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Alt 12.08.2011, 22:00   #1
Lord Skarak
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Standard Die können oftmals leider mehr als mancher "Weise" vielleicht gern hätte...

Im Herz sind sie zwar wirklich schwach,
Doch meist - das blendet "Mensch" gern aus -
ist ihr GEHIRN erschreckend wach!
Dass die was "können" ist ein Graus;
doch hilft es nichts, zu ignorieren!
Den klugen Feind hältst du für dumm?
Dann wirst du gegen ihn verlieren!
So reden wir nicht drum herum:
Auch Breivik wusste was er tat.
Das Argument des Anwalts ist
ein rabulistischer Spagat,
ist wirrer Advokatenmist.
Die Verteidigerversion:
"Er-glaubt-er-sei-im-Krieg"-Gelaber,
wo "Krieg" fast Halluzination
und Breivik "krank" genannt wird - aber:
Der Mann ist nicht "verrückt", nur böse.
Er hat es BILDLICH "Krieg" genannt.
Doch will die Advokatenmöse
so tun als fehlte der "VERSTAND".
Doch auch in Breiviks Buch scheint klar:
er war gefasst und rational.
Das ist ja grade so bizarr:
Ihn "dumm" zu nennen wär' fatal!
Er nutzt sein Können für Vernichtung;
doch dass er KANN ist nicht nur Dichtung!
Und dass er "klug" ist MUSS gesagt sein.
Denn sonst versteckt sich solch ein Mistschwein
doch hinter "Dummheit" und "Umnachtung"
und trübt die rechtliche Betrachtung...

Geändert von Lord Skarak (12.08.2011 um 22:07 Uhr) Grund: "Spagat" lieber maskulin, damit die Verse auch in Österreich stimmen.
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Alt 17.08.2011, 12:39   #2
Erich Kykal
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Ihn lesen und nicht "dumm" zu nennen,
das kann ich nicht! Für mich steht fest:
Zu herzkalt ist sein Welterkennen,
zu unduldsam sein "Manifest".

Der kleine Prinz schon wusste dieses:
Man sieht nur mit dem Herzen gut!
Doch dieser Schlächter ist ein mieses
und dummes Hirn, das nur aus Wut,

aus Angst, verletzten Eitelkeiten
so grausam und so ehrlos war!
Er sieht sich "für das Gute" streiten -
so dumm ist er, so wenig klar

erkennt er, was schon Kinder wissen:
Was du nicht willst, das man dir tut,
soll'n andre nicht erleiden müssen
durch deinen Hass und deine Wut.

Sag selbst - wer sich so wenig fühlte,
so wenig von sich selbst verstand,
wer so im eignen Schmutze wühlte,
und so gequält "von eigner Hand"

so ärmlich nur zu wirken wusste -
nennst du so einen ehrlich "klug"?
Ich kann das nicht. Seine Verluste
sind auch zugleich sein Selbstbetrug!
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 17.08.2011, 13:43   #3
Lord Skarak
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Standard Klugheit wird gemeinhin überschätzt...

Nur "klug" - mit Gänsefüßchen, Erich.
Und herzensschwach, ein Mensch zum prellen.
Doch Klugheit ist - da bin ich ehrlich -
mit Menschlichkeit nicht gleichzustellen.

Denn "klug" ist nicht gleich "weise", "herzlich".
Der Mensch vermischt leicht solche Sachen
ist er erzürnt und sieht er schmerzlich
dass auch die "Klugen" Böses machen.

"Verblendet" ist er - leicht zu sehen.
Und "gut" wird er wohl niemals werden.
Verblendung kann mit Klugheit gehen -
doch nicht mit Weisheit hier auf Erden.
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Alt 17.08.2011, 13:45   #4
Stimme der Zeit
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Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
Böse Und was ist mit den Opfern?

Nur allzu oft ist "Krankheit" sehr bequem,
wie leicht macht sie aus Tätern arme Tröpfe!
Natürlich kann der Ärmste nichts dafür,
er hatte einfach den Verstand verloren.
Akribisch wurde alles vorgeplant,
kein einziges Detail dabei vergessen.
Die Schuld? Sie wird den Opfern zugemessen!
Wer wird an seiner Stelle abgemahnt,
stattdessen wohl als schuldig auserkoren?
Im Anwaltsplädoyer erklingt die Kür:
Die Schulen, die gesellschaftlichen Zöpfe,
die Freunde trieben ihn bis ins Extrem!

