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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 06.05.2011, 22:22   #1
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber Faldi,

eigentlich müsste ich hier mit Stimmes Wort beginnen und aufhören: "wow", und zwar in tiefster Anerkennung.

Aus einem "schlichten" Frühlingsspaziergang eine Ballade des Lebens zu zaubern, verzaubert den Leser gleichermaßen. Man braucht nichts mehr hinein zu interpretieren und steht auch nicht unter diesem Zwang.
Ein jeder hat seine Sichtweise für die Welt und die Natur.
Diese Ballade ist ein Magnet, der anzieht, mitzieht und erlaubt, eigene Bilder zu sehen.
Ich zeige dir meine:

Ich bin am frühen Morgen losgezogen,
frisch auf in die Natur, denn ihre Pracht
entfaltete den sanften Silberbogen
aus tausend und auch einer Nebelnacht.

Wasser, Himmel, Nebelschwaden

Ein Märchentraum, aus Poesie gesponnen,
erfüllte mir durch einen Hauch Magie
die Seele und das Herz mit höchsten Wonnen
und führte mich ins Reich der Fantasie.

Erfüllung, Vorfreude - der Naturverbundene weiß um die Steigerung.

Dort war ich König und von allen Sinnen
verschmolz mein Sein in jenem Hintergrund,
wo machtvoll wieder alle Kräfte rinnen
zum festen Willen für den Lebensbund.

Über diese Betrachtung entsteht eine tiefe Verbundenheit zur Natur, zum Leben = ein wunderschöner Lebensbund

Mir war, als grüßten mich die Altbekannten
in bunten Kleidern zwischen frischem Grün
im Funkellicht der scheuen Diamanten,
die nur im Netzwerk wilder Kräuter blühn.

Frühlingsblüher überall und Tautropfen

Und der Kulissen alter Bühnenmeister
erwachte zur gewohnten Eleganz
und bat zum Höhepunkt die Schwadengeister
auf spiegelfeuchtem Ort zum letzten Tanz.

letzte Nebelschwaden über dem See verflüchtigen sich

Fernab begann die Sphäre zu erröten,
von warmen Sternenfeuern angestrahlt,
da hatte schon ein Chor von hundert Flöten
das Schauspiel musikalisch untermalt.

beginnender Sonnenaufgang mit Hintergrundmusik. Der Vogelchor setzt an

Im Violinenstreichelspiel der Lüfte
vibrierten Töne über mein Gesicht,
und aus Aromen wurden süße Düfte,
so wie aus allen Sorgen Zuversicht.

Die Verzauberung obsiegt. Es bleibt kein Platz für trübe Gedanken.

Zu schnell war dieser Zauber mir entschwunden,
doch meine Seele war jetzt aufgeklärt,
ich hatte meinen Ursprung nun gefunden
und war auf kurze Zeit zurückgekehrt.

Es endet, wie eine Entdeckungsreise, zurück zum Ursprung, den man sich (wenn man die Sinne öffnet) immer wieder holen kann.

Den Aufbruch und das Eintauchen in die Natur kann ich nachvollziehen, allein die Worte haben mir gefehlt.
Du hast sie uns präsentiert und durchleben lassen.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.05.2011, 20:03   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.961
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Liebe Dana,

jetzt hätte ich dich fast vergessen, aber eben nur fast...

Ja, das ist ein Bildergedicht mit mehreren Bedeutungsebenen.

Der morgendliche Spaziergang beschreibt den Frühling mit fantasievollen Bildern und mündet zum Schluss auf der metaphysischen Ebene, ohne dabei Behauptungen oder Spekulationen auszusprechen, sondern bleibt beschreibend aus der (Welt)Sicht des Lyrischen Ichs.

Wenn ich deine Interpretationen der einzelnen Bilder lese, dann sehe ich, daß die Sicht des LI's durchaus nachvollziehbar ist, denn sie treffen die zugrunde liegenden Intentionen ziemlich genau.

Darüber freue ich mich sehr...


Vielen Dank für deinen zusprechenden Kommentar. .. .


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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