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#1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Eine schöne Bescherung, Teil I
Weihnachtsmorgen! Im Haus schlafen sie alle noch. Sogar Camillo rührt noch kein Ohr. Ist fix und fertig, der Ärmste! Kein Wunder, nach der ganzen Aufregung, die er gestern verursacht hat. Dabei fing doch alles mehr oder weniger harmlos an. Schon zeitig in der Früh war Frauchen in der Küche beschäftigt. Nach der Episode mit der Maus zog sie es vor, mich sofort ausgiebig zu füttern, was ich ihr mit einem anerkennenden Schnurren honorierte. (Dachte mir: Diese Maus sollte aus Gründen der menschlichen Erziehung unbedingt noch länger am Leben bleiben! Die war doch ein ideales Druckmittel gewesen!) Während ich mich über meine Mahlzeit hermachte, stellte ich fest, dass Frauchen in der Zwischenzeit mit rohem Fisch herumhantierte – dem Geruch nach waren es zwei oder drei leckere Sorten – aber Frauchen ließ diesmal ihre Beute keinen Moment lang aus den Augen. Nur ab und zu fielen ein paar kleine Schnitzelchen davon für mich ab. Nun, es sollte mir recht sein, dann würde ich mir eben später etwas davon bei Tisch abbetteln….. Rollte mich anschließend gemütlich und entspannt auf der Ofenbank ein, um den Vormittag dort zu verschlafen, das heißt, das hätte ich gerne getan, aber Tommy und Nina hatten bereits Weihnachtsferien und machten daher das ganze Haus unsicher. Treppauf, treppab , die ganze Zeit ! Tür auf, Tür zu – keine Ahnung, wie Frauchen das aushielt! Aber Frauchen war heute seltsam ruhig und ausgeglichen. Sie hatte die kleine, schwarze Musikschachtel an und summte vergnügt vor sich hin. Herrchen war in der Zwischenzeit auch schon aufgestanden und rumorte im Keller herum. Die Kinder durften ihn dabei nicht stören. Nina guckte schon geraume Zeit aus dem Wohnzimmerfenster und fragte alle paar Augenblicke: „Wann kommt denn nun endlich das Christkind?“ „Wir müssen erst mal zu Omi,“ antwortete ihr Tommy, der den Hausbrauch offenbar schon besser kannte. „Du weißt doch: Sie geht mit uns noch eine Runde auf den Weihnachtsmarkt. Und nachher gibts bei ihr daheim heißen Kakao und Kekse…..“ „Und Papi holt uns dann alle ab, und danach gibt’s endlich, endlich Bescherung!“ jubelte Nina und klatschte dabei ausgelassen in die Hände. Pscht, Nina! Kannst du nicht leiser klatschen? –Ich bin doch noch soooo erschöpft und schläfrig…… Wenig später kam Herrchen aus dem Keller. Er zwinkerte den Kindern munter zu und rief: „Es kann dann mal losgehen! Holt rasch eure Sachen. Omi wartet schon!“ Der Gedanke an Omi und ihren Besuch entlockte mir ein zufriedenes Halbschlafgrinsen. Leckerstangen! Sicher hatte sie wieder ihre halbe Tasche damit voll! Hoffentlich dachte sie heuer auch daran, für Camillo eine entsprechende Portion mitzunehmen. Wäre doch schade, wenn ich meine Ration halbieren müsste…. Ich streckte mich kräftig, gähnte und rollte mich zur anderen Seite. Ka – rumms! fiel die Eingangstüre kräftig ins Schloss und die Lärmquellen machten sich auf den Weg, um Omi zu belästigen. Na endlich – vielleicht war jetzt endlich mal eine Runde Schlaf möglich…! Aus der Küche hörte ich Camillos Maunzen vor dem Eiskasten. Er wollte ihn offenbar wieder mal aufkriegen, aber Frauchen hatte mittlerweile auch gegen diesen Trick eine List erfunden: Seit der Mülleimer an der Kühlschranktüre lehnte, waren alle Einbruchsversuche durch Katzenpfoten gescheitert. Ein Jammer! Vielleicht sollte ich Camillo doch mal zeigen, wo diese Maus wohnt….. Miauuuuuu! Camillo, kannst du nicht die Klappe halten? Wenn man mich beim Verdauen stört, krieg ich immer solche Blähungen…… Schließlich muss ich doch eingeschlafen sein, denn plötzlich schreckte ich aus einem wilden Traum hoch, in dem ich gerade ein Rudel fetter Mäuse verfolgte. Frauchen hatte mich soeben hochgehoben und setzte mich mit den Worten „So mein, Lieber, du gehst jetzt auch mal Frischluft schnappen!