Er wird in eine Anstalt eingewiesen,
dort wird sich richtig gut um ihn gekümmert.
Zehn Jahre später wird er dann entlassen,
um froh im Leben wieder Fuß zu fassen;
und hat er wieder Lebensrecht zertrümmert,
darf er erneut das Kurkonzert genießen ...


Überschnitten ... ich hoffe, es passt trotzdem "dazu".
__________________
.

Im Forum findet sich in unserer "Eiland-Bibliothek" jetzt ein "Virtueller Schiller-Salon" mit einer Einladung zur "Offenen Tafel".

Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.


Stimme der Zeit ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.08.2011, 10:26   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Standard "Mord"-Gedanken

Der Mensch, der vor den Scherben steht,
er möchte wissen: Ach, WARUM
ist dieser Täter so verdreht,
so weltentfremdet und so dumm?

Er möchte gerne ganz erfassen,
was solchen Lumpen dazu drängte.
So überlegt er: War sein Hassen,
all das, was seine Seele engte,

vielleicht von jenen gar verschuldet,
die er im Zorne totgemacht?
Hat er zu lang den Spott erduldet,
der seine ganze Wut entfacht?

So fragen sich so manche Leute,
die ratlos in den Trümmern stehn.
Sie denken falsch, damals wie heute,
doch so sind Menschen: Sie verdrehn

so manches, weil sie innig wollen,
dass alles leicht erklärbar sei.
Zu selten sind die Anspruchsvollen,
den meisten ist es einerlei,

wenn sich nur endlich die Erklärung
für all das Grauen ihnen weist!
So wird der Irrtum bald zur Währung,
die tröstlich ihr Vergessen speist.

Bedenkt: Er hat verträumt gelächelt,
als er die Kugeln dort verschoss!
Als er, von seinem Wahn umfächelt
der Unschuld warmes Blut vergoss.

Solch Tun steht jenseits aller Heilung!
Egal, was solch ein Wesen ritt -
Solch eine tiefe Selbstzerteilung
heilt nur ein noch viel tiefrer Schnitt!

Für solche Monster gelte solches:
Er sei aus dieser Welt entfernt -
Doch ohne Hass! Den Hieb des Dolches,
den führe einer, der gelernt,

dass man nicht Furcht mit Furcht vergelte,
nur dass man tut, was nötig ist:
Der Weg, den dieses Wesen wählte,
sei, was ihm nun die Buße misst!

Man soll es nicht als "Strafe" sehen -
nur, dass die Menschen besser dran,
wenn weiter sie durch's Leben gehen
im Wissen, dass ein solcher Mann

nicht weiter mehr ihr Sein versehret
mit seinem Wahnsinn, seinem Wort,
womöglich andere belehret
in seinem Sinne - er ist fort!

Vergesst nur nicht, was dazu führte,
dass es ein solches Wesen gab!
Es gibt so viele! Sie berührte
noch niemals Liebe, nur das Grab

versäumter Chancen. Ihre Tränen
ertränkten lang schon ihr Gebet
nach Wärme, Nähe - wie Hyänen
sind sie, und ihr Gejaule geht

wie kalter Hauch durch alle Sinne!
Wehrt ihrer Lockung, wo sie klingt!
Bedenkt euch wohl und haltet inne,
sonst werdet ihr, wie sie schon sind!
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (30.09.2011 um 20:08 Uhr)
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.08.2011, 14:47   #6
Lord Skarak
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Standard

Zitat:
Zitat von Erich Kykal
Für solche Monster gelte solches:
Er sei aus dieser Welt entfernt -
Doch ohne Hass! Den Hieb des Dolches,
den führe einer, der gelernt,

dass man nicht Furcht mit Furcht vergelte,
nur dass man tut, was nötig ist:
Der Weg, den dieses Wesen wählte,
sei, was ihm nun die Buße misst!
Du hast ein klares Wort gesprochen;
ich stimme zu - man bleibe kühl.
Der Austausch ist längst abgebrochen
verstirbt lebendiges Gefühl.

Was bleibt noch? Nur Evolution.
Er spricht nicht unsre Sprache, nein.
So kann nur kalte Selektion
der Konsens dieser Sache sein:

Sein Kampfestrieb ist nicht zu dämpfen,
so kommt es dass er uns bekriegt.
Vielleicht kann er auch besser kämpfen;
nur sind wir mehr - er unterliegt.

Sein Ende fordern jene häufig
aus deren Seelen Blut nun fließt.
Doch ihnen ist wohl auch geläufig
dass das nicht ihre Wunden schließt.

