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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 11.02.2012, 00:15   #1
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.955
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Liebe Dana,

das Rückbesinnen auf immaterielle Werte fällt in unserer heutigen Gesellschaft immer schwerer.

Da wir kaum etwas für unseren Lebensunterhalt selbst herstellen (können), unterliegen wir einem Konsumzwang, der uns nicht frei von allem Materiellen werden lässt.

Man kann sich allerdings von vielen Dingen trennen, die nicht lebensnotwendig sind.
Wie weit das geht, kann jeder nur für sich selbst bestimmen.

Es hat aber auch seine Vorteile. Denn wer etwas besitzt, lebt immer in Sorge darum, es verlieren zu können, weil diese Möglichkeit stets vorhanden ist.
Und mit weniger Gepäck lässt es sich auch viel leichter durch die Gassen ziehen, wo man Dinge wahrnehmen kann, die denjenigen, die mit ihrem ganzen Ballast nur die Hauptstraßen benutzen können und dabei verstopfen, niemals wirklich zu Bewusstsein kommen.

Man kann auch andere, seltsame oder interessante Menschen dort kennen lernen, die sich ebenfalls durch die Gassen drücken, warum auch immer.

Man trifft sich und manch einer begleitet dich eine Weile, mal länger, mal kürzer und die meisten gehen irgendwann wieder ihre eigenen Wege, denn das Labyrinth der Gassen ist tief und geheimnisvoll und jeder möchte gerne seinen eigenen Interessen nachgehen und Erfahrungen machen.

Schlussendlich aber zählt, wer noch da ist und begleitet, wenn der Weg für einen der beiden am Ende ist.

Und wenn zwei sich finden, die sich bedingungslos aufeinander einlassen können, ist die Chance recht hoch, daß es auch funktioniert.
Denn nur wer dem anderen die Freiheit lässt, so zu sein, wie er ist, wird diese Freiheit auch schließlich für sich selbst erfahren können.
Und was gibt es Schöneres, als eine bedingungslose Liebe?

Da macht es doch ganz besonders viel Spaß, gemeinsam den Rückwärtsgang einzulegen und eigene Werte zu schaffen, an die man im Leben glauben kann und das auch noch gerne und freiwillig.

Was nach dem Leben kommt, weiß niemand, da hilft auch der Glaube nicht, der bleibt nur ein Seelentröster, das werden wir erfahren - oder auch nicht und dann ist es auch egal.

Der Tod währt lange genug. Man sollte die Lebenszeit genießen und solange wie möglich durch die Gassen ziehen.
Und wenn man dabei nicht ganz allein ist, trägt man ein leichtes und freies Glück in seinem Herzen. .. .


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 13.02.2012, 22:07   #2
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber Faldi,

genau das ist der Tenor meines Gedichtes.
Man kann noch so viel zu sich selbst stehen (was man auch sollte), noch so viel auf die Meinung der Masse "pfeifen" - so tut es doch unendlich gut, mit eigenen Sichten nicht ganz allein zu sein.

Der Mensch ist offenkundig nicht zum Eremiten geschaffen. Diese "Schwäche" wird statt gefördert zu sein, kommerziell genutzt und ausgenutzt. Man schafft Massenvergnügen, Massenveranstaltungen und Massenevents und suggeriert Erfüllung für den Einzelnen. Das Gegenteil trifft zu und weil man es nicht fassen kann, gerät man immer weiter in Zwänge der Glückseligkeit, die immer erst mit dem nächsten Ticket erreichbar scheinen.

Um sich davon zu lösen, ist es unendlich wertvoll und hilfreich, einem Gleichgesinnten zu begegnen - weil man nicht ganz allein da stehen möchte.
Diese "Gleichgesinnten" gibt es und bestimmt nicht selten. Sie geben sich nur nicht gern zu erkennen, weil sie sich allein fühlen - schade.

Das Gedicht steht nicht von ungefähr in dieser Rubrik. Die "Eremiten" gruppieren sich und das ist gut so.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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