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Beschreibungen von Personen, Dingen, Zuständen, Stimmungen, Gefühlen, Situationen |
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#1 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Um das zu verstehen, muss man van Gogh's Leben kennen.
Er war ein Zerrissener, ein ewig Sichbemühender, Niezufriedener, er glühte in und verglühte an seiner Kunst. Letztlich so depressiv und von Anfällen gezeichnet, dass er sich erschoss. Das ist die Leere, die ihn verschlingen sollte - also "die" Der Gliedsatz "die sie verschlingen sollte" bezieht sich auf "Seele" oder deren "tief gewusste Schwere" zwei Zeilen darüber. In beiden Fällen also: "sie". So ergibt sich: "die sie verschlingen sollte" - die schwarze Leere, welche sie, die Seele oder deren Schwere, verschlingen sollte. Alles klar jetzt? LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
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van goghs leben und sterben ist mir bekannt.
trotzdem kann ich diesen satz einfach nicht so verstehen, wie du ihn meinst: da stehen zu viele weibliche nomen rund umd das eine männliche - dass sich der gliedsatz dann ausgerechnet darauf beziehen sollte - nein, das kommt bei mir klanglich einfach nicht raus. ( aber: typisch "mann", würde ich sagen! glaubt, alles dreht sich nur um ihn! ![]() wie wärs mit: ...ahnt nur des Künstlers tief gewusste Schwere, die jenen Kontrapunkt der schwarzen Leere entgegenwarf , die ihn verschlingen sollte. Dann wird die Sache klarer. was meinst du? lg, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
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#3 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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"des Künstlers" - welch ein Konsonantenauffahrunfall! Das klingt nicht, passt nicht in die Melodie. Sorry, abgelehnt.
Es ist komplex, aber noch verständlich - finde ICH. Okay, vielleicht zu hoch für eine Frau... ![]() ![]() So, damit wären wir wohl quitt, was Klischees betrifft! ![]() LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
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Beiträge: 4.893
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dann nimm meinetwegen "maler", wenn dir künstler zu viele konsonanten hat!
(der auffahrunfall lag da eher in der verwendung eines klischees als gegenargument - so abseits des spielfadens: ist das nicht ein bisschen billig?) und da sagst du immer zu mir, ICH wäre beratungsresistent! wenn man dir so zusieht, wie DU dich windest, kommt man auf eine ganz andere idee... ![]() typisch mann! ![]() jetzt wären wir quitt! ![]() ![]() lg, larin
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#5 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Sorry - ob Künstler oder Maler oder sonstwas - nichts transportiert jene Tiefe, die ich zum Ausdruck bringen will, so deutlich wie "Seele".
Der Leser wird sich schon auseinanderklamüsern können, was womit gemeint ist - gibt ja eh nur eine logische Lesart. Von der Melodie her korrespondiert das lange "e" von "Seele" mit dem langen "e" von "Schwere" am Zeilenende - keiner deiner Vorschläge fügt sich klanglich so gut in die Satzmelodie ein. Nein - Seele zu behalten ist gewiss das kleinere Übel. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (17.06.2012 um 14:42 Uhr) |
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#6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
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Beiträge: 4.893
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Eigensinn - dein Name sei Mann.....
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
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#7 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
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Beiträge: 8.570
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Ja, ich habe einen eigenen Sinn und wage ihn zu vertreten.
![]() ![]() ![]() Mir tut es ja richtig leid für andere, dass ich so schwer umzustimmen bin. Ich würde das wirklich gerne öfter tun, indes, ich bekomme einfach bloß so wenige Vorschläge, die mir tatsächlich besser gefallen als meine eigene Version. Und das soll kein wie auch immer gearteter Qualitätsgradmesser sein - es ist oft genug wirklich nur Geschmackssache. Nicht zürnen, mein freundliches Stirnenfüßlein! ![]() LG, eKy PS an alle: 2 neue Bildersonette! Viel Spass damit!
