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Alt 08.09.2011, 21:08   #1
Stimme der Zeit
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5
Faites vos jeux!

Im Spiel, in dem nur wenige brillieren,
gewinnt in erster Linie die Bank,
selbst Investoren sind am Ende „blank“,
gezwungen, einen Schuldschein zu quittieren.

Im Vorstand sitzen feiste Direktoren
und zählen eifrig ihren Geldgewinn,
in Soll und Haben suchen sie nach Sinn.
Die Menschlichkeit erstickt in den Tresoren,

gefangen hinter meterdicken Wänden
aus kaltem, frisch poliertem Edelstahl.
Die Zukunft liegt in manikürten Händen,

gepflegt gekrallt in unser armes Leben.
Kommt, zeigen wir schon bei der nächsten Wahl:
Wir werden uns der Herrschaft nicht ergeben!





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Alt 10.09.2011, 14:23   #2
Stimme der Zeit
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6
Götterdämmerung

Ihr solltet euch der Herrschaft nicht ergeben,
Feudalstrukturen sind Vergangenheit;
das Mittelalter war vor langer Zeit.
Soll Lachesis an ihrem Teppich weben,

gefertigt aus dem endlos langen Faden,
den Klotho unermüdlich weiter spann
und Atropos allein durchtrennen kann.
Nur Narren glauben göttlichen Scharaden,

geboren aus der Welt der Illusionen.
Schamanenzauber ohne Wirklichkeit,
mit dem System von Strafen und Belohnen,

das viele Menschen als ihr Heil erstreben.
Wir könnten, wären wir dazu bereit,
Vernunft und Herz mit neuem Mut beleben.





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Geändert von Stimme der Zeit (22.10.2011 um 10:50 Uhr) Grund: "Wir werden uns" zu "Ihr solltet euch" geändert, aufgrund eines (richtigen) Hinweises von Falderwald.
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Alt 11.09.2011, 16:57   #3
Stimme der Zeit
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7
Ein Hauch von Leichtigkeit

Vernunft und Herz mit neuem Mut beleben,
gelingt am ehesten in der Natur;
ein Waldspaziergang ist Erholung pur,
ermöglicht es, sich einfach hinzugeben,

um nur zu sein, befreit von allen Plagen.
Der Boden federt unter jedem Schritt,
und wirklich, meine Psyche federt mit,
hier muss ich einmal keinen Ballast tragen,

stattdessen kann ich meine Füße heben.
Befreit entkomme ich so Lug und Trug,
die sonst wie Kletten ständig an mir kleben.

Ich kann mich selbst als Mensch neu definieren.
Es liegt genügend Macht im Atemzug,
um Geisteskraft aufs Ziel zu konzentrieren.





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Alt 12.09.2011, 21:36   #4
Stimme der Zeit
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8
Wer gut zielt, trifft.

Um Geisteskraft aufs Ziel zu konzentrieren,
muss erst entschieden werden, was man will,
sonst wandert man im Kreis, steht dennoch still
und läuft Gefahr, sich gründlich zu blamieren.

Für die Entscheidung braucht es harte Fakten,
Fantasterei ist nicht Realität,
mit ihr wird nur Enttäuschung ausgesät,
geerntet wird, vereinbart per Kontrakten,

das Mindestmaß an Hohn und Spöttelei,
wenn der Gedankenpfeil danebenging.
Trotzdem ist dieser Wettkampf nicht vorbei,

es wurde lediglich ein Pfeil verloren,
der sich in einem Traumgespinst verfing;
bereits der nächste kann den Punkt durchbohren.





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Alt 13.09.2011, 21:08   #5
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9
Fortschritt

Bereits der nächste kann den Punkt durchbohren,
der dem Erfolg bisher im Wege stand,
es bleibt die Hoffnung für das Wählerland.
Wo Dichter schreiben, sind nicht alle Toren.

Innovationen wachsen aus Ideen,
derweilen sich mental etwas bewegt,
Vernunft Gedanken sorgsam hegt und pflegt,
kann Stagnation nicht endlos fortbestehen.

