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#1 | |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber Blaugold,
ich erinnere mich noch, als dein Gedicht noch allein da stand, dass ich vom Kommentar abgesehen habe, weil ich nicht verstanden habe. ![]() Heute, nach dieser Zeit und deiner Antwort, gehen mir Lichter auf. Es ist tatsächlich nicht verkryptet, aber es bedarf eines sehr aufmerksamen Lesens und Hörens. Beim Lesen wollte ich vorschlagen in "Garten von Eden" zu ändern. Beim Hören überzeugte "Garten in Eden" - die Lesart macht es. In der 2. Str., 3. Vers fehlt "die" vor Furcht. ![]() Ach, und wenn ich schon aufzähle: Kommen und Gehen Zitat:
Ich nehme dafür ein allzu irdisches Bild: ![]() Ein Vater von 5 Söhnen verschenkt Geld. Jeder bekommt 100.000 € Jeder der Söhne geht anders mit dem Geld um. Drei Söhne machen sich unglücklich damit, ein Sohn verdoppelt das Geld und der fünfte verteilt es an Bedürftige. Drei Söhne klagen den Vater für ihr Unglück an, der Reiche vergißt, dass er Vater und Brüder hat, der fünfte lebt ein zufriedenes Dasein. Der Vater kann aber sagen: "Ich habe euch allen das Gleiche gegeben. Euer Umgang damit ist nur die Folge." Deine philosophische Verdichtung hat mir in Sprache und Inhalt sehr imponiert. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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#2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 23.02.2009
Ort: BadenWürttemberg
Beiträge: 526
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Hallo Dana
Ja, der Garten von Eden ist ja Eden selbst. ein Garten in Eden ist vielleicht das Paradies, dort darf allerdings der Intellekt nicht vorhanden sein, zumindest nicht im Mensch. ![]() ![]() Ich spiele sehr gern mit Überlieferungen wie der biblischen und ihren Inhalten. Oft ist eine Interpretation, also die enthaltene, mögliche Aussage, schon traditioniert vorgegeben. So wird Lucifer, oder die Schlange im Paradies, als grundsätzlich böse im Christentum ausgegeben! In gewisser Einfachheit sind sie dies, ok. Allerdings nur vom Standpunkt der herrschenden Religion aus gesehen. Denn Glaube wird durch Erkenntnis und Einsicht hinterfragt und alterniert! Viele Gleichnisse, die durchaus sinnvoll eine bildhafte Ebene gewisser Fragen beantworten, müssen mehr aus dem menschlichen Intellekt heraus verstanden werden, als nur geglaubt! Intellekt hat allerdings dieselbe Bandbreite von Anwendungsmöglichkeiten, wie deine Beispiele von den fünf Brüdern. Nur Furcht vor dem Sterben erschien dann noch stärker, als Achtung vor Leben und Tod als Geschenk ohne Anspruch.* Damit wollte ich ausdrücken, dass das Geschenk des Lebens mit anschliessendem Tod, dem Lebensende, eine Einheit ist. Nur wer nicht geboren wird, also die Gnade des Lebens nicht "geschenkt" bekommt, stirbt auch nicht. Die enthaltene Frage in diesen zwei Zeilen lautet also: Ist der Anspruch des Menschen ewig leben zu wollen (im Jenseits, im Himmel, durch Wiedergeburt) etwas anders, als nicht sterben zu wollen? Durch das Wissen, dass der Mensch sterben werde, (die Androhung, falls sie vom Baum der Erkenntnis essen) sind sämtliche Hoffnungen entstanden, die diese Tatsache möglichst umgehen sollen. Ist das Dankbarkeit? Ich denke nicht! Insofern gab und gibt "Lucifer", Überbringer der Erkenntnis, oder der Einsicht in das Wesen des irdischen Lebens, niemals Hoffnung auf was anderes, als eben das, was ist. (*siehe oben). Unter Einsicht verstehe ich: Tatsachen sehen und anerkennen. Alles andere ist Spekulation. Und dies ist möglicherweise die andere, die dunkle Seite der Intelligenz: Eine Anmassung, mehr zu wollen, als das Geschenk des Lebens im Verbund mit dem Lebensende! (siehe oben*) Ob dies der Wahrheit entspricht? Das darf jeder selbst herausfinden. Ich meine, es ist niemandem verboten oder auferlegt. ![]() Ich danke dir für deinen Kommentar. ![]() Blaugold Geändert von Blaugold (11.03.2010 um 21:58 Uhr) |
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