“ einfach vor die Wohnzimmertüre. Hääh - wie bitte? Wieso durfte ich denn jetzt nicht….? Meine Güte, die machten ja schon wieder die Wohnzimmertüre zu! Hatte jetzt etwa Camillo eine Maus herein getragen? Was hatte denn das jetzt wieder zu bedeuten? Von drinnen hörte ich ein Gerumpel und Geraschel, Sessel wurden herumgerückt und Schritte gingen hektisch auf und ab. Bauten die da drin schon wieder etwas um in meinem Revier? Seufz. Wie ich doch diese Veränderungen hasste! Da ich nun schon mal wach war, beschloss ich, meine Hofrunde sofort zu erledigen. Wollte dabei auch kurz nach Minusch sehen. Hoffentlich ging es ihr schon besser und sie hatte den gestrigen Tierarztbesuch gut überstanden. Beim Weggehen bemerkte ich noch, dass Camillo immer wieder an der Wohnzimmertüre hoch hopste und versuchte, sich an die Türschnalle zu hängen. Ja, dachte der etwa, dass er sie damit aufkriegen könnte? Nö, Junge, lass doch mal den Unsinn. Ich rief ihm kurz zu, er solle mir doch folgen, aber ihr wisst ja, wie das mit Jungtieren so ist: Er war viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um auf mich zu hören. Offenbar war ihm auch langweilig, weil im Augenblick niemand Zeit hatte, mit ihm zu spielen, denn er hopste und hopste ud hopste…….. Ich überließ ihn also seinem Zeitvertreib und schlüpfte durch die Katzenklappe ins Freie. Vom Himmel schneite es klitzekleine, weiße Schneesternchen. Ach, dieses weiße Zeugs! Nina und Tommy waren ja ganz wild danach, aber ich konnte, ehrlich gesagt, darauf verzichten. Lief anschließend zu Helmstätts rüber und guckte neugierig durchs Küchenfenster. Minusch lang auf der Küchenbank und schien friedlich zu schlafen. Halt durch Süße, mauzte ich ihr von draußen zu, und träum was Schönes von dem tollen Kater aus dem Nachbarhaus…… Sie konnte mich aber nicht hören. Ein Jammer! Das hätte sie bestimmt getröstet. Durch die offenen Verbindungstüre zwischen Helmstätts Küche und deren Wohnzimmer konnte ich etwas Grünglitzerdens erkennen. Sah aus wie ein Baum mit allerhand Zeugs drauf. Seltsame Sache! Helmstätts hatten sich offensichtlich neues Grünzeug fürs Haus zugelegt. Doch was daran baumelte, konnte ich aus dieser Entfernung nicht erkennen. Solche Früchte hatte ich ja noch nie gesehen...... Wird fortgesetzt! Geändert von a.c.larin (25.12.2009 um 07:05 Uhr) |
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#2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Eine schöne Bescherung, Teil 2
Als ich vom Hofrundgang zurückkam, hatte sich Camillo endlich wieder beruhigt. Er musste tüchtig gefressen haben, denn er lag zufrieden schlummernd auf der Küchenbank. Auch mein Futternapf war frisch gefüllt worden – braves Frauchen! – sodass ich mir gleich den Bauch voll schlagen konnte, wie es für einen anständigen Hofkater statthaft ist. Frauchen hörte ich im Schlafzimmer oben ein Lied trällern, von Herrchen war nichts zu sehen , aber das wunderte mich auch nicht, schließlich stand ja auch sein Lauftier nicht vor der Haustüre. Er holte also jetzt den Rest seines Rudels. Wurde auch langsam Zeit – draußen hatte bereits die Dämmerung eingesetzt. Die Wohnzimmertüre war immer noch geschlossen. Seltsam – so eine Geheimnistuerei! Ich bedauerte es, nun nicht meinen gewohnten Fensterplatz einnehmen zu können und marschierte stattdessen hoch in die Schlafräume. Frauchen stand vor der großen silbrigen Wand der Ersatzfellschachtel und bewunderte sich selbst. Irgendetwas hatte sie in der Zwischenzeit mit ihrem Kopffell gemacht, denn es hatte nun deutlich mehr Locken als vorher. Sie hatte auch das Ersatzfell gewechselt, oben herum schimmerte es in einem bläulich-silbrigen Farbton, um die Hüfte schlenkerte es locker und schwarz und ließ ihre Hinterpfoten frei. Ich schlich ihr ein wenig um die Beine – das sollte: Danke für das leckere Futter! heißen – doch sie war wohl mit ihren Gedanken zu sehr bei dem Wohnzimmergeheimnis, denn mehr als ein kurzes „Ach, Samy, da bist du ja wieder!“ war ihr nicht zu entlocken. Dann holte sie einige bunt verschnürte Päckchen aus ihrem Ersatzfellkasten hervor und klemmte sie unter den einen Arm, während sie mir zurief. „Komm, Samuel – du und Camillo werdet heute auch eine Überraschung erleben!