Und nützt sie was für Prävention?
Die klassische Exekution?
Wenn ja, so sollte man's bedenken.
Wenn nein - vielleicht doch Leben schenken?

Doch wäre ich ein Opfer dort,
ich forderte den Tod - sofort.

Geändert von Lord Skarak (18.08.2011 um 14:52 Uhr)
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Alt 30.09.2011, 20:34   #7
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard EIN NEUES THEMA!?

Zu lange schon verstummt die Zeilen,
die einer hier zur nächsten spann,
wie es manch Dichter eben kann,
daran das Auge zu verweilen
gern Muße hat und tausend Blicke!
Wo sind sie, all die Reimefechter,
die Zärtlichen wie auch die Schlächter,
und ihre tausend kleinen Glücke?

Mag sich denn keiner mehr bemühn,
sich an den andern hier zu reiben
und ihnen manches zuzuschreiben,
mal artig und mal wahrlich kühn?
Wo sei ihr, all ihr Denkerstirnen,
die ihr mit Meinung schwanger geht,
die lustvoll ihr in Herzen sät
und ins Erinnern von Gehirnen!?

Wohlan, so sei ein Wort getan:
Der Sommer war vordem "vergossen",
jedoch der Herbst macht unverdrossen
die Sonne sich zum Untertan!
Womit des Jahres Mitte geizte -
er gießt es in ihr Leuchten hin
und macht, dass ich zufrieden bin
mit dem, was meine Sinne reizte.

Wie wird der Winter sich gebärden?
Wann wird er kommen, und wie lang?
Im Kalten wird mir ach so bang
und balde soll es Frühling werden!
Wer kann es wissen, wer benennen,
was uns die Zukunft bringen mag
an dunklen Nächten, hellem Tag
und Dingen, die wir wiederkennen!?
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.09.2011, 22:40   #8
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Mir scheint, der Herbst ist eingetroffen,
ein kahler Baum in Sommerwehen,
der Blätterrausch empfiehlt sich offen,
am Boden derbend zu vergehen.

In dem Moment ist Dichterreiben
der Stimmung wohl nicht angemessen,
weil jene längst in Sphären treiben,
in Trauer und in Selbstvergessen,

der Reibung keinen Raum erlauben.
Bis auf den einen, der den Degen
noch unverdrossen schwingt im Glauben,
er sei der Held, der nun verwegen

und trotzend den Naturgesetzen,
nach einer Chance, zu obsiegen,
zu treffen sucht, um zu verletzen
die Geister, die am Boden liegen.
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.10.2011, 07:29   #9
a.c.larin
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Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

Die Kämpfer haben sich im Kampfe
zerstreut im Wind wie Wüstensand!
Verdunstet glatt am eignen Dampfe,
und jeder in ein andres Land!

Dort suchen sie nach "bessern" Welten -
doch bleibt Natur nun mal Natur:
Die alten Esel schrein und schelten
am andern doch das Eig'ne nur!

So kommts, dass wir am Spiegelbilde
bekriegen, was wir selber sind!
Die Menschheit tanzt als Narrengilde -
und hängt ihr Fähnchen nach dem Wind.....
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.10.2011, 19:29   #10
Erich Kykal
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Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Narretei!

Sind Narren wir, die sich bespiegeln,
lasst uns von Herzen närrisch sein!
Wer wagt den Wahnwitz zu entsiegeln
und schenkt uns eine Runde ein
von jenem Trunke, der die Zecher
von Skrupel und Verstand befreit?
O reicht auch mir den irren Becher
und helft mir aus dem Alltagskleid!

Zu lange hielt ich mich in Fügung,
benahm mich aller Leichtigkeit,
erklärte dies mir zur Begnügung
und einem höhern Geist geweiht.
Genug damit - und her die Schale,
aus der mir lichter Wahnsinn winkt!
Ich springe nun von der Spirale,
in der mein ganzes Sein versinkt.

Lasst mich in weiche Himmel sinken,
nach oben fallen ins Gestein,
und dort zerschmettert Wonne trinken
aus einem unversehrten Sein!
Lasst mich den Tagen widersagen,
da ich geordnet war und klug
mir Antwort log auf alle Fragen,
die ich schon immer in mir trug.

Wer fragt noch, da die Gegenpole
entkoppelt sind in seinem Sinn?
Das kleinste Dorf wird Metropole,
in der ich ganz zu Hause bin.
Die Fenster grinsen in die Leere,
die langsam mir die Starre löst.
Ich treibe ab ins Ungefähre,
und lächelnd...bin ich eingedöst.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (07.10.2011 um 19:47 Uhr)
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
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