sagt Sokrates dazu? "Rede, damit ich dich sehe!" Zitat:
Denn der Geschmäcker gibt es viele und darüberlässt sich schwerlich streiten. Dem einem mundet dies, dem anderen das. Nur weil z. B. Thomas gerne Gänsebraten verspeist, den ich persönlich verschmähe, werfen wir uns das auch gegenseitig nicht vor und ich bin mir sicher, daß wir trotzdem bezüglich der Beurteilung der beiden hier angesprochenen Gedichte geschmacklich dieselbe Meinung vertreten. Es kommt halt auf die gemeinsame Schnittmenge an. Tja, und was sagt Sokrates? „Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.“ Und noch einen: „Heirate auf jeden Fall! Wenn du eine gute Frau bekommst, wirst du glücklich. Wenn du eine schlechte Frau bekommst, wirst du Philosoph.“ Deshalb bin ich auch kein Philosoph geworden, sondern ein glücklicher Dichter… ![]() Vielen Dank für deine Rückmeldung… ![]() Liebe Grüße Bis bald Falderwald
__________________
Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
|||||||||
![]() |
![]() |
![]() |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|
![]() |
||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Das Höhlengleichnis des Sokrates | Antigone | Denkerklause | 5 | 23.11.2012 08:08 |