“ Hoffentlich nicht schon wieder ein neuer Mitbewohner! dachte ich mir und folgte ihr artig ins untere Stockwerk. Als sie die Wohnzimmertüre öffnete, erhaschte ich einen kurzen Blick in den Raum. Irgendetwas Dunkles, Glänzendes befand sich in der einen Ecke. Genau dorthin trug sie ihre verschnürten Päckchen und legte sie zu einigen anderen, die sich bereits dort befanden. Ich wollte mir das Ganze genauer ansehen, doch sie verscheuchte mich sofort und meinte: „Nichts da, du Neugiernase- Bescherung ist erst in einer Stunde.“ Ich konnte mir zwar nicht erklären, wer da geschoren werden sollte, hoffte aber sehr, dass sich nur die Menschen einen neuen Haarschnitt verpassen wollten. Denn ich war mit der Länge meines Getigerten eigentlich zufrieden. Von Frauchen wusste ich aber, das sie Form und Länge ihres Kopffelles oft veränderte (sie nannte das „zum Friseur“ gehen). Kam also heute so einer ins Haus? War dieses ominöse „Christkind“ vielleicht ein Menschenkopffellverzierer? Und was hatte das alles mit diesem Glitzerzeugs im Wohnzimmer zu tun? Ich legte mich ins Vorzimmer und beobachtete die Eingangstüre. Sollten hier verdächtigte Personen eindringen, würde ich mich sofort irgendwo in den Schlafräumen verstecken. Vorsicht ist doch allemal besser als Katzenjammer….. Es passierte aber nichts Außergewöhnliches. Nach einiger Zeit hörte ich das Brummen von Herrchens Lauftier und schließlich ging die Eingangstüre auf und Tommy und Nina stürmten mit großem Getöse herein, wobei sie offenbar alle Erlebnisse des heutigen Tages auf einmal erzählen wollten. „Guck mal Mutti, was wir auf dem Weihnachtsmarkt bekommen haben….Omi hat super Kakao für uns gemacht! Ich habe vorher Bratkartoffeln gegessen. …. Nina ist schlecht geworden von der Zuckerwatte…. Du, Omi hat zwei neue DVD’s daheim, die haben wir uns gemeinsam angesehen……... Aber Tommy hat so sehr in den Zehen gefroren, dass die ganz rot waren, Omi musste sie mit der Hand warm reiben…. Dafür hat Nina ihren einen Handschuh verloren,du weißt schon, den bunten mit den Quasten dran…….Sieh mal, Mami, diesen Engel da, ist der nicht einfach süß? .....Darf ich den Sportflitzer auch mal in die Schule mitnehmen? Fräulein Eberhard wird sicher nichts dagegen haben. Och, bitte, bitte…..….“ Ich beschloss, wenigstens meinen Schwanz und die Pfoten in Sicherheit zu bringen und bedauerte es sehr, keine verschließbaren Ohren zu haben. Herrje – waren die heute aber durch den Wind……. Ob die überhaupt noch stillhalten konnten, um beschoren zu werden? Ich sprang zu Camillo auf die Küchenbank und betrachtete die weiteren Ereignisse aus einem gehörigen Sicherheitsabstand. Omi hatte in der Zwischenzeit auch ihren Mantel abgelegt und andere Hinterpfotenüberzieher angezogen. Sie kramte in ihrer Handtasche – und dieses vertraute Geraschel ließ mich doch aufhorchen inmitten all des hereingebrochenen Radaus. Leckerstangen! Sie hatte mir Leckerstangen mitgebracht! Das war allemal eine extra Begrüßung wert! Ich schlängelte mich durch all die vielen herumtanzenden Beine der Menschen und steckte meine Schnauze über den offenen Taschenrand. Omi verstand sofort, was ich wollte. „Hallo, Samuel,“ sagte sie freundlich und hob mich behutsam in die Höhe, „Ich glaube, du möchtest da was ganz Spezielles von mir haben! Da will ich dich doch mal nicht enttäuschen.“ Auch Camillo spitzte beim Klang ihrer beruhigenden Stimme die Ohren. Tatsächlich kamen nun mehrere Päcken Leckerstangen zum Vorschein. Nina schnappte sich Camillo und rief begeistert: „Ich will auch, ich will auch!“, während Tommy damit beschäftigt war, Frauchen sein neues Spielzeug genauer zu erklären. Herrchens setzte Teewasser auf und schaltete die Musikschachtel ein. Ich erkannte das Lied sofort. Es handelte von einem Jungtierfanatiker namens Betlehem, dessen Kinderliebe offenbar durch nichts zu erschüttern war und der in einem Stall lebte: „Ihr Kinderlein kommet, oh kommet doch all, zu Krippe herkommet ins Betlehems Stall…….