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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 16.03.2010, 10:01   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, sedinus!

Ich weiß ja nicht, wie alt DU bist (Ich bringe es mal auf schlappe 46, allerdings gefühlte 10 Jahre mehr...), aber dein Werk ist sowohl sprachlich, wie auch inhaltlich einfach nur...Toll! Großes Tennis! Lyrische Vollendung!

Das leicht verschmitzte Augenzwinkern abgeklärter Weisheit in Verbindung mit universeller Lebenswahrheit in der Conclusio, all dies verpackt in wunderbar gerundete und metrisch perfekte Phrasen - herrliches Kopfkino vom Allerfeinsten!

Besondere Freude machst du mir mit dem Terminus "Gebresten" - ich schätze jene hoch, die sich des alten Sprachguts befleißigen, auf dass es nicht verkomme und den kommenden Generationen gänzlich verloren geht.
Mir fällt nämlich auf, wie häufig mich Kollegen hier nach Begriffen fragen, die für mich normaler Sprachschatz sind, welche sie aber offenbar noch nie gehört haben. Verarmende Sprache! Die Ersetzung durch flapsige Anglizismen gibt allem, was ich am Deutschen schätze, endlich den Gnadenstoß! Ich sage dies als Englischlehrer, wohlgemerkt.

Ich freue mich jedenfalls, dies gelesen zu haben und hoffe auf weitere Großtaten aus deiner Feder.

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 17.03.2010, 17:00   #2
Sedinus
Verstorbener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Sedinus
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Im Norden
Beiträge: 29
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Lieber Falderwald, Du hast es erfasst. Mein Gedicht sollte eine
selbstironische Zustandsbeschreibung werden, sowohl es das
Haupthaar, das Gleichgewicht , das Gehör,als auch das Sehen
betrifft. Es sollte auch einen Schuss Fatalismus enthalten, auf
keinen Fall aber Mitleid erheischend wirken. Deinen Worten nach
zu urteilen, ist mir das wohl gelungen.

Liebe Chavali, in der Tat, das Wort Gebresten ist aus der Mode,
In meinem Duden von 1957steht es noch drin; erhalten hat sich
auch noch das Eigenschaftswort bresthaft. Wie Richard verwende
ich gerne solche heute ungebräuchlichen Wörter, um sie der
Nachwelt zu erhalten. Das Reimpaar Gebresten – Ästen habe ich
mal irgendwo gelesen und es skrupellos verwendet, weil
es so gut hierher passt. Die Wiederverwendung von Reimpaaren
ist ja nicht selten, am bekanntesten ist Herz – Schmerz!

Lieber Erich, Deiner Wissenslücke hinsichtlich meines Alters
ist schnell abzuhelfen: Ich bin Geburtsjahrgang 1924 und somit
befugt, kompetent über Gebresten des Alters sprechen zu dürfen.
Wie ich zu unserer Muttersprache stehe, hast Du schon meiner
Antwort an Chavali entnehmen können. Also mindestens auf
diesem Feld sind wir gleichen Geistes!

Euch allen dankt für die so freundlichen Kommentare
Euer schon etwas bresthafte Sedinus!


.
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Alt 18.03.2010, 16:48   #3
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber Sedinus,

wenn man selbst keine 20 mehr ist, gefällt dein Gedicht ohnehin.

Formal gibt es eh nichts zu mäkeln, dem Inhalt kann man sich nur anschließen oder ihn als "Warnschuss" annehmen und weniger auf später verlegen.
Das Leben findet jetzt statt (noch) - so lautet meine Devise.

Weil wir uns persönlich kennen, freue ich mich besonders über Erich Kykals Kommentar für dich. Er hat genau das erkannt, was viele an dir schätzen:
Ein Pfleger des alten Sprachguts und der deutschen Sprache überhaupt.
Ich kann es nur bestätigen und immer wieder loben.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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