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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 17.02.2011, 15:50   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Beim Wegkreuz an der Leite,
dort, wo der Hang sich neigt,
beschattet in der Breite
des Weges, weit verzweigt,

ein Ahornbaum die Stelle,
die zum Gedächtnis mahnt.
Nur ab und zu dringt Helle
durchs Blätterdach. Dann ahnt Das schreibt man so!

der Wandrer, dass ein Flehen
einst hier zum Himmel rief: Tippfehler!
"Lass, Herr, nicht ungesehen
mich hier in Nöten tief Diese Wortwiederholung von "hier" ist immer noch besseres Deutsch als deine Version.

verzweifeln, ohne Hoffen!
Ich rufe doch zu dir!
Den Himmel halte offen!
Ich pflanz ein Bäumchen hier,

als Zeichen meiner Treue. Eine Leerstelle zuviel nach "Zeichen".
So sag ich Lob und Dank
Dir jeden Tag aufs Neue,
ab heut ein Leben lang!

Mag mich die Welt verfluchen -
was weiß sie schon von mir?
Ich geh, muss Heimat suchen -
mein Herz jedoch bleibt hier!"

Beim Wegkreuz an der Leite,
dort, wo der Hang sich neigt,
da geht der Blick ins Weite,
und wer ihm folgt, der schweigt.


Ach, das ist ein schönes Gedicht, so beschwingt im Stil und dabei doch schweren Inhalts, voller Gemüt. Im "alten" Stil - Eichendorff schau owa! - der Romantiker oder sogar noch früher!
Ein echtes "Wandergedicht", das erkennt man schon am Rhythmus!
Sehr gelungen, das!
Gern gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.02.2011, 07:32   #2
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
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lieber erich,

ich kann einfach nicht richtig tippen ( bin zu schnell)- und beim durchlesen offenbar blind wie ein maulwurf!
dank an dein adlerauge.

das "Blätter Dach" entstand, weil ich an dieser Stelle zuerst etwas anderes hatte....

das doppelte tief hab ich übernommen, aber um ehrlich zu sein:

Zitat:
Ein echtes "Wandergedicht
ich hab da keinen fUß vor die tür gesetzt!
beim vorbeifahren im auto fielen mir nur die wegkreuze an bestimmten stellen auf , da wollte ich den "alten stielen" mal ein kleines denkmal setzen..

liebe grüße, larin
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.02.2011, 15:21   #3
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.012
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Liebe larin,

ein wundervolles Gedicht!
Echt schön!
Die kleinen Verbesserungen (ich habe aufmerksam den Faden gelesen )
haben es zu einer echten Perle werden lassen.
Chapeau!


Lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.02.2011, 11:13   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Liebe Larin!

Um ein echtes Wandergedicht zu schreiben, musst du auch keinen Fuss vor die Tür gesetzt haben - hier geht es um die Wirkung beim Leser, nicht um den Modus Operandi der Entstehung!
Und dein Gedicht fühlt sich eben so an: Leichthin ausschreitend in freier Natur, aber innerlich voller Angang und stiller Weisheit: Heitere Gelassenheit mit Tiefgang im beschwingten Rhythmus frischfreifröhlichen Dahinmarschierens nach neuen Weiten - und alten Wegkreuzen, um auch mal innezuhalten und zu gedenken!
Wunderschön!

LG, eKy
__________________
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