“ Der musste echt verschließbare Ohren haben, wenn er sich die kleinen Radaubrüder auch noch mengenmäßig in seine unmittelbare Nähe wünschte…. Ich verzehrte meine Knabberstangen und machte es mir auf Omis Schoß gemütlich. Sie blieb als einzige ruhig sitzen und schien die entstandene Aufregung sogar ein wenig zu genießen. „Wann kommt denn nun endlich das Christkind!“ hörte ich Ninas Stimme durch all den Tumult zwitschern. Tommy guckte mittlerweile durch das Schlüsselloch der Verbindungstüre zum Wohnzimmer. „Alles finster,“ meinte er enttäuscht. „Wird schon noch,“ tröstete ihn Omi, "mach dir keine Sorgen,“. „Singen wir doch noch ein bisschen, „ meinte Frauchen, die einen Teller Kekse auf den Tisch gestellt hatte. „Und vielleicht kann ja Tommy auch noch das Gedicht aufsagen, das er in der Schule gelernt hat.“ Tommy maulte zwar ein wenig, begann aber dann doch mit dem Hersagen: „Von drauß vom Walde komm ich her, ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr....……“ Seltsam, dachte ich mir, zuerst sagten sie doch, dass sie auf dem Weihnachtsmarkt waren….? Nina hatte Camillo neben sich gesetzt und ließ den Weihnachtsengel neben seiner Nase hin und hertanzen. Er hatte zart schimmernde Flügel an seinem Rücken und erinnerte mich ein wenig an einen Schmetterling. Camillo versuchte, ihn mit der Pfote zu erwischen, doch Nina zog den Geflügelten jedes Mal rechtzeitig weg, sodass Camillos Tatzen ins Leere schlugen. Er sah schon richtig ärgerlich aus, weil ihm die vermeintliche Beute immer und immer wieder entging. Schon schnappte er auch mit seiner Schnauze danach und begann, sich auf die Hinterpfoten zu stellen, um größer zu werden…. Nina, die Gefallen an diesem Spiel fand, ließ aber den Engel immer höher und höher fliegen. Auch die übrigen Personen schmunzelten über Camillos wachsende Verärgerung. Ihr solltet ihn nicht so reizen! dachte ich mir. Guckt doch mal, wie schief er schon die Ohren anlegt. Wenn er dann richtig zuschnappt, dürft ihr ihm aber nicht böse sein.……. Plötzlich hörte man ein leises Klingeln aus dem Wohnzimmer. „Das Christkind!“ riefen Tommy und Nina wie aus einem Munde und sausten zur Verbindungstüre. Die ging, wie von Zauberhand bewegt, ganz von selber auf und gab die Sicht frei auf einen überaus gefährlichen Anblick……. Wird fortgesetzt! Geändert von a.c.larin (26.12.2009 um 08:23 Uhr) |
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#3 |
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Ein schöne Bescherung , Teil III
Ich finde, Feuer sollte da bleiben, wo es hingehört: Im Feuerloch! Als Frauchen aus dem Bauch zu qualmen begann, fand ichs schon gleich verdächtig. Und nun stand ein ganzer Baum in Flammen! Also, eigentlich nicht der Baum selbst, sondern diese weißen, schmalen Stöckchen daran, doch in mir weckte das wieder eine Reihe unangenehmer Erinnerungen und ich begann sofort, widerwillig zu murren. Camillo hingegen schien fasziniert zu sein. Er zischte zwischen den Beinen der Mensch hindurch und konnte zunächst gar nicht nahe genug dran sein. Bei einem der unteren Zweige versuchte er gleich sein Glück und tapste sie mit der Pfote an. Im selben Moment als der Zweig sich nach unten bog, tropfte ihm auch schon ein wenig heiße Stöckchenflüssigkeit auf die Vorderpfote. Camillo schlug fast einen Purzelbaum rückwärts und blieb verdutzt etwas weiter hinten sitzen. Selber Schuld, kein Mitleid, dachte ich. Hätt ich dir gleich sagen können, dass mit diesen Feuerstöckchen nicht zu spaßen ist! In der Zwischenzeit hatten die Menschen Aufstellung rund um den Baum genommen und begannen, laut ein Lied zu singen. Es hieß „Stille Nacht“. Irgendwie kam mir ja der Baum bekannt vor. War das nicht der, den Herrchen vor einiger Zeit heimlich in den Keller getragen hatte…..? Damals war er mir entschieden sympathischer gewesen. Nun ging Herrchen auch noch hin und entzündete mit einem anderen Feuerhölzchen dunkle, lange Stäbe, die sofort Blitze ins Zimmer schleuderten. Wahnsinn! Ich versteckte mich sofort unter dem Wohnzimmertisch und beobachtete misstrauisch alles Weitere. Wenn mir da bloß kein Funke ein Loch in den Pelz brannte! Niemand schien aber meine Ängste und Sorgen zu teilen, ja Nina und Tommy quietschten sogar vor Vergnügen. Vielleicht hatten sie ja wieder mal vor, einen neuen Wohnzimmerteppich aufzulegen und dachten daran, den alten abzufackeln? Mein Unbehagen stieg von Minute zu Minute, doch schließlich kam mein Rudel zur Vernunft und löschte die Brandstellen. „Darf ich meinen Engel auch auf den Baum hängen?