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Alt 12.12.2011, 11:20   #1
ginTon
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hi chavilein,,

Immer wenn ich das Wort "blues" höre, muss ich automatisch an die Musik und
an Mississippi und angrenzende Staaten denken, dh alles ist melancholisch, hitzig und mitunter verraucht, die Luft ist schwer etc. Hier wurde der blues im Zusammenhang mit dem Winter dargestellt, was auf den ersten Blick unge-
wöhnlich ist. Der "blues" an sich wird somit allein auf die Melancholie rückgeführt.

Formal ein sehr gutes Werk und inhaltlich ja gut, es ist indirekt und weiß dadurch zu gefallen. "Selbstgewählte Mauern" ist natürlich ein Umstand, der sich im Winter aufgrund der Kälte nicht vermeiden lässt und dadurch das er ungewohnt ist "ich bin nicht froh mit mir allein zu sein" versinkt die Welt in Melancholie für das LI. Ja, so geht es vielen Menschen im Winter und du hast dafür gute Worte gefunden...

sehr gerne gelesen ...liebe Grüße ginnie
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du bist in mir, J. ...

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 12.12.2011, 11:56   #2
Stimme der Zeit
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Hallo, liebe Chavi,

da ich den "Blues" als Musik (ganz persönlich) nicht sehr mag (), dachte ich beim Titel nicht an Musik (obwohl das schon stimmt, dass sie einen melancholischen Charakter hat), sondern eher an eine Art "(Winter)depression".

Mir gefallen besonders diese beiden Verse:

Zitat:
Ich bin nicht froh mit mir allein,
der Winterblues gibt mir die Hand,
Das LI ist fühlt sich alleine und "verlassen", aber die "ausgestreckte Hand" wird nur vom "Winterblues" ergriffen. Das ist ein schönes metaphorisches "Bild".

Auch dieses Gedicht kann von einer Niedergeschlagenheit sprechen, die von einem "realen" Winter verursacht wird oder von einem nur "innerlich" vorhandenen. Beides jedoch erzeugt die Sehnsucht nach "Sommer", nach "Sonne, Leben, Licht".

Für mich ist das "Wort" Sommer - auch in zweifacher Bedeutung. Der "echte" Sommer und der "Sommer der Gefühle". Daher sehe ich hier ein Alleinsein, das Einsamkeit hervorruft und dadurch den Wunsch nach "Zweisamkeit", also einer neuen Beziehung.

Die Welt des LI ist "erstarrt", im letzten Vers zeigt sich der Wunsch nach "Bewegung".

Mit "Sommer" ist also auch Liebe gemeint (so deute ich es).

Die Alliterationen (z. B. warmer weicher Wind) und die Akkumulationen (Sonne, Leben, Licht) gefallen mir, ebenso wie beispielsweise die Metapher der "Mauer" oder das "Schneegewand".

Ich möchte nur eine Anmerkung machen:

Zitat:
Melancholie trifft wie ein Schlag
in selbstgewählte Mauern.
"auf" selbstgewählte Mauern.

Hier kam ich ein wenig ins "Grübeln", denn ich meine, dass ein "Schlag" "auf" etwas "trifft".

Sehr gerne gelesen und kommentiert.

Liebe Grüße

Stimme
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Alt 12.12.2011, 12:16   #3
Chavali
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hi ginnie,
Zitat:
Immer wenn ich das Wort "blues" höre, muss ich automatisch an die Musik und
an Mississippi und angrenzende Staaten denken, dh alles ist melancholisch, hitzig und mitunter verraucht, die Luft ist schwer etc.
Blues, ja - eine Musikform
Zitat:
Zitat von Wikipedia
Der Blues ist eine eigenständige Form schwarzer US-amerikanischer Folklore,[...]Bluestexte sind in der Regel in der Ich-Form verfasst, das heißt der Autor oder Sänger
erzählt von tatsächlichen oder fiktiven eigenen Erlebnissen. Diese sind aber meist so stark verallgemeinert,
dass eine Identifikation des Hörers mit dem Sänger nicht ermöglicht wird.
Häufig handeln die Texte von Verrat, Verbrechen, Resignation, unerwiderter Liebe, Arbeitslosigkeit, Hunger,
finanzieller Not, Heimweh, Einsamkeit und Untreue.
Blues nennt man aber auch (neuerdings) eine Art von Melancholie oder eine (poetisch) Vorstufe der Depression.
Deswegen habe ich diesen Titel gewählt.
Und der Text sagt ja alles darüber.
Zitat:
Formal ein sehr gutes Werk und inhaltlich ja gut, es ist indirekt und weiß dadurch zu gefallen.
Das ist schön und ich freue und bedanke mich sehr!

Lieben Blues-Gruß,
chavi



edit

Hallo liebe Stimme,

unsere Posts haben sich überschnitten, ich hatte nicht nochmal in die Vorschau geguckt

Als Musik mag ich den Blues auch nicht so sehr gern, weil er nicht sehr melodiös ist,
sondern sich eher am Jazz-Stil orientiert (?).
Aber das ist - ich weiß - Geschmackssache.

Die Aussage ergibt sich durch klare Worte mit metaphorischem Touch.
Zitat:
Ich möchte nur eine Anmerkung machen: "auf" selbstgewählte Mauern.
Natürlich. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht
Danke! Schon geändert.
Zitat:
Die Alliterationen (z. B. warmer weicher Wind) und die Akkumulationen (Sonne, Leben, Licht) gefallen mir, ebenso wie beispielsweise die Metapher der "Mauer" oder das "Schneegewand".
Das freut mich sehr - ich hoffte, jemand bemerkt es

Auch dir ganz lieben Dank!
Lieben Gruß,
Chavi
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (12.12.2011 um 15:43 Uhr)
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