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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 26.10.2010, 18:09   #1
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Beiträge: 5.637
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Lieber Blaugold,

man liest dein Gedicht ein, zwei Mal und wird nachdenklich. oder auch betroffen)

Zugegeben, es schimpft sich schnell und leicht über das Unrecht, das andere begehen. Schon beim Schimpfen hat man Lösungen parat.
Alles jedoch nur im Alleingang. Sobald nur zwei oder mehr am Tische sitzen, kann man eine Einigkeit in Punkto "Unrecht" beobachten. Bei den Lösungen wird's schon kritisch. Nicht selten kriegen sich die "Weltverbesserer" deshalb arg in die Wolle.
Zu oft versucht der "laute Zeigefinger" auf "Schlimmeres" zu weisen, um das Eigene zu versenken.
So geschieht es im Großen und im Kleinen und überall ist man selbst "eingebunden".

Vielleicht sollte man aufgrund dieser Erfahrung keine allzu großen Träume hegen. Je mehr sich für den einen erfüllt, desto ärger wird es für den anderen, mit demselben Traum. So sind wir Menschen.

Man sagt, wenn alle Menschen nur einen Tag lang gemeinsam Frieden, Gerechtigkeit und Freundschaft dächten, würde sehr viel Positives geschehen. (Befragt man Einzelne, würde jeder mit Ja antworten.)
Aber wer lässt sich schon auf so etwas ein? Die Fakten sind andere und die "Bösen" hauen immer dazwischen.

Interessant hinterfragt, gut provoziert und fein verdichtet.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 26.10.2010, 21:32   #2
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
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hallo blaugold,

dein gedicht liest sich für mich sehr flüssig.
inhaltlich geb ich dir recht. beim weltverbessern kann man/ sollte man eigentlich zuallererst mal bei sich selber beginnen. da merkt man dann gleich, wie gar nicht leicht umzusetzen / durchzusetzen gewisse veränderungen sind.
aus bequemlichkeit - ja , aus alter gewohnheit - ja auch.
worunter man selber nicht leidet, das drängt einen auch kaum zur veränderung hin.

ich stutze nur bei dem einen satz von dir:
Wäre jeder berechtigt, sich auf dem Kartoffelacker das zu nehmen, was er braucht, nicht mehr und nicht weniger - wer müsste dann noch was verteilen?
damit von so einem kartoffelacker überhaupt etwas genommen werden kann, muss es auch jemanden gegeben haben, der da was anbaute - ich denke, der wird dann beim verteilen auch ein wörtchen mitreden wollen. schließlich musste der ja zeit und arbeit unvestieren!

gefällt mir nicht, diese idee der "selbstbedienung ohne eigenleistung".
es sei denn, du meinst das so, dass alle ihren eigenen acker bestellen sollten.
darüber kann man nachdenken, denn der ausverkauf armer länder an große konzerne kann auf die dauer nicht gut gehen.

letztlich muss auch "hilfe zur selbsthilfe" gegeben werden, damit unterentwickelte regionen lernen, sich selber zu erhalten, also das geld müsste in projekte fließen wie z.b. karlheinz böhm eines gegründet hat ( "menschen für menschen").
oder die vergabe von mikrokrediten an frauen, wie es dieser indische bankier macht.....

gerechtigkeit ist ein immerfort anzustrebender, aber wohl nie ganz zu erreichender zustand.

lg, larin

Geändert von a.c.larin (26.10.2010 um 21:35 Uhr)
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.11.2010, 18:22   #3
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 23.02.2009
Ort: BadenWürttemberg
Beiträge: 526
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Hallo Dana, Larin

Ich möchte euren Kommentaren zustimmen. Im Gedicht wird natürlich viel Rhetorik aufgewendet. Es gibt ein Riesenproblem in der Politik, vor allem zum Gefälle zwischen "armer" und "reicher" Welt. Ich denke, wir in den sogenannten westlichen Staaten würden entweder vor Scham oder Ärger kaum noch schlafen, wären uns alle Ursachen und Wirkungen unserer Lebensweise bewusst. Oder wir erkennen, dass auf dieser einen Welt wirklich des einen Freud eines anderen Leid sind, weil eben wirtschaftlich fast alles schon zusammenhängt. Können wir das ändern?

Zu meinem Beispiel im 1. Kommentar bzgl. den Kartoffeln: Ja, Larin, wie du anmerktest, zum einen sollte jeder einen Acker anbauen und zum Eigenbedarf ernten dürfen.
Ich meine es im Kommentar aber auch dahingehend, dass die Ressourcen der Erde als Ernte eines Ackers zu verstehen sind. Und die Industrienationen nehmen/nahmen sich auf Kosten der anderen! So manch arme Ländern exportieren ihr Getreide, damit wir unsere Schweine füttern können, um Fleisch zu haben.

ich danke euch für eure Kommentare.

Blaugold
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