“ bettelte Nina. „Klar doch, “ antwortet Herrchen und suchte einen imposanten Platz für den Geflügelten, irgendwo im oberen Drittel des Baumes. Dort hing er nun, funkelte und glitzerte und drehte sich langsam unter dem Zweig im Kreise. Camillo macht ein überaus interessiertes Gesicht, aber jetzt war der Engel eindeutig außerhalb seiner Reichweite. Nun begann bereits ein wildes Getümmel. Nina und Tommy stürzten sich auf die vielen kleinen und größeren Schachteln, die unter und neben dem Glitzerbaum lagen. Einige ließen sie liegen, doch bei manchen brachen sie in Jubelgeschrei aus und zerrten sofort an der Verpackung. Nach und nach hatte jeder Mensch des Rudels etwas zum Aufmachen in den Pfoten. Dieses Aufreißfest schien den Menschen großen Spaß zu machen. Ich erinnerte mich wehmütig daran, dass Camillo und ich ja vor einiger Zeit auch einen tüchtigen Happen Fisch ausgewickelt hatten, doch leider konnte ich keinerlei Futterpäckchen für uns unter dem Baum entdecken. Nach einiger Zeit hob mich Frauchen in die Höhe und trug mich zur rechten Seite des Baumes, wo sich irgendein mir unbekannter Gegenstand befand, der noch mit einer bunten Decke verhüllt war. Omi hatte in der Zwischenzeit Camillo hochgenommen und näherte sich von der anderen Seite der verdächtigen Decke. Wenn da bloß kein neuer Gitterkäfig drunter war! Frauchen hatte unlängst die Bemerkung fallen lassen, dass der alte Katzenkorb, mit dem sie mich immer zum Tierarzt gebracht hatte, es wohl nicht mehr lange machen würde. Damals hatte ich mich darüber riesig gefreut. Kein Tierarzt – kein Stress! dachte ich mir. Wehe, wenn hier drunter ein neues Gefängnis auf mich wartete! Doch zunächst ergab ich mich meinem Schicksal und ließ geschehen, was geschah. Frauchen zog vorsichtig die Decke von dem Ding weg und zum Vorschein kam – nanu, was war denn das bloß? Sah eigentlich gar nicht so übel aus, fand ich. Auf einem mit dicker Schnur umwickelten Stamm befanden sich mehrere, in verschiedener Höhe befindliche Aussichtsplattformen, ja sogar eine kuschelige kleine Höhle konnte ich erkennen. Gerade richtig, um einer schläfrigen Katze die nötige Rückzugsmöglichkeit zu gewähren. Das sollte wohl so gemeint sein, dass dieser Baumstamm nun für mich und Camillo war? Oh, wie überaus aufmerksam! Camillo begann sofort, darauf herumzuklettern, ich hockte mich vorsichtshalber mal daneben und überprüfte aufmerksam die Stabilität der neuen Sache. Sah aber wirklich recht brauchbar und ordentlich aus. Möglicherweise konnte man da dran ja auch seine Krallen schärfen? Ich probierte es gleich aus und Frauchen klatschte entzückt in die Hände. „Na, nun wirst da ja wohl den Wohnzimmerteppich in Frieden lasse, mein Süßer!“ Wieso in Frieden lassen – hatte sich da etwa jemand über mich beschwert? Wie dem auch war, das Aufreißfest schien seinem Ende zuzugehen und mein Rudel setzte sich zu Tisch. Frauchen trug eine Schüssel heißer Suppe herein, die unheimlich köstlich roch. Ich wusste auch, warum: Da war Fisch drin! Hmmm - lecker! Ich setzte mich gleich neben Omis Sessel und starrte mit sehnsüchtigen Blicken zu ihr hoch. Omi zwinkerte mir belustigt zu und flüsterte: „Du kriegst später was von mir!