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#1 | |||
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.955
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Moin Stimme,
da hast du aber zwei schöne Gedichte von zwei hervorragenden Romantikern herausgesucht. ![]() Ich war einst ein absoluter Novalis-Fan, allerdings ging mir dann später sein religiöses Getue gehörig auf die Nerven. Er schrieb wunderschöne romantische Gedichte, aber leider bleiben unsere Philosophien durch Welten getrennt, so daß ich ihn heute nur noch sehr selten lese. Aber er war ein junger Mann und hatte die Liebe seines Lebens verloren, die er hoffte in der Unendlichkeit wieder zu finden. Was blieb ihm also letzendlich für eine andere Hoffnung, als sich tief in die Religion zu flüchten? Und welche Lebenserfahrung konnte er schon sammeln, als er knapp 29-jährig verstarb? So landete ich schließlich wieder beim alten Goethe. ![]() Ja, du hast es richtig erkannt, das Gedicht spricht vom Dichter, der sich in allen, die sich zu dieser Kunst berufen fühlen, wiederfindet. Die Träume sind allerdings so unterschiedlich, wie auch die Menschen, die diese Dichter verkörpern. So kommt eben auch Unterschiedliches dabei heraus. Nur weniges davon ist als wirklich gut oder gelungen zu bezeichnen, weil entweder das von dir angesprochene Grundwissen fehlt, die handwerklichen Fähigkeiten zu wünschen übrig lassen oder das persönliche Individuum sich nicht überzeugend darzustellen weiß. Ein Dichter muss Authentizität besitzen, er muss glaubhaft sein und er muss die Fähigkeit besitzen, die Lyrik wie ein Schwert einzusetzen. Dann darf er auch provozieren und diskussionswürdige Texte erschaffen. Frage: Meinst du wirklich, es sei besser in Strophe 6, Vers 3 das "wie" in "wo" zu ändern? Ich meine, ich habe damit keine Probleme, es würde lediglich den Sinn geringfügig ändern, denn ich benutzte das "wie" bewusst dort in einer Aufzählung. Er sah die Eitelkeiten, (er sah) wie Krähen sich um... Das "wo" würde sich dann auf das Dichterleben der vorhergehenden Zeile beziehen. Das ginge auch. Ich bin mir momentan noch nicht ganz sicher. Vielleicht meldest du dich noch mal dazu. Zitat:
Nicht zu leiden bedeutet, nicht zu leben; nicht zu leben bedeutet, nicht zu lieben. Das Leben ist ein beständiges Leiden. Und nur wer lebt, der kann auch lieben. Ich denke, die Liebe ist in uns, um das Leiden erträglicher zu machen. ![]() Meine Entscheidung steht auch fest... ![]() Zitat:
![]() Hi Ida, ich danke dir für deine Verse und sehe, wir haben uns verstanden. ![]() Zitat:
sie dreht die Flügel mit den Winden, der Feind ist meistens umgekehrt im Inneren des Selbst zu finden. Schön, daß dir der Text gefallen konnte und dankefein fürs Lob... ![]() Ich bedanke mich ganz herzlich für eure Kommentare und eure Zeilen. Das hat mich dazu inspiriert, mal wieder über blaue Blumen nachzudenken... ![]() Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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#2 | |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
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Guten Abend, Faldi
![]() ich hatte deine Frage völlig vergessen ![]() Zitat:
Ich versuche mal ein Beispiel: Gestern kaufte Hans ein Haus. Heute kaufte Hans ein Fahrrad. - zwei Hauptsätze Gestern kaufte Hans ein Haus und heute kaufte er ein Fahrrad. - ein Satz durch Koordination der Hauptsätze Gestern kaufte Hans ein Haus und heute ............ ein Fahrrad. - elliptische Satzvariante (Auslassung von Subjekt und Prädikat), aber die Aussage bleibt verständlich Gestern ................ ein Haus und heute kaufte er ein Fahrrad. (?) - s. o., nur an der falschen Stelle ... Es kommt eben (mMn) darauf an, wo die Lücke ist ... Nichts für ungut, ja? ![]() ![]() Natürlich ist das wohl "Geschmackssache", nur ich finde, es wirkt, als ob dort eben etwas "fehlt" - mir persönlich gefällt ein inhaltlicher Bezug per "Zeilensprung" nicht so sehr. Aber es ist dein Gedicht, und daher nur eine Anmerkung von mir. Wenn du dein "wie" behalten möchtest, ist das selbstverständlich in Ordnung! ![]() Liebe Grüße ![]() Stimme ![]()
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#3 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.955
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Hi Stimme,
du hast mich überzeugt, ich gebe mich geschlagen. Danke, daß du so hartnäckig dran geblieben bist. So etwas nennt man konstruktive Textarbeit... ![]() Liebe Grüße Falderwald
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#4 | |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
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Beiträge: 5.637
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Lieber Faldi,
