Glühwürmchen

[Stimme der Zeit]

Glühwürmchen

Tausend kleine, bunte Lichter tanzen
durch die Dunkelheit der warmen Sommernacht;
weben einen Zauber ohne Worte,
rufen auf zum wohlbekannten Daseinsspiel.
Schau, sie suchen, finden zu einander!
Lassen wir den Wünschen heute freien Lauf,
komm zu mir, ich möchte mit dir schweben,
jenseits aller Scham, befreit von Zeit und Raum.
Du und ich, wir teilen unser Leuchten
im Verschmelzen, sprühen voller Lebenskraft!
Zwei, die eins sind, nichts kann uns mehr trennen,
wir entstehen neu. Bedeutungslos die Welt
außerhalb von hier, denn jetzt ist immer.
Wie ein Phoenix fliegt die Freude hoch empor!
Diese Nacht währt ewig, denn wir schweben,
teilen, schmelzen, sprühen, fliegen - lieben ...

[Panzerknacker]

Hallo Stimme,

wer so wie wir (mein Krümel und ich) bis spät abends noch auf unserer Terrasse sitzen und in den Garten hinunter schauen, der weiß es wovon du sprichst. Dieses Jahr sind es schon besonders viele. Unser Nachbar sagte, das kommt von der guten Luft. Da leuchten sie besonders schön.
Du hast jedenfalls den Tanz der leuchtenden kleinen Dinger ganz herrlich beschrieben.
Mein Krümel sagt, in Argentinien nennt man sie tacka, tacka und sie wären unter anderem viel größer. Sie haben sie immer in Flaschen gefangen und dann auf einmal losgelassen.

Jetzt noch schöne Grüße
der Knacki

[Walther]

Hallo Stimme der Zeit,

was warme Sommernächte so alles in wallende Bewegung bringen! Das ist ein schöner Text, der nicht langweilt, nicht schmalzt, nicht pornot, einfach nur wohlig zum gemeinsamen Verströmen führt.

Gerne gelesen und nichts zu meckern gefunden!

LG W.

[Stimme der Zeit]

Hallo, Knacki,

ich habe leider keine Terasse, aber einen großen Park ganz in der Nähe. Dort gehe ich abends gerne spazieren (das ist ungefährlich, dort sind auch spät am Abend noch viele Leute unterwegs), Glühwürmchen gibt es dort jedes Jahr.

Ich mag die kleinen Leuchtkäfer auch sehr gerne. Der Gedanke an ihre "Partnersuche per Leuchteffekt" brachte mich auf die Idee zu diesem Gedicht.

Ob du es glaubst oder nicht: Es sollte ursprünglich ein Naturgedicht werden, aber irgendwie machte sich die Sache beim Schreiben selbstständig und lief in eine andere "Richtung" ...

Mein Krümel sagt, in Argentinien nennt man sie tacka, tacka und sie wären unter anderem viel größer. Sie haben sie immer in Flaschen gefangen und dann auf einmal losgelassen.

In Deutschland gibt es drei Arten, sie sind alle ziemlich klein, wenn man sie mit den Exemplaren aus anderen Ländern vergleicht. Aber: Sie sind sehr nützlich, denn ihre Larven fressen sogar Nacktschnecken, die ansonsten im Tier-, Vogel- und Insektenreich als ziemlich ungenießbar angesehen werden.

Ich dachte, da du auf den "Glühwürmchen-Aspekt" eingegangen bist, antworte ich im käferischen Sinne.

Danke für deinen Kommentar, und genieß den späten Abend (oder die frühe Nacht) auf eurer Terasse mit deinem Krümel zusammen.

Glühende Grüße

Stimme



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Hallo, Walther,

ganz ohne Spaß: Ich muss deinen Kommentar zur Gänze zitieren, denn ich weiß, dass ich das, wenn es von dir kommt, als echtes Kompliment anzusehen habe.

was warme Sommernächte so alles in wallende Bewegung bringen! Das ist ein schöner Text, der nicht langweilt, nicht schmalzt, nicht pornot, einfach nur wohlig zum gemeinsamen Verströmen führt.

Gerne gelesen und nichts zu meckern gefunden!

Ich müsste lügen, wenn ich nicht zugäbe: Das geht runter wie Öl.

Herzlichen Dank!

Liebe Glühende-Ohren-Grüße

Stimme

[Quicksilver]

Hallo Stimme,

mir bleibt nicht viel zu sagen, ausser dass ich mich den Vorrednern anschließe. Ich habe rein gar nichts zu meckern. Der freie Vers passt wunderbar. Er fließt und summt wie der Inhalt. Das gezeichnete Bild wird bei mir hängen bleiben.

Was mich am meisten beeindruckt, ist dass du den perfekten Abschluss findest, durch ein nahezu inflationär genutztes Wort, welches ob der vorherigen Stimmung jedoch genau das alles wiedergibt, was es bedeuten soll.

Danke.