“ Diese Zusage war doch alle Mal ein wenig Geduld wert. Also wartete ich andächtig. Camillo schien nicht hungrig zu sein, denn er turnte weiter auf der neuen Plattform herum. Kroch in die Schlafhöhle, kletterte auf deren Dach, sprang von dort auf den Boden und zog sich wieder bis zur obersten Plattform hoch. Dort bleib er eine ganze Weile hocken und fixierte den glitzernden Baum. Irgendetwas schien ihm daran besonders gut zu gefallen. Ich folgte seinen Blicken und entdeckte Ninas Weihnachtsengel, der immer noch seine gemächlichen Runden drehte. Camillo wurde merklich nervöser und unruhiger. Von der obersten Plattform war es gar nicht einmal so weit bis zu dem frechen Engel….. Frauchen schöpfte in der Zwischenzeit Suppe in verschiedene Teller. „Ich mag keine Fischsuppe!“ krähte Nina empört. Die ist Ur – Bäh!“ „Ach, probier sie doch wenigstens mal, „ meinte Frauchen, „Es gibt sie doch ohnehin nur einmal im…..“ Weiter kam sie nicht, denn in diesem Augenblick hatte Camillo zum Sprung angesetzt. Mutiger Bursche! Immerhin betrug die Entfernung fast seine dreifache Körperlänge. Er hatte den Abstand zwischen sich und dem Engel wirklich gut berechnet, denn seine Pfoten packten das Zielobjekt tatsächlich von beiden Seiten und zogen es von dem Ast, während er geschickt mit dem Maul nach ihm schnappte. Über die weitere Wirkung seiner Tat schien er sich aber weniger Gedanken gemacht zu haben, denn natürlich hatte er nun keine Pfote mehr frei, um sich irgendwo festzuhalten. Wo auch in dem schwankenden, grünen Gezweig hätte das sein sollen? Der plötzliche Ruck ließ den Baum sich zu Seite neigen, das hoch schnalzende Ästchen traf auf ein anderes, das mit einer goldenen Kugel bestückt war, die plötzliche ebenso ausgehebelt wurde wie der Engel. Erst stieg die Kugel ein wenig in die Höhe, dann trat sie, so wie Camillo, ihren Weg zum Wohnzimmerfußboden an, wo sie mit einem hellen „Klirr!“ in unzählige Stücke zersprang. Camillo mit dem Engel in der Schnauze flutschte zwischen mehreren Zweigen hindurch, sodass auch deren Kugel, Sterne und was auch immer noch Schmuck daran hing, abgeräumt wurden. Klirr! Klirr! Klirr! Im Handumdrehen war der Boden übersät mir bunten Splittern! Das alles ging so unglaublich schnell, dass Herrchen, der am nächsten stand, es kaum hätte verhindern können. Er stürzte nur los, um den Baum zu packen, bevor er gänzlich umfiel. Dabei rempelte er an Frauchen an, die noch die halbvolle Suppenschüssel hielt. Davon war sie aber nun auch erlöst, denn sie rutschte ihr aus der Hand und donnerte mit lautem Rumpeln zu Boden, wobei der eine Henkel abbrach und sich deren Inhalt teils auf dem Teppich, teils auf dem Fußboden verteilte. Camillo überschlug sich bei der Landung, ließ aber den Engel nicht locker, sondern sauste, sobald er sich gefangen hatte, hoch ins obere Stockwerk, wo er sich wohl unter irgendeinem Bett der Kinder zu verstecken gedachte. Nina und Tommy, die sich spontan zum Engelrettungskommando machten, folgten ihm blitzartig. Herrchen hielt noch immer den Baum fest, so gut er konnte und Omi half ihm dabei, ihn wieder gerade zu bekommen. Frauchen ließ alles liegen und stehen und suchte Putz – und Wischtücher, um die entstandene Überschwemmung zu entfernen. Als höflicher, hilfsbereiter Hauskater unterstützte ich sie sofort in ihren Bemühungen, und begann mit dem Auflecken der Fischsuppe. Sie war wirklich köstlich! Ein Jammer, dass sich Camillo stattdessen für den Engel entschieden hatte! An dem war doch wirklich nichts dran gewesen! Kurze Zeit später kamen Tommy und Nina wieder von oben herunter. Tommy hielt Camillo im Arm und grinste übers ganze Gesicht, Nina guckte zornig - verheult drein und sah den kleinen Kater mit finsterer Miene an. Ihr Engel erinnerte mich ein wenig an das Täubchen, das ich im Sommer gefangen hatte – Camillo hatte ihn offensichtlich noch ein wenig gerupft. Ich beeilte mich mit dem Auflecken, denn Frauchen wischte mir schon die Suppe vor der Nase weg. Herrchen angelte inzwischen nach der Suppenschüssel, die unter den Tisch gerollt war und hob auch den abgebrochenen Henkel auf. Und dann hörte ich von Omi jenen denkwürdigen Satz, der alles erklärte: „Das ist ja eine schöne Bescherung!“ Es sollte mir recht sein. Wenn meine Leute es so sehen wollten – warum nicht? Die Fischsuppe hätten sie mir auch viel einfacher in meinem Futterschüsselchen servieren können, aber wie ich schon mehrmals sagte: Menschen wollen es wohl immer wieder ein bisschen komplizierter haben…… Wird fortgesetzt! Geändert von a.c.larin (28.12.2009 um 13:35 Uhr) |
