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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 16.01.2011, 18:00   #1
Walther
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Lb. Justin,

danke für Deinen Eintrag. Das, was hier steht, ist nachvollziehbar figurativ gemeint und hat nichts mit Menschen zu tun, die mit einer spastischen Lähmung geschlagen sind und deren koordinatives Vermögen dadurch eingeschränkt ist. Aus dem Gedicht ist klar zu erkennen, daß diese Menschen damit nicht gemeint sein können, zumal das Thema sichtbar nichts mit dieser Erkrankung zu tun hat.

Hier wird über die allgemeine Qualität dessen gesprochen, was seine AutorInnen gerne als Sprachkunst "verkaufen" würden aber eben keine ist. Alles andere ist, freundlich ausgedrückt, an den Haaren herbeigezogen. In diese Ecke sollte man übrigens den Gegenüber nicht zu stellen versuchen, wenn dieser nicht gegen die Regeln des guten Miteinanders und des respektvollen Benehmens verstößt. Das ist grob unfair und entspricht der Stigmatisierung, gegen die man eigentlich vorgehen will. Damit ist weder den Behinderten geholfen, noch schafft eine solche Unterstellung eine Atmosphäre sachlicher Textarbeit.

LG W.
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Alt 17.01.2011, 17:18   #2
Justin
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Lieber Walther,

Dein Einwand ist schon berechtigt. Was den Inhalt und die Aussageabsicht des Gedichtes angeht, möchte ich klarstellen, daß es meinerseits nichts zu beanstanden gibt. Beim Lesen wird es offenbar. Nur kommt es eben auf die Art und Weise des Lesens an. Nicht alle sinnieren dabei in dem Umfang, wie Du es tust und bleiben mehr oder weniger an einer Zeile hängen. Darauf wollte ich aufmerksam machen.

Noch etwas zum Verhalten gegenüber Benachteiligten: Aus Gründen des taktvollen Umganges hält sich die Stigmatisierung glücklicherweise in Grenzen, auch wenn sie durch Vorurteil latent vorhanden sein mag. Doch würde es sehr unhöflich sein, das durch verbale Äußerungen noch zu bekräftigen. Ganz anders sieht es aus, wenn ein aufgewiegelter Mob jede Rücksicht verliert. Und das liegt ja gerade erst hinter uns...

Liebe Grüße

Justin

Geändert von Justin (17.01.2011 um 17:22 Uhr)
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Alt 17.01.2011, 18:50   #3
Walther
Gelegenheitsdichter
 
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Lb. Justin,

es ist wichtig, daß wir alle zur Kenntnis nehmen, daß die sichtbaren koordinativen Schwierigkeiten nichts mit kognitiven Entsprechungen zu tun haben. Und außerdem hat die Wertigkeit eines Menschen nichts mit seinen natürliche Fähigkeiten und Begrenzungen zu tun, woher sie auch immer kommen mögen (und sage einer, er habe keinerlei Begrenzungen).

Menschenwürde, Respekt, Achtung und Toleranz, die Menschenrechte als solche, sind in der Tat unteilbar. Sie gibt es nur ganz oder gar nicht.

LG W.
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Alt 18.01.2011, 22:23   #4
Justin
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Lieber Walther,

die im 2. Absatz angeführten Grundsätze sind treffend, weil sie ein auskömmliches Miteinander wahrscheinlicher werden lassen. Die Aufgeregtheit durch ein reißerisch provoziertes Buch würde sich dadurch bestimmt in Grenzen halten.

Es liegt aber in der Natur der Sache, daß sich Benachteiligte mit Einschnitten abfinden müssen, die vom Standard abweichen - trotz allen Wohlwollens. Dann ist es, wie Du sagst, ein Trost, wenn Verluste nicht unbedingt einhergehen mit der kognitiven Wahrnehmung.

Liebe Grüße

Justin
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