da muss ich mich einmischen, geht es doch um "Artgenossen". ![]() Viele von uns haben traumerfüllt begonnen. Jede Strophe ist so herrlich nachvollziehbar, so wahr. Lesend steigert sich die Liebe zur Dichtung - zu Schluss müsste die Sonne aufgehen und bleiben. Jedoch nein: Zitat:
![]() Du selbst musst schon damit leben, dass man dir schlechte Texte nicht nachsagen kann aber durchaus auf "Eitelkeiten" stößt, die zum "Kampfe mit dem Schwert" herausfordern. Der Dichterweg steht dem Lebensweg sehr nah. Zuerst das unbeschwerte Kind, das die Welt vorbehaltlos, ehrlich und in freudiger Erwartung betrachtet. Später zeigen es ihm seine Artgenossen, dass das Leben ganz anders ist. (Er ihnen dann auch ![]() Sehr schön lyrisch aufgezeigt - ich finde keine Stelle, wo ich als Krähe hacken könnte. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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#5 |
Gedankenspringer
Registriert seit: 24.04.2009
Ort: Schönbrunn
Beiträge: 192
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@Faldi
Ja recht lang dein Text, aber bis zur letzten Zeile genüsslich und wahr, leider? Nun, wenn dein Inhalt hier stimmt, und er stimmt, was könnte man daraus positives ziehen? Ich sags dir, meine Devise, es macht hin und zu diebische Freude, doch noch angehört zu werden. Und sei’s nur von paar Krähen. Natürlich sind Dichter edle Träumer und ich bin stolz darauf. Denn nur Träumer schreiben gut, behaupte ich jetzt mal in meinem Leichtsinn. Und richtige Träumer fechten selten, behaupte ich jetzt ebenfalls noch. Die Frage bleibt, ist es real, oder Einbildung, ein Dichter zu sein. Oder ist es überhaupt nicht so wichtig, sondern der innere Kern ist entscheidend, die Einstellung zur Sache an sich. Also, ich lasse ihn aus, den Windmühlenkampf, es gibt besseres. Tschüss Faldi. |
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#6 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.955
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Liebe Dana,
selbstverständlich darfst du dich einmischen, keine Frage. Du kämpfst ja sowieso wie eine Löwin um die Deinen und so ist es schließlich nicht verwunderlich, daß du traumbehaftet über die Schönheit des Lesens zur Liebe der Dichtung kommst. Nur was die ewige Sonne angeht, möchte ich das Bedenken äußern, daß eine ständige sonnendurchflutete Helligkeit auf Dauer ein langweiliges Bild zeichnen würde. Aber das hast du ja schon selbst bemerkt und die trüben Wolken erkannt, die diese Szenerie verdüstern müssen, denn die Bedingungen sind selbst unter Artgenossen nicht gleich, da jeder individuell verschieden ist und damit einen anderen Standpunkt für den Ausblick auf seine Welt einnimmt. So bleiben auch die Auswahlkriterien in Bezug überzogener Eitelkeiten auf die jeweilige Sichtweise des Betrachters beschränkt. Dabei gibt es eine Faustregel: Je beschränkter die Sichtweise, desto größer die Eitelkeiten. Man kann daran arbeiten, es ist aber unbequem, weil man sich dazu aufraffen müsste, auch andere und neue Erkenntnisse einer Prüfung zu unterziehen und somit sein Wissen und seine Sicht auf die Dinge zu erweitern. Wenn du nichts zu hacken findest, dann bist du ein kluger Vogel, aber das sind die Krähen ja sowieso... ![]() Hallo Horst, die Frage lautet meines Erachtens, was ist dem Dichter wichtiger? Ist es das, was er ist oder was er (bei anderen) vorstellt? Denn letztendlich ist seine innere Welt nicht die einzig existierende, es gibt da auch noch ein paar Objekte, die ihre Sicht der Dinge vorbringen. Die Voraussetzung, ob jemand ein Dichter sei oder nicht, muss erst einmal aus seiner eigenen Sicht erfüllt werden, denn so muss er in seiner objektiven Umwelt auftreten. Tut er es nicht, ist er nur für sich ein Dichter, wenn er sich damit zufrieden gibt. Tut er es doch, so muss er mit Kritik und Bewertungen seiner Kunstwerke leben. Manche machen ihren Status als Dichter davon abhängig und das ist der Windmühlenkampf, den jeder veröffentlichende Dichter ausfechtet, ob er nun will oder nicht. Träumer muss er wohl sein, aber ob Träume alleine ausreichen einen Dichter zu machen, kann ich nicht abschließend beantworten, doch ich hege da zumindest leise Zweifel, denn wenn die nötige Portion Realismus sich nicht dazu gesellt, bleiben Träume außerhalb ihrer Erlebnissphäre eher fantastisch und entrückt und sind somit der objektiven Umwelt schwer, wenn nicht sogar überhaupt nicht zugänglich. Das ist doch manchmal einen Windmühlenkampf wert, denn interessant und inspirierend sind solche Gedanken alle Male, oder? ![]() Vielen Dank für eure Kommentare, ich habe mich sehr darüber gefreut... ![]() Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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