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Alt 05.11.2010, 14:15   #1
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Ah, nun hab ichs rausgefunden,
was dich voll zufrieden stellt:
Mimst ja nur den Frommen, Coolen,
scheinst mit Wonne dich zu suhlen
im Vulgären. Hündchen bellt,

würde wohl auch gerne beißen?
Doch da fehlt der steile Zahn.
Neidvoll blickt es nach den andern,
die auf schiefen Bahnen wandern,
und sein Zorn wird rasch zum Wahn....

Oh, die schlimmen, oh die Bösen,
die sich selbst durch Lust erlösen -
"Spaß" ist einfach nicht erlaubt!
Drum sei ehrlich, schlicht und bieder,
sei dir letztlich selbst zuwider -

Grundsätzlich und überhaupt
gehts doch leichter mit Verachtung!
Progressive Denkumnachtung
wird gefördert durch Entbehrung:
Hier Beschmachtung , da Entehrung:

Frau als Heilige und Hur'.
Nichts von allem, werter Erich,
klingt mir stimmig, also lehr ich
dich jetzt eine andre Tour!

Frauen können Vieles sein -
Männer auch, so wärs gescheit.
Doch der Weg dahin ist steinig.
Werden sie sich handelseinig,
gibts vielleicht doch ein "Zu zweit".....
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Alt 06.11.2010, 19:50   #2
Dana
Slawische Seele
 
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Ach, wie beißen sie und zocken,
Hündchen, Hur' und Jedemann,
Verse schmieden und frohlocken,
richtig böse! Ja und dann?

Eine muss die Weichen stellen,
immer ist es eine Frau!
Während Männer jammernd bellen,
weiß sie wieder zu genau,

dass von Übel jedes Streiten
ist und bleibt, wozu denn auch?
Also wird sie ihn geleiten,
bis er davon macht Gebrauch.

Gott sei Dank wird er nie merken,
dass der Weg zu einem Wir
führte über ihre Stärken!
Er wird rufen: Jetzt und hier

danket mir und haltet Frieden!
Ihr entweicht nur lautlos: Nein!
Dafür sind wir zu verschieden,
sonn du dich in diesem Schein.
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 08.11.2010, 09:50   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ach, ich mach's wie alle Männer:
Obenrum tönt's nach Moral!
Unten bin ich Hurengönner!
Fremd ist mir Gewissensqual!

Darum kitzelt dein Verachten
nur kaum spürbar am Gemächt.
Mein gewissenloses Trachten
macht es mir nur allzu recht!

Meine "Flöte" macht die Töne,
und es tanzt nach der Sonate
manche unnahbare Schöne
hilflos aus der Kemenate

ihrer hehren, unnahbaren,
oh so trefflichen Moral!
Ach, wir altern mit den Jahren,
und wir leben mit der Qual,

die uns süßer ist als Tugend
scheint in unserm blassen Trott!
Sünder sind wir in der Jugend,
doch im Alter - sind wir Gott!?!
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 09.11.2010, 18:38   #4
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Nichts von beidem! Denn hier geht es
einzig um den Faktor Lust,
welcher besser nicht und schlechter
mit den Jahren wird. Du musst

eine Mittelage finden:
Die Versöhnung Es und Ich.
Die Gewissensnöte binden,
sind oft falsch und hinderlich!

Liebe, Leidenschaft, Begehren
sind dem Menschen immanent -
wozu engstirnig verwehren,
was man klug vereinen könnt?

Deine Flöte weiß zu spielen -
also spiele auch mit ihr!
Lass dich ein aufs Spüren, Fühlen!
Sinnlich kommt das Glück zu dir......
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Alt 11.11.2010, 10:35   #5
Erich Kykal
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Standard Mittellage

Immer diese Kompromisse!
Mittellage! Meiner Treu!
Dabei fehlt mir das gewisse
"Löwenfeeling" - sprach der Leu!

Brüllen will ich, Beute jagen,
zum Vergnügen, für den Magen,
und die Mähne mir nicht schneiden!

Wer in "Mittellagen" nistet,
ist in Geist und Herz "befristet"!
Ich bin lieber unbescheiden!
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 11.11.2010, 15:39   #6
a.c.larin
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Ah – der Herr wird vehementer,
zeigt sich wild und als Exzenter!
Schmachtet sanft nur, wenn er lyrisch,
doch des nachts wird er satyrisch!

Möchte reißen, Beute machen,
all die groben, wilden Sachen,
die er tags die anderen zeiht.
Wer ist Jekyll, wer ist Hyde?

Geht im Lichte er im Joch,
rächt er dies im Finstern doch!
In den Abgründen der Seele
wartet Moloch, dass er quäle.

In den Winkeln eines Bades
lauert er, wie Faun und Hades,
züchtet fröhlich Größenwahn.
Da sag ich nur: Mein lieber Schwan!
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Alt 12.11.2010, 09:39   #7
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Reden Lirum-Larin-Löffelstiel...

Zum "Schwan" schrieb Rilke Wunderzeilen!
Lass deinen Blick mal dort verweilen,
bevor du dieses schöne Tier
in Kontext stellst mit wem wie mir!

(Ich weiß, das ist nicht gut gedichtet,
doch gibt das Metrum sonst nicht Ruh!
Bevor dein Urteil mich vernichtet,
geb ich es lieber selber zu!)
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 23.11.2010, 17:52   #8
a.c.larin
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Gewisslich kenn ich Rilkes Schwan!
Der hat es mir sehr angetan.
Doch gibt es ja auch andre Schwäne,
die leben solche Lebenspläne:

Der Schwan ( von a.c.larin)

Biegen,Wiegen, Elegantes
in der ach so weißen Weste!
Stolzer Adel, Weltgewandtes,
holst von jedem Tisch das Beste!

Schnatterschnabel, fein geworden,
warst ein graues Entchen eben,
kannst viel Schönes nun verheißen
und von der Verheißung leben!

Bist ein Gast auf jedem Feste-
ach, die Welt ist nicht gewitzt:
Sieht nur deine weiße Weste,
während du nach unten trittst....
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.11.2010, 15:17   #9
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Beiträge: 8.570
Standard Noch'n Schwan!

So elegant und sicher er durch Fluten schneidet,
so denkbar unbeholfen watschelt er an Land.
Einmal genießt das Auge, einmal leidet
es, je nachdem, wo sich der Schwan befand.

So hat ein jedes seinen Ausgleich auf der Erde,
und alles findet endlich seinen Widerpart!
Der du kein Schwan bist, führe nicht Beschwerde:
Der Gang aufs Trockene bleibt dir erspart!
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 25.11.2010, 09:09   #10
a.c.larin
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Mein lieber Schwan, da bleibt kein Auge trocken!
Was wir das Schwänisches im Reim verbocken -
es wunderte Herrn Schwan wahrscheinlich sehr.
Doch er kommt, wie er ist, im Federkleide,
teils Daune, teils so schimmernd weiß wie Seide,
ganz arglos übern See daher.

Dann lauscht er uns, mit schräger Zweifelsmiene:
"Was die zwei schnattern, find ich intressant -
obschon es mir im Grunde klüger schiene,
sie hielten Stücke Brot in ihrer Hand!
Die füllten mir tatsächlich doch den Magen.
Was brauch ich denn Gereimtes oder Kunst?
Der Dichtung mögt ihr Narren leidlich danke sagen -
doch meinem Hunger hilft das keinen Dunst!!!"
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
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