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#8 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
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Beiträge: 4.893
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mach ich doch gleich.
![]() ich nehme dieses hier: JULINACHMITTAG (Guy Rose, 1897) http://www.museumsyndicate.com/item.php?item=20663 Es gellt die Sonne vor dem Hag der Schatten wie eines Sommertages heißer Schrei, der wie ein fernes Echo strandet bei des Hügels Waldung hinter hellen Matten. Der hohen Bäume immersachte Kühlung erfrischt die Augen, wie die Frohnatur bei einem Blick in jene weite Flur, und das Gemüt hält mit der Ferne Fühlung. Wo lang von dieser Lichte? Solches Wissen ist nicht für Gäste eines Augenblicks, den darin Lebende wohl kaum vermissen. Ein Bild im Grünen, wie so viele weiter, und doch Momentaufnahme eines Glücks, das Seelen leichter macht und Sinne heiter. strophe 2 und 4 sind für mich perfekt. bei strophe eins bin ich am grübeln. der vergleich : "die sonne gellt....wie ein schrei des sommertages" gefällt mir nicht so ganz - ich denke, sie ist der schrei selbst. auch das gedopplete "wie" könnte doch vielleicht noch wegkommen. und das "bei" am versende hängt irgendwie in der luft. soweit aber trotzdem noch alles ganz verständlich. doch das erste terzett lässt mich in rätseln zuück. was soll das heißen? ist der erste satz denn überhaupt vollständig? (wo lang von dieser lichte? du sprechen rätseln in!) um in diesen schuh zu kommen, brauche ich dringend einen schuhlöffel! ![]() der schluss stellt mich wieder zufrieden und - insgesamt- gefällt mir auch das bild. und zwar so sehr, dass ich gleich mal meine (etwas profanere) bildbetrachtung anschließen möchte: Juli Nachmittag Ein Maler, der gern Grünes malte, und lustvoll seinen Pinsel ahlte im Farbtopf, welcher Blausmaragd, hat Gelb dann noch dazugepackt, sodass auch Lindgrün ihm gelang, dieweil er seinen Pinsel schwang. Ein wenig Schwarz noch an den Ecken und - um die Leinwand zu verstecken – auch Weiß, denn so erreicht man Fülle: Schon fertig war sie, die Idylle! Ach ja – er malte viele Blätter bei Sommersonnenkaiserwetter. Und hätte ich jetzt etwas Zeit, ich schriebe ernsthaft und gescheit zu diesem Bilde ein Gedicht – nur leider, leider kann ichs nicht…. ![]() und nun warte ich auf "des rätsels lösung"..... ![]() lg, larin
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#9 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
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Beiträge: 8.570
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Hi, Larin!
Toll, dein Retourgedicht! ![]() Wenn meines nach Rilke klingt, dann kommt deins wie Busch daher! Köstlich! "Wo lang" ist eine lyrische Kurzform von "wo entlang". Die Frage lautet also: Wo entlang von dieser Stelle (Lichte als lyrische Kurzform von Lichtung) aus - befände man sich IM Bild, lebte man IN diesem Augenblick, was der Folgesatz klarmachen sollte (was scheinbar nicht so gut gelungen ist): Ein Augenblick, den "darin Lebende" wohl kaum vermissen - doch der, für immer auf der Leinwand festgehalten, die Betrachter beeindruckt. Das dopplete "wie": Ist mir eigentlich gar nicht als störend aufgefallen. Wie wäre es so: "der als erschöpftes Echo strandet bei" Vielen Dank für dein promptes Echo! LG, eKy
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#10 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 4.893
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also "wo lang" ist mir als redewendung völlig unbekannt - aber vielleicht ist das ein eher regionales idiom?
das "erschöpfte echo" gefällt mir ausgezeichnet - ja, mach es so! danke, dass du so viel humor hast, meine kasperliade geduldig hinzunehmen. mich sticht halt immer wieder mal der hafer.... ![]() lg, larin
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