Auch das, was wir die „alten Zöpfe“ nennen,
war in den „alten Zeiten“ einmal neu.
Schon damals mussten viele anerkennen,

dass Tradition und Wandel stets zusammen
die Welt erhalten, ihrer Zeit getreu,
da nur die Tumben Novität verdammen.





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Alt 16.09.2011, 15:56   #6
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10
Ungewöhnlich

Da nur die Tumben Novität verdammen,
eröffnet sich der Lyrik eine Welt
aus Licht, das greise Dunkelheit erhellt.
Die Poesie kann unser Herz entflammen

und fremde, unerforschte Wege gehen.
Verschließen wir uns nicht der Möglichkeit,
denn blaue Blumen wachsen mit der Zeit;
Bereitschaft ist der Schlüssel zum Verstehen.

Wir dürfen nur die Sprache nicht verbiegen,
ein solcher Weg bringt niemanden voran,
Ästhetik muss Banalität besiegen.

Mit Worten wird die Kunst herbei beschworen,
vier Zeilen oder lang wie ein Roman,
gefunden wird sie auch in Onlineforen.





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Alt 17.09.2011, 19:25   #7
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11
Zweifelnde Hoffnung

Gefunden wird sie auch in Online-Foren,
denn Freundschaft findet sich an jedem Ort,
besteht trotz räumlicher Distanzen fort.
Jedoch wird ihre Qualität erst dann geboren,

wenn Irrtum oder Fehler das Vertrauen
gefährden und der Argwohn wächst.
Infolgedessen scheint es wie verhext,
als könnte man nicht länger darauf bauen,

dass Freunde wirklich zueinander halten.
Jetzt wankt der Boden und die Zuversicht
verweht, wo Streit und Lapsus walten.

Dabei sind es meist unnötige Sorgen;
hör zu, was tief aus deinem Innern spricht:
Die Hoffnung auf die Zukunft, auf das Morgen.




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Alt 18.09.2011, 19:07   #8
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12
Ursprung

Die Hoffnung auf die Zukunft, auf das Morgen,
ist die Essenz des Lebens und sie bleibt
uns treu, selbst wenn das Heute Spielchen treibt,
um obdachlos im Land umher zu storgen.

Gedanken kennen weder Rand noch Grenzen,
es sei denn, wir verschließen selbst die Tür,
bezahlen mit der Freiheit als Gebühr,
getrieben von der Furcht vor Konsequenzen.

Bewusstes Dasein ist oft unbequem,
weil niemand weiß, was uns das Morgen bringt,
vielleicht Veränderung bis ins Extrem?

Wenn Wünsche auch den Fluss hinunter schwammen,
im Sog, der monoton nach Gestern klingt:
Es gibt den Quell, aus dem die Träume stammen.





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Alt 19.09.2011, 20:00   #9
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13
Licentia poetica

Es gibt den Quell, aus dem die Träume stammen,
so lange, wie auch nur ein Dichter schreibt
und seine Blume blaue Blätter treibt,
ob in zwei Zeilen oder Epigrammen.

Er lässt den Leser wie auf Wolken schweben
stürzt ihn danach von einem Berg herab,
gräbt Ungerechtigkeit verbal ein Grab
und bringt mit Wortgewalt die Welt zum Beben.

Im Geist bereist er unbekannte Welten,
schwingt sich empor und reitet auf dem Wind,
wo die Naturgesetze nicht mehr gelten;

dann kehrt er um, zu Krieg und Alltagssorgen,
um kurz darauf zu lachen wie ein Kind.
Dem Dichter bleibt nichts Menschliches verborgen.





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Alt 20.09.2011, 20:10   #10
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Hier weiß ich selbst: Noch nicht ganz gelungen, beim nächsten Kranz (dem ich wesentlich mehr Zeit widme), habe ich mich selbst aufgefordert, es um einiges besser zu machen.


14
Meistersonett: Die Welt

Der Mensch, das ist ein sonderbares Wesen,
er würde sie bedenkenlos verkaufen,
besteht sie nicht aus einem Trümmerhaufen?
Europa ist ein Selbstbedienungstresen

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Es gibt den Quell, aus dem die Träume stammen,
dem Dichter bleibt nichts Menschliches verborgen.






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