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#8 | ||||||||||||||
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
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Servus larin,
das ist eine interessante Schlussfolgerung: Zitat:
Das Nicht-Lieben ein Lieben oder das Nicht-Hassen ein Hassen? Das Nicht-Existieren ein Existieren oder das Nicht-Leben ein Leben? Irgendwie will mir das jetzt nicht eingehen, ich verstehe es nicht. *Kopf kratz* Zitat:
Und genau das ist der Grund, warum ich von Lüge spreche. Welcher Mensch kann irgendeine Aussage über ein "höheres Wesen" und dessen Eigenschaften machen, von dem er noch nicht einmal mit Sicherheit behaupten kann, daß es überhaupt existiert? Ich halte das für sehr vermessen und reine menschliche Fantasie. Zitat:
Wenn aber Pfaffen aller Art ihre "Wahrheit" verkünden, ist das in Anbetracht dieser Tatsachen eine erfundene Lüge. Zitat:
Und zwar deshalb, weil die meisten Religionen missionierende Religionen sind, die Anders- oder Nichtgläubige zu ihrem Glauben bekehren wollen. Das wäre dann also eine wechselseitige Wirkung. Zitat:
Der Begriff "Religion" leitet sich aus dem lateinischen Begriff "Religio" (Rückbindung) ab. Der moderne Mensch hat sich freilich von der Wirklichkeit entfernt. Er glaubt sich unabhängig und frei. Dabei ist er aber abhängig von Luft, Wasser, Sonne und Erde. Diese Dinge sind die Voraussetzung für seine Existenz und diese hat er sich nicht selbst erschaffen, was eine unwiderlegbare Tatsache darstellt. Da diese Dinge aber nicht erklärbar sind, braucht es eine "Krücke", um diese "Wunder" zu verstehen, so daß letztendlich der Begriff "Religion" völlig pervertiert wurde. Nehmen wir stellvertretend für Religion das katholische Christentum (alles andere würde den Rahmen sprengen). Dort wird eindeutig zwischen Gott und Welt getrennt, das sind also zwei völlig unterschiedliche Dinge. Gott wird zu einem Dogma erhoben, das ist eben so. In diesem Dogma wird die Vernunft als völlig inkompetent, blind und verwerflich hingestellt und das besagt nichts anderes, als daß dieses Dogma rein allegorischer Natur ist und mit der Vernunft nicht erfasst werden kann. Das Absurde dieses Dogmas aber ist, daß es ganz im Zeichen von Allegorien, Mythen und Wundern steht, also in der realen Welt nicht nachweisbar ist. Das Ganze wird verkündet von Menschen, die nichts anderes als ihre völlig inkompetente, blinde und verwerfliche Vernunft besitzen. Woher wissen die das also so genau? Verbreiten sie nicht viel mehr nur Vermutungen, die sie mit ihrem Verstand zu erfassen vermeinen, aber nicht erklären können? Und das Schlimme dieser Religion (natürlich auch aller anderen Religionen) ist, sie darf gar nicht eingestehen, daß sie nur allegorischer Natur ist, darf dies nur versteckt tun und muss ihre Lehren allen Ernstes als Wahrheit vortragen. Und das hat mit dem Leben, was wir auf Erden führen, doch wirklich nichts zu tun, auch wenn, zugegebenermaßen, die Religion eine nützliche moralische Instanz für die Menschen gewesen ist und ihr enormes metaphysisches Bedürfnis zu befriedigen vermochte. Es kann eben nicht jeder die Gedanken eines Kants nachvollziehen, doch wer dies vermag, dem muss sich zwangsläufig eine Weltsicht eröffnen, der religiöse Lehren als Lügen empfindet, weil ihm die Grenzen des menschlichen (und natürlich auch des eigenen) Verstandes bewusst werden, aus denen jeder Gedanke, jede Lehre, jedes Ideal und jedes Dogma mitsamt seiner allegorischen Darstellung entspringt. Uff... ![]() Wollen wir weiter machen? ![]() Zitat:
Da Gott und Welt laut Dogma strikte zu trennen sind, wird niemand im Universum, was ja Welt oder Weltall bedeutet, Gott finden, allerhöchstens sein Wirken. Zitat:
![]() Jedoch möchte ich bei diesem Vergleich einwenden, daß ein Tor ein Tor bleibt, egal ob es jemanden ekstatisch oder gar nicht berührt. Aber es ist ein greifbarer Fakt in einem Spiel mit festgelegten Regeln. ![]() Zitat:
Dieser Text soll ja etwas aussagen, er ist wohldurchdacht und konzeptioniert. (Falls ihr mir noch einmal antwortet und vielleicht keine Zeit für eine Interpretation findet, gebe ich sie gerne selbst und schlüssele die Zeilen auf.) Und aus welchem Grunde sollte Religionskritik und das hymnische Besingen der Liebe denn nicht zusammen passen? (Wer will denn wissen, worüber sich der Dichter mit seiner Liebsten unterhält? ![]() Die Liebe ist keine Religion, um damit direkt der letzten Entgegnung zu widersprechen, sondern sie ist die schöpfende und erhaltende Naturkraft, die in allen Dingen, welche existent sind, zu finden ist, sonst könnten sie nicht sein. Und diese manifestiert sich einzig und allein im menschlichen Bewusstsein als Fähigkeit, sich im anderen erkennen zu können, den anderen als leidendes Wesen so wie sich selbst wahrzunehmen und mit ihm leiden zu können. Alle wollen leben, alle wollen sein und das, was ich gebe, bekomme ich zurück, das sind die Gefühle und die Relationen, denen alles unterworfen ist. Und was einmal war, wird ewig sein, zu seiner Zeit und an seinem Ort und wenn es nicht mehr ist, fällt es aus Zeit und Raum. Dafür braucht es keine künstlichen Religionen, die mit Allegorien allen Ernstes ihre Wahrheiten verkünden. Das sagt der Text im Grunde aus und deshalb steht er in dieser Rubrik. Ein hohes Ideal, freilich, aber auch deshalb steht es hier... ![]() Zitat:
Zitat:
Steht es nicht viel mehr jedem frei, bei jeder Handlung in sein Herz zu schauen, um sich ehrlich zu fragen, könnte ich wollen, was ich jetzt mache, wenn man es mit mir täte? Und dann muss man entscheiden. Natürlich ist niemand fehlerfrei, das ist eben menschlich... ![]() Zitat:
![]() Und so ging er her und verdichtete seine Wahrnemungen, um sie der Welt zu schenken, denn er sah nichts Böses darin. Das Böse findet sich nur im Menschen. Freilich war auch er nur ein Mensch. ![]() Zitat:
![]() Zitat:
Ich würde eher sagen, die einen wissen um jene Kraft, die anderen glauben an diese. Zitat:
Also erschaffen sie sich einen passenden Gott als einzig wahres Dogma, beweisen es durch Wunder und Mysterien und mit einer Offenbarung, in der höhere Wesen, die keine Menschen waren, unserem Geschlecht Aufschlüsse über sein und der Welt Dasein und Zweck gegeben haben. Dabei soll ich sie unterstützen? Na, ich weiß nicht... ![]() Ich habe mich über deine erneute Antwort gefreut und es war nett ein paar ( ![]() ![]() Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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