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#4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Auf ein Neues……
Frauchen stand heute mit den Worten auf: „Au weia – ich habe einen schrecklichen Kater….!“ Ich weiß zwar jetzt nicht genau, ob sie Camillo oder mich damit gemeint hat, hoffe aber doch, dass sie bloß an den Kleinen dachte. Nach dem Durcheinander, welches er beim Auspackfest angerichtet hat, wäre mir das ja nur allzu zu verständlich. Den Rest der Woche benahm sich Camillo jedoch ganz manierlich, was wohl auch daran lag, dass er nur noch unter Beobachtung ins Wohnzimmer durfte. Einige Male haben zwar meine Leute noch die weißen Feuerstöckchen in Brand gesetzt, doch sie ließen sie niemals aus den Augen, was mir sehr recht war. Die neue Schlaf- und Kuschelhöhle auf dem Kratzbaumstumpf hat sich übrigens sehr gut bewährt. Ich konnte schon halbe Vormittage darin verbringen, ohne von Nina und Tommy bedrängt zu werden. Die sind ohnehin mit ihren neuen Spielsachen beschäftigt, die sie beim Auswickelfest bekommen haben. Auf diese Art und Weise haben wir alle wirklich ein paar angenehme und ruhige Tage verbracht. Anschließend tappte mein Frauchen in die Küche. Sie hielt sich den Kopf, der ihr weh zu tun schien, und meinte: „Ich brauche unbedingt ein Katerfrühstück!“ Fürsorglich wie ich nun mal bin, hätte ich ihr natürlich sofort etwas aus meinem Fressnapf angeboten ( Da waren noch Reste von gestern) , doch sie zog es vor, sich aus dem Winterkasten etwas zu nehmen. Zum Glück dachte sie daran, mir auch etwas davon abzugeben. Saß heute beim Frühstück (das erst um die Mittagszeit stattfand!) auf ihrem Schoß und ergatterte drei Blatt frischen Schinken und etliche leckere Stückchen Käse. Wenn sie Kopfschmerzen hat, ist sie immer sehr zugänglich für Zärtlichkeiten. Auch den Rest der köstlichen Pastete durfte ich vom Papier lecken. Ich bedankte mich bei ihr mit einem hingebungsvollen Wangenküsschen und legte ihr zärtlich den Schwanz um den Hals: Das war vielleicht eine Party, meine Liebe! Ich kanns ja verstehen, dass du mal eine Nacht durchfeiern wolltest, aber wies aussieht, fehlt euch Menschen einfach die Konstitution einer Katze! Wenn wir Vierbeinigen mal eine Nacht durchmachen, sind wir am nächsten Tag trotzdem noch fit. Vielleicht solltet ihr zur Schonung eurer eigenen Nerven doch nicht so viel Radau machen…? Menschen können Ruhe ja nie sehr lange ertragen, gestern erfasste sie wieder diese schon oft an ihnen beobachtete Unruhe. Abends waren Gäste im Haus (Freunde von Herrchen und Frauchen), sodass Frauchen wieder den halben Vormittag und den gesamten Nachmittag in der Küche zubrachte, um besonderes Futter vorzubereiten. Das hätte mich allerdings weniger gestört. Ich erbettelte mir einige Wurstränder und freute mich schon auf das Festessen am Abend. Währenddessen schleppte Herrchen einen Karton seltsam anmutender Sachen ins Haus. Ich beschnupperte sie argwöhnisch – sie rochen irgendwie brandig – wollte er die vielleicht ins Feuerloch stecken? Doch nichts dergleichen geschah. Herrchen stellte sie schließlich draußen auf der Terrasse ab und meinte zu Tommy, der ihm mit leuchtenden Augen zusah: „Das wird heuer ganz ordentlich zischen und puffen!“ Diese Ankündigung ließ mich gleich die Ohren anlegen. Mir kam da so eine dunkle Erinnerung hoch. Ich hoffte noch, dass sich meine Vermutung nicht bewahrheiten würde, doch leider kam es dann ganz anders. Man kann sagen, die nächtliche Ruhestörung war perfekt. Ich werds euch noch erzählen, doch nun muss ich unbedingt ein paar Stunden Nachtschlaf nachholen. Das Zusammenleben mit meinen Menschen kann ja mitunter echt anstrengend sein…… Wird fortgesetzt………………. Geändert von a.c.larin (01.01.2010 um 16:59 Uhr) |
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#5 |
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Das neue Jahr fängt gut an….
