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#1 |
TENEBRAE
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Alter Schmerzen waren viele,
jede Träne Mauerstein, und Bewußtsein wie Gefühle mauerten sie gründlich ein. Weh aus dunklen Kindertagen, vieler Jugendjahre Pein ließen jene Feste ragen und mich darin sicher sein. Unverwundbar hinter Wällen sah ich in die Welt hinaus, schöpfte Kraft aus ihren Quellen, lernte meinen Teil daraus. Doch ich teilte nie Berührung, Liebe, Leben, Hoch und Tief. Meiner Zinnen kühle Schnürung hielt zurück, was nach mir rief. Heute bin ich Burgruine, gern begafft von allen Seiten. Steinern ist die Mauermiene und privat zu allen Zeiten. Irgendwann wird sie verfallen, unbewohnt im Wald der Zeit, und durch seine Schatten hallen Echos ihrer Einsamkeit. Doch noch bin ich, und verschlossen bleibt das Tor der ganzen Welt. Hat es manche auch verdrossen - dieses Sein hab ich gewählt!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (23.06.2012 um 17:16 Uhr) |
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#2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Na, nun kommen wir der Sache
doch in Riesenschritten näher! Innendrin rührt sich die schwache Hoffnung noch auf klugen Späher, der dem selbstgewählten Bunker eine kleine Ritze ritzt, den drin eingefrornen Junker wieder anwärmt und erhitzt! Und zu gleichen Teilen nagt auch jene halbbewusste Angst vor dem Schmerz, der dich ereilen kann, wenn du nach Glück verlangst. Doch so ist nun mal das Leben: Diesen Preis hat die Geburt! Zu dem neuen Ufer streben wir durch unbequeme Furt. Wenn da drüben Menschen winken, fasse Mut und gehe los: Du wirst nicht im Fluss ertrinken - Liebe trägt dich wie ein Floß!
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
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#3 |
TENEBRAE
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Sitz im Fluss mit nassem Podex
ohne Floß und Rettungsleine. Dein so hochgeschätzter Kodex ist mal leider nicht der meine! Liebe heißt: Sich zuzulassen, wie den anderen nicht minder. Doch mich selber will ich hassen - Liebe bleibt für Narr und Kinder! Lieb von dir, dies Helfenwollen, doch es prallt von meinen Klippen, findet in die tiefsten Stollen nicht im Labyrinth der Rippen. Lass den kalten Menschenspötter liegen im entrückten Grabe! Liebe ist ein Rausch der Götter, die ich lange nicht mehr habe.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
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Seltsam ist dein Plan, der stille:
Dich verschmähn - das ist dein Wille? Kam der wohl aus jenem Fluss? Seinen Hintern zu benetzen, um sich in den Matsch zu setzen scheint mir nicht grad Hochgenuss. ![]() Jedem Tierchen sein Plaisierchen! Manches wühlt ja gern im Schlamm... Manches sitzt gern in der Patsche, denn es findet dort im Matsche nicht nur reichlich Stoff zum Spielen, sondern grad beim Grundaufwühlen auch noch allerhand Hamm-Hamm! Doch so ist der Plan des Lebens: Jedes Ding hat seinen Platz! Nichts ist darin ganz vergebens oder etwa für die Katz. Selbst die winzigste Bazille lebt nach eigenem Gebot. Geist des Lebens? Götterwille? Tut hier wirklich Antwort Not? Liebe ist kein leeres Rauschen! Jeder, der ihr Klingen hört, möchte nie mit andern tauschen, sondern ewig ungestört in dem großen Klange leben, den es ehrt den, den es trifft: Im Erkennen und Vergeben wird verstehbar manche Schrift....
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#5 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
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Göttlich war kein Schreiben jemals,
alle Schrift muss menschlich sein, und die Irrungen und Fehler schreiben sie stets mit hinein! Und die Liebe? Ein Hormonstau! Endorphine, bloß Chemie. Ewig möchte man sie glauben, doch in Wahrheit ist sie's nie! Durch Gewohnheit und Beharren wird sie irgendwann ersetzt, und nur recht naive Narren glauben, dass sie nie verletzt. Und das "Ganze-Welt-Umarmen"? Aber bitte, nicht mit mir! Diese Welt hat manche Dinge, die ich nur zu gern verlier! Auch sich selber will man meiden, strauchelte man allzu oft, denn zum Bösen liegt die Latte niedriger, als man erhofft. Liebe sei der goldne Schlüssel? Allen Abgrunds Brückenschlag? Nein, sie kann nicht alles richten, was von je im Argen lag! Dir sei deine Wunderliebe zwar von Herzen gern vergönnt, doch ich traue mehr der Grenze, die mich von den Menschen trennt. Denn ich weiß, von beiden Seiten ist es besser, sie besteht - was wir niemals angefangen, niemals in die Binsen geht! Deshalb kann, was dich beflügelt, nimmer meine Rettung sein, denn ich lebe schon zu lange, wie ich immer war: Allein.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (01.07.2012 um 17:51 Uhr) |
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#6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Und schon warte ich gespannt
mit dem Griffel in der Hand: Was wird gleich der Erich sagen? Wird er Untergriffe wagen? Wird er granteln, grummeln, zetern, unnachahmlich miesepetern? Wird er jaulen, jammern, greinen, sich und alles laut beweinen, aus dem Sumpf heraus verdammen, woraus wir (angeblich) stammen? Nennt er mich jetzt einen Tor? Wurscht – ich komme ihm zuvor! ![]() Gell, da schaust? ![]() larin ps: fast hätte es geklappt - da war einfach die technik zu langsam.....
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! Geändert von a.c.larin (01.07.2012 um 09:56 Uhr) |
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#7 |
TENEBRAE
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Leider passen deine Zeilen
nunmehr nicht mehr zum Gedicht. Etwas Neues mitzuteilen bleibt dir wohl ersparet nicht!
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#8 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Mir bleibt sowieso nichts erspart....
![]() In dem Punkte, lieber Erich, gebe ich dir einmal Recht: Denn auch ich kenn viele Dinge, die behalt ich denkbar schlecht: Schlüssel, Schecks und Wertpapiere, Handys, Nummern, Sonnenbrillen sind nur da, dass ich verliere ihresgleichen in den Rillen, Ritzen, Winkeln oder Spalten, die ein Haus gemein verbirgt, um mich so auf Trab zu halten dauersuchend - und es wirkt! Wo ist jetzt die Einkaufsliste, der Entwurf für mein Gedicht, die ich gestern schon vermisste? Mist - heut finde ich sie nicht! Irgendwo wird alles liegen - aber wo nur, bitte, wo? Glück für mich: Noch find ich spielend hin zum Kühlschrank und aus Klo...... (Entschuldige, dass die Antwort so lange gedauert hat, aber ich musste erst den verflixten Zettel suchen)
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#9 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Suchst DU jetzt nach DEINEM Zettel???
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#10 |
TENEBRAE
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Zettel? Das hat keinen Zweck.
Schreib ich einen, isser weg! Irgendwo abseits verlegt, und ich hab mich wegbewegt. Nein, was unser Geist nicht fasst, bleibt verloren und verpasst. Zettel und Gedächtnisstütze finde ich zu wenig nütze. Und ich schreibe doch wie jeder neue Zettel wie ein Blöder und verleg sie wiederum. Das ist menschlich, aber dumm.
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