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Alt 20.12.2011, 19:33   #1
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
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Guten Abend, Timo,

ich danke dir für ein Kompliment. Natürlich melde ich mich gerne noch einmal.

Als ich vor einigen Monaten hierher auf das Eiland fand, bekam ich selbst viel Hilfe durch konstruktive Kritik. Daher gebe ich das auch sehr gerne "weiter".

Ein Hinweis von mir: Wenn du größere Änderungen in deinen Gedichten vornimmst, ist es für Leser sehr hilfreich, wenn die "alte" und "neue" Version gemeinsam zu sehen sind. Das macht es wesentlich leichter, die Änderungen "nachzuvollziehen". Das aber nur am Rande, vielleicht für künftige "Fälle".

Strophe 2 übt jetzt eine ganz andere Wirkung auf mich aus. Was zuvor eine "Gegensätzlichkeit" darstellte, scheint jetzt mehr eine "Weiterführung" zu sein, eher friedvoll - auch mit dem Hinweis auf eine Zeit der "Besinnung". Etwas ganz anderes, aber interessant.

Durch den Verzicht auf Interpunktionszeichen bilden die einzelnen Verse jetzt auch so etwas wie "einzelne Sinneinheiten", was ich gut finde. Der Punkt am Ende des Gedichts ist völlig in Ordnung so, denn er "markiert" den Abschluss.

Ich zeige dir noch etwas auf:

Zitat:
schau die schneebedeckten Felder
weiß so weit
das Auge reicht
überall liegt noch verborgen
Leben was sich bald uns zeigt

XxXxXxXx
XxX
xXxX
XxXxXxXx
XxXxXxX

Das sind Trochäische Verse, mit Ausnahme von Vers 3. Da aber Vers 2 mit einer betonten Silbe endet (X), kann ich Vers 3 ohne Probleme rhythmisch "weiterlesen", denn Vers 2 und 3 könnten auch als ein Vers geschrieben werden. Das erkläre ich nur, um kenntlich zu machen, dass hier der Rhythmus "fließt" und ich deshalb auch nirgends "stolpere".

noch ist es nicht abzusehen
was der Winter alles bringt
wenn dann abends wir nach Hause gehen
man sich auf das Christkind besinnt.

XxXxXxXx
XxXxXxX
XxXxXxXxXx
XxXxXxxX

Siehst du im letzten Vers den einen daktylischen Versfuß? Christkind Xx und besinnt xX. Das ist eine kleine "Stolperstelle" im Rhythmus.
Wenn du erlaubst, würde ich gerne einen Vorschlag machen:

Zitat:
wenn wir abends dann nach Hause gehen - so wäre auch die Inversion behoben
man sich auf das Christuskind besinnt. - XxXxXxXxX
Jetzt ist die Inversion (falsche Stellung der Worte) behoben und es liegen nun "...kind" und "...sinnt" beide auf einer Hebung - ein zusätzlicher Binnenreim, der dem Schlusspunkt noch einen "Ausklang" verleiht. Zwei kleine Änderungen, aber sehr wirksam.

Was meinst du dazu?

Ansonsten gefällt mir die neue Fassung besser als die vorhergehende, obwohl ich ja nicht sage, dass diese nicht gut gewesen wäre! Aber die neue Variante fügt sich gerade mit ihrer "Stimmung" sehr gut in die (Vor)Weihnachtszeit ein, auch unterstützt durch die "hellen" Vokale e/i/e/i und den alternierenden Wechsel der Kadenzen. (Ich weiß nicht, inwieweit du dich auskennst: Die Verse enden unbetont/betont/unbetont/betont. Auch das ergibt einen "Rhythmus", und alternierend bedeutet "gleichmäßig abwechselnd".)

Auch zum zweiten Mal: Gerne gelesen und kommentiert!

Liebe Grüße

Stimme
__________________
.

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Alt 21.12.2011, 08:37   #2
Timo
nach vorn sehen und nicht
 
Registriert seit: 07.12.2011
Ort: Rathenow
Beiträge: 265
Standard

Hallo Stimme der Zeit,
ich habe wenig Ahnung von Hebung der Silben, schreibe nach eigenem Empfinden auch mit einzelnen Darstellungen kann ich wenig anfangen. Natürlich habe ich mich belesen, doch ich kann damit nicht viel anfangen.
Sicherlich bin ich hier um zu lernen und bin für jeden Hinweis dankbar. Besonders, weil auch du hier mir hilfreich unter die Arme greifst.
Vielen Dank für deine Hinweise, ich habe es geändert und finde es jetzt auch besser.
Herzlichst
Timo
__________________
Nach vorn sehen und nicht zurück!
Timo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.12.2011, 08:43   #3
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
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Lieber Timo,

ich habe größte Hochachtung vor deiner Geduld, noch immer etwas zu verändern und mit den
Kommentatoren einen Dialog zu führen.
Das habe ich besonders hier verfolgt und finde es großartig, wie du an dem kleinen, aber feinen Text
zusammen mit Stimme gebastelt hast.

Ich hätte diesen Text noch einmal anders durcheinanderwirbeln können, was Satzbau und Form betrifft,
aber das brauchts jetzt nicht mehr.
So, wie du ihn geschrieben hast, ists ok.
Sicher, Veränderungen oder auch Verbesserungen kann man jedem Text angedeihen lassen,
aber es ist oft nicht unbedingt nötig

Ich schaue auf dein schneebedecktes Feld und erfreue mich an der Ruhe, die es ausstrahlt.

Lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.12.2011, 08:50   #4
Timo
nach vorn sehen und nicht
 
Registriert seit: 07.12.2011
Ort: Rathenow
Beiträge: 265
Standard

Hallo Chavali,
deshalb bin ich hier, damit durch den Dialog manches von mir erkannt wird und ich es dann, zu meiner eigenen Zufriedenheit, ändere.
Dir danke ich für deine Zeilen, die mir gut tun.
Herzlichst
Timo
__________________
Nach vorn sehen und nicht zurück!
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