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#1 | |||
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
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Liebe Dana,
dies ist ein ernster und tiefgängiger Text, der auch eine traurige Einsicht mitbringt. Zitat:
Vielleicht erlauben es auch andere Umstände nicht. So bleibt letztlich nur ein stummes Erdulden der Lage über Tag und Jahre, die ihm völlig sinnlos erscheinen. Die nächtlichen Tränen sind die Folge. Zitat:
Manchmal ist es dann wohl so, daß der Betroffene gute Miene zum bösen Spiel macht und froh ist, wenn die Ratgeber wieder von dannen ziehen. Zitat:
Nur wie soll er sie formulieren? Das ist immer das Schwerste an der ganzen Sache. Er weiß zwar, daß er so nicht glücklich wird, aber wie es eigentlich sein sollte, kann er auch nicht definieren. Und das betrifft jeden Menschen individuell, weshalb es auch keine wirklichen Ratschläge (s.o.) geben kann. Wie oft hat man selbst schon versucht mit Worten und Ratschlägen anderen zu helfen und gemerkt, daß das nicht funktioniert. Und das trifft leider auch für die eigene Situation zu. Sehr schön an diesem Gedicht finde ich, daß es nicht belehrend daherkommt. Er zeigt zwar auf, was alle anderen versuchen, doch zugleich auch, daß man selbst in solchen Situationen nicht anders handelt. Es ist wohl eine menschliche Eigenschaft, anderen Menschen aus seinem direkten Lebensumfeld in schwierigen Situationen helfen zu wollen. Das Traurige daran ist, daß dies meistens nicht gelingt. Es ist und bleibt nämlich immer die eigene Entscheidung, an der eigenen Situation etwas zu verändern. Das ist wohl der Wunsch vieler, doch die wenigsten schaffen es dann auch, dies in Tat umzusetzen. So bleibt es oft bei diesem Wunsch. Leider ist dir in der letzten Zeile eine metrische Unebenheit unterlaufen. Alle Verse sind einheitlich im Jambus geschrieben. Manche im 5-hebigen, die meisten jedoch sind 6-hebig. Dass wir nicht helfen können, ist oft schon vorgekommen. An der markierten Stelle sitzt der Stolperer. xXxXxXxXxxXxXx Vorschläge: Dass wir nicht helfen können, ist schon vorgekommen. (Das wertet allerdings den zweiten Teil des Satzes ab, weil das "oft" nun fehlt.) Dass wir nicht helfen können, ist schon oft geschehen. (Ist natürlich auch keine schöne Lösung, weiß ich.) Vielleicht etwas in dieser Art: Auch unsre Hilfe ist schon oft nicht angekommen. Egal, wie immer du dich entscheidest. Diese eine überschüssige Silbe muss weg. Ich denke, du machst das schon... ![]() Ein sehr schönes Gedicht, daß mich von der Sprache her sehr an Hesses "Stufen" erinnert. Du hast das Thema gut umgesetzt. Es hat mich berührt. Gerne gelesen und kommentiert... ![]() Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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#2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 30.06.2009
Beiträge: 105
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Liebe Dana,
nach Leichtigkeit klingt das nicht ![]() ![]() Die erste Strophe gefällt mir sehr. Dort bin ich gestolpert: Wir geben vor, solang sie bei uns sind, zu leben, (die verkürzte form von solange kam zu überraschend ![]() Und bei dieser schon angesprochenen Stelle: ist oft schon vorgekommen Von jedem Menschen tropft ein wenig Schatten. lg onkie |
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#3 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber Faldi,
vorab ganz lieben Dank für die treffende Interpretation, also auch für ein intensives Hineindenken in den Textinhalt. Ebenso für den Hinweis auf den Holperer. Lass mir noch etwas Zeit, da ich den Vers noch klarer verfassen möchte. Du hast zwar richtig interpretiert, aber beim Vorlesen (außerhalb des Forums) fiel mir auf, dass einige den letzten Vers erklärt haben wollten. Ich wollte sagen, dass wir an uns selbst messen sollten - dort, wo unsere Ratschläge, unsere Hilfe nicht angenommen werden. (Manchmal reagiert man fast betroffen.) Dass wir dabei bedenken sollten, jenen erginge es ähnlich oder genau so, wie hier dem lyr. Ich. Nochmals lieben Dank und liebe Grüße Dana Lieber Onkie IIV, so viel zur sofort angesetzten Leichtigkeit. ![]() Bei "solang" muss ich bleiben, denn nur so stimmt die Metrik. Aber davon abgesehen. Wir Nordlichter benutzen solang meist ohne "e". Der andere "Holperer" wird noch verschlimmbessert s.o. Auch dir lieben Dank für deine Stimme zum Gedicht. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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