Gruß
von
Quicksilver

[Stimme der Zeit]

Hallo, G.Heimer,

es freut mich immer, wenn jemand sich inspiriert fühlt. Das ist für mich eins der schönsten Komplimente!

Zitat von G.Heimer:
vielen Dank für dies schöne Gedicht. Ich bin ein Anhäger des Reimes und deshalb finde ich selten gute Gedichte ohne Reim. Dies gehört dazu!

Ich selbst bin ebenfalls eine "Reime-Anhängerin". In einer Rubrik allerdings ziehe ich die "Reimlosigkeit" vor: Im Bereich von Sinnlichkeit und Erotik. Anfangs gelang es mir nicht, eine angemessene "Stimmung" in ein Gedicht hinein zu legen, und ich fragte mich, warum. Bis ich darauf kam, dass es an den Reimen liegt. Für mich haben solche Empfindungen etwas "Ungebändigtes", es konnte mir also in "gebändigt-gereimter" Form nicht gelingen. Das ist natürlich etwas, das nur mich persönlich betrifft, andere können das durchaus (und oft auch gut), nur bei mir funktioniert es nicht.

Zitat von Stimme der Zeit:
... denn jetzt ist immer.

Zitat von G.Heimer:
Der Satz drückt so viel aus!

Es gibt "Zeiträume", in denen die Zeit scheinbar nicht vergeht und man sich hinterher wundert, wo sie geblieben ist ...

Zitat von G.Heimer:
Deine Gedanken haben mich zur selben Überschrift inspiriert, (andere Rubrik), ich hoffe, Du nimmst mir den "Diebstahl" nicht übel.

Nein, ich nehme das nie übel. Wer mich fragt, darf gerne alles "borgen", was er möchte. Mir gefällt der Gedanke sogar.

Danke für dein Lob!

Liebe Grüße vom (überhaupt nicht bösen) Teufelchen.

Stimme


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Hallo, Quicksilver,

freut mich, dass ich dich "kennen lerne".

Zitat von Quicksilver:
mir bleibt nicht viel zu sagen, ausser dass ich mich den Vorrednern anschließe. Ich habe rein gar nichts zu meckern. Der freie Vers passt wunderbar. Er fließt und summt wie der Inhalt. Das gezeichnete Bild wird bei mir hängen bleiben.

Was mich am meisten beeindruckt, ist dass du den perfekten Abschluss findest, durch ein nahezu inflationär genutztes Wort, welches ob der vorherigen Stimmung jedoch genau das alles wiedergibt, was es bedeuten soll.

Dazu kann ich jetzt nicht viel sagen, außer dem Geständnis, allmählich schwer mit heftiger Verlegenheit kämpfen zu müssen ...

Danke.

Es hat sich noch niemand so schlicht und doch so ernsthaft bei mir bedankt. Ich bin es, die zu danken hat.

Liebe Grüße von

Stimme

[a.c.larin]

glühwürmcheninvasion!

teilen, schmelzen, sprühen, fliegen - lieben ...

....und verbrennen sich höllisch, wie man am schlussinsert erkennen kann!
jaja, das ist so, wenn die glut plötzlich überhand nimmt....

jetzt mal im ernst:
da steckt eine menge romantik zwischen den zeilen.
in der tat ist so eine glühwürmchenerfüllte nacht etwas unendlich zauberhaftes - da werden wünsche und sehnsüchte wach - die hast du sehr stimmunngsvolll eingefangen.

das wird mich sicher inspirieren.....

hoffnungsvolle grüße,
larin

[Stimme der Zeit]

Hallo, liebe larin,

diesen Kommentar von dir hatte ich völlig übersehen! Ich fand ihn am letzten Tag vor meiner „Off-Pause“, daher muss ich die Antwort natürlich umgehend nachholen! (Offline hatte ich ja ausreichend Zeit, also: vorher heraus kopiert und losgeschrieben.)

Ja, die „Glühwürmcheninvasion“ auf Gedichte-Eiland war lustig, das fand ich auch. Was die kleinen Dingerchen alles auslösen können …

„Verbrennen“ sich „himmlisch“, liebe larin, wenn die „Glut“ plötzlich überhandnimmt - jedenfalls würde ich das so ausdrücken.

Ich wohne direkt bei einem Park und genieße jetzt das dritte Jahr den Anblick von Glühwürmchen. Da sie nur zur (Paarungs)partnersuche leuchten, kann ich das nur einige Wochen im Jahr, und es ist zauberhaft, damit hast du absolut recht. Irgendwie inspirierten mich diese „Leuchtpünktchen“ anfangs zu einem Naturgedicht – das sich beim Schreiben „verselbstständigte“ (das kennst du sicher auch ) und in der Erotikrubrik landete.

Vielen Dank für dein „stimmungsvolles“ Lob! Wie ich mittlerweile bemerkt habe, werden die wirklich „inspirierten“ Werke, die sich irgendwie „selbst schreiben“, am besten.

Und prompt war das auch noch „ansteckend“, im „inspirativen“ Sinne …

Liebe Grüße

Stimme