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#1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
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Ah, nun hab ichs rausgefunden,
was dich voll zufrieden stellt: Mimst ja nur den Frommen, Coolen, scheinst mit Wonne dich zu suhlen im Vulgären. Hündchen bellt, würde wohl auch gerne beißen? Doch da fehlt der steile Zahn. Neidvoll blickt es nach den andern, die auf schiefen Bahnen wandern, und sein Zorn wird rasch zum Wahn.... ![]() Oh, die schlimmen, oh die Bösen, die sich selbst durch Lust erlösen - "Spaß" ist einfach nicht erlaubt! Drum sei ehrlich, schlicht und bieder, sei dir letztlich selbst zuwider - Grundsätzlich und überhaupt gehts doch leichter mit Verachtung! Progressive Denkumnachtung wird gefördert durch Entbehrung: Hier Beschmachtung , da Entehrung: Frau als Heilige und Hur'. Nichts von allem, werter Erich, klingt mir stimmig, also lehr ich dich jetzt eine andre Tour! Frauen können Vieles sein - Männer auch, so wärs gescheit. Doch der Weg dahin ist steinig. Werden sie sich handelseinig, gibts vielleicht doch ein "Zu zweit"..... |
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#2 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Ach, wie beißen sie und zocken,
Hündchen, Hur' und Jedemann, Verse schmieden und frohlocken, richtig böse! Ja und dann? Eine muss die Weichen stellen, immer ist es eine Frau! ![]() Während Männer jammernd bellen, weiß sie wieder zu genau, dass von Übel jedes Streiten ist und bleibt, wozu denn auch? Also wird sie ihn geleiten, bis er davon macht Gebrauch. Gott sei Dank wird er nie merken, dass der Weg zu einem Wir führte über ihre Stärken! Er wird rufen: Jetzt und hier danket mir und haltet Frieden! Ihr entweicht nur lautlos: Nein! Dafür sind wir zu verschieden, sonn du dich in diesem Schein.
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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#3 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Ach, ich mach's wie alle Männer:
Obenrum tönt's nach Moral! Unten bin ich Hurengönner! Fremd ist mir Gewissensqual! Darum kitzelt dein Verachten nur kaum spürbar am Gemächt. Mein gewissenloses Trachten macht es mir nur allzu recht! Meine "Flöte" macht die Töne, und es tanzt nach der Sonate manche unnahbare Schöne hilflos aus der Kemenate ihrer hehren, unnahbaren, oh so trefflichen Moral! Ach, wir altern mit den Jahren, und wir leben mit der Qual, die uns süßer ist als Tugend scheint in unserm blassen Trott! Sünder sind wir in der Jugend, doch im Alter - sind wir Gott!?!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
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Beiträge: 4.893
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Nichts von beidem! Denn hier geht es
einzig um den Faktor Lust, welcher besser nicht und schlechter mit den Jahren wird. Du musst eine Mittelage finden: Die Versöhnung Es und Ich. Die Gewissensnöte binden, sind oft falsch und hinderlich! Liebe, Leidenschaft, Begehren sind dem Menschen immanent - wozu engstirnig verwehren, was man klug vereinen könnt? Deine Flöte weiß zu spielen - also spiele auch mit ihr! Lass dich ein aufs Spüren, Fühlen! Sinnlich kommt das Glück zu dir...... |
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#5 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
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Immer diese Kompromisse!
Mittellage! Meiner Treu! Dabei fehlt mir das gewisse "Löwenfeeling" - sprach der Leu! Brüllen will ich, Beute jagen, zum Vergnügen, für den Magen, und die Mähne mir nicht schneiden! Wer in "Mittellagen" nistet, ist in Geist und Herz "befristet"! Ich bin lieber unbescheiden!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 4.893
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Ah – der Herr wird vehementer,
zeigt sich wild und als Exzenter! Schmachtet sanft nur, wenn er lyrisch, doch des nachts wird er satyrisch! Möchte reißen, Beute machen, all die groben, wilden Sachen, die er tags die anderen zeiht. Wer ist Jekyll, wer ist Hyde? Geht im Lichte er im Joch, rächt er dies im Finstern doch! In den Abgründen der Seele wartet Moloch, dass er quäle. In den Winkeln eines Bades lauert er, wie Faun und Hades, züchtet fröhlich Größenwahn. Da sag ich nur: Mein lieber Schwan! |
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#7 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Zum "Schwan" schrieb Rilke Wunderzeilen!
![]() Lass deinen Blick mal dort verweilen, bevor du dieses schöne Tier in Kontext stellst mit wem wie mir! ![]() (Ich weiß, das ist nicht gut gedichtet, doch gibt das Metrum sonst nicht Ruh! Bevor dein Urteil mich vernichtet, geb ich es lieber selber zu! ![]()
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#8 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Gewisslich kenn ich Rilkes Schwan!
Der hat es mir sehr angetan. Doch gibt es ja auch andre Schwäne, die leben solche Lebenspläne: Der Schwan ( von a.c.larin) Biegen,Wiegen, Elegantes in der ach so weißen Weste! Stolzer Adel, Weltgewandtes, holst von jedem Tisch das Beste! Schnatterschnabel, fein geworden, warst ein graues Entchen eben, kannst viel Schönes nun verheißen und von der Verheißung leben! Bist ein Gast auf jedem Feste- ach, die Welt ist nicht gewitzt: Sieht nur deine weiße Weste, während du nach unten trittst.... |
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#9 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
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Beiträge: 8.570
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So elegant und sicher er durch Fluten schneidet,
so denkbar unbeholfen watschelt er an Land. Einmal genießt das Auge, einmal leidet es, je nachdem, wo sich der Schwan befand. So hat ein jedes seinen Ausgleich auf der Erde, und alles findet endlich seinen Widerpart! Der du kein Schwan bist, führe nicht Beschwerde: Der Gang aufs Trockene bleibt dir erspart!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#10 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Mein lieber Schwan, da bleibt kein Auge trocken!
Was wir das Schwänisches im Reim verbocken - es wunderte Herrn Schwan wahrscheinlich sehr. ![]() Doch er kommt, wie er ist, im Federkleide, teils Daune, teils so schimmernd weiß wie Seide, ganz arglos übern See daher. Dann lauscht er uns, mit schräger Zweifelsmiene: "Was die zwei schnattern, find ich intressant - obschon es mir im Grunde klüger schiene, sie hielten Stücke Brot in ihrer Hand! Die füllten mir tatsächlich doch den Magen. Was brauch ich denn Gereimtes oder Kunst? Der Dichtung mögt ihr Narren leidlich danke sagen - doch meinem Hunger hilft das keinen Dunst!!!" ![]() |
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