Brrrr! Das friert aber in den Pfoten! Jetzt bloß mal rasch ein bisschen Futter nachschieben und dann: Rauf auf die Ofenbank zum Durchwärmen! Hoffentlich ist Minusch heute klüger und geht auch bald rein. Musste sie kurz besuchen, um zu sehen, wies ihr geht. Sieht wieder ganz manierlich aus, die Kleine, obwohl ihr Fell noch ein wenig stumpf ist. Na ja, aber das wird sicher bald wieder. Hab ihr von der Maus hinterm Holzstoß erzählt – vielleicht gehen wir die gemeinsam jagen, wenn sie wieder ganz beisammen ist? Musste ihr irgendwie Appetit drauf machen. Hoffentlich kommt uns dieser Simba nicht zuvor. Der schlich heute so verdächtig durch unseren Garten. Hat der nichts Besseres zu tun? Vielleicht sollte ihn Camillo ein wenig observieren? Überall konnte man noch Spuren des nächtlichen Treibens von vorgestern entdecken. Frauchen wird hoffentlich bald einen Eimer nehmen und den ganzen Mist wegräumen. Herrchen ist mit Tommy unterwegs, um Ersatzteile zu jagen. Irgendetwas an seinem neuen Spielzeug funktioniert nicht mehr ganz richtig. Vielleicht hätte ja auch Camillo nicht an den Kabeln herumkauen sollen, doch die waren wohl zu verlockend für ihn, weil sie so mauseschwanzähnlich aussehen….. Kanns ihm aber nicht verdenken, dass er im Augenblick keine Lust hat, rauszugehen. Erstens ist es wirklich bitter kalt heute, und zweitens hängt ihm noch die eine Nacht hinterher, als sie ihn einfach draußen vergessen haben! Als sie kurz vor Mitternacht auf die Terrasse raus gingen, ist er dummerweise davon gezischt. Der Krach, der kurz darauf einsetzte, hat ihn wohl so erschreckt, dass er sich irgendwo verkrochen haben muss! Mir war die Sache ja gleich nicht geheuer. Plötzlich war der Nachthimmel fast taghell! Immer wieder explodierten unzählige bunte Sterne mit lautem Knall, bevor sie pfeifend und zischend zur Erde runter fielen! Feuer von oben! Hilfe! Wie schrecklich! Die Menschen schien das aber gar nicht zu stören, im Gegenteil. Tommy johlte vor Vergnügen und auch mein Frauchen rief mehrmals: „Oh!“ und „Ui!“ Schließlich steckte Herrchen einige dieser verdächtigen Dinger, die er selber gefangen hatte, in die Erde vor der Terrasse und zündete sie am unteren Ende an. Au weia, Feuer im eigenen Revier! Ich zog es vor, unter der Küchenbank in Deckung zu gehen. Ich hatte schreckliche Angst um mein Rudel, aber noch mehr um meinen eigenen Pelz. Und auch wegen Camillo sorgte ich mich, ausnahmsweise. Ich weiß nicht mehr, wie lange dieser nächtliche Spuk andauerte, doch er war allemal lange genug, um in Panik zu geraten und Schwitzpfoten zu kriegen! Oh, diese Menschen! Schließlich kehrte doch wieder Ruhe ein. Ich mauzte, weil ich merkte, das Camillo immer noch fehlte, doch Frauchen lachte nur und meinte: „Ach Samuel, sei doch nicht so ein Angsthase!“ Auch Herrchen lachte und holte eine Flasche Blubberwasser, die er dann gemeinsam mit Frauchen und den Freunden austrank. Brrr! Hab kurz an seinem Glas gerochen. Was die Menschen da bloß dran finden? Ich machte mir Sorgen um Camillo und sprang auf meinen Fensterplatz, um auf ihn aufmerksam zu machen, falls er doch noch dahergelaufen käme. Aber Camillo blieb hartnäckig verschwunden. Der Ärmste! Der musste ja einen gehörigen Schrecken abbekommen haben. Na, mir musste man das nicht erklären... Schließlich ging diese laute Party zu Ende und auch in der Nachbarschaft ringsum wurde es wieder still und friedlich. Ich seufzte – und rollte mich auf meinem Fensterplatz ein. Armer Camillo! Hoffentlich holte der sich jetzt nicht auch einen Mordsschnupfen…. Wird fortgesetzt! Geändert von a.c.larin (03.01.2010 um 10:18 Uhr) |
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#6 |
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Rückblick und Ausblick
Langsam normalisiert sich die Lage wieder. Tommy und Nina mussten heute wieder früh raus – es scheint, dass die Schule wieder angefangen hat. Für mich heißt das: Die friedlichen Vormittage in der Katzenkuschelhöhle finden wieder beinahe täglich statt! Immer vorausgesetzt, dass Camillo sich dort nicht breit macht. Leider hat er sie nun auch entdeckt. Na ja, was solls: Nach dem Schrecken in der Sylvesternacht (so nennen die Menschen die kürzlich erfolgte Lärmbelästigung) hat er sich ein wenig Ruhe wohl auch verdient. Im Grunde war er ja ganz schlau: Als er merkte, dass er bei uns nicht mehr rein konnte, weil sie auf ihn vergessen hatten, ging er rüber zu Helmstätts und kroch in deren Gartenhaus. So hat es ja seine Mutter auch gemacht. Zum Glück gibt’s die lockere Latte mit dem Schlupfloch da noch immer! Heute Morgen saß er dann Mitleid heischend wieder vor unserer Türe, der Schleimer! Da kriegte er natürlich beim Frühstück die besten Bissen vom Menschenfutter ab! (Wenn sie ein schlechtes Gewissen haben, werden sie nämlich auch sehr großzügig.) Minusch muss sich also wirklich keine Sorgen mehr um ihren Jungen machen – der hat schon einige Tricks drauf, die einem Kater das Überleben sichern können, egal, was da in Zukunft noch kommen mag…… Hauptsache, man lässt sich die gute Laune nicht verderben! Ich denke ja immer, dass das den einzigen wirklichen Unterschied ausmacht: Nicht, was so kommt zählt, sondern wie mans nimmt! Lasst euch also die Sonne auf den Bauch scheinen, Leute! Wenns denn unbedingt sein muss auch dreimal täglich! Unserer Klugheit reicht, wenn überhaupt, doch immer nur für den nächsten Augenblick! Das genügt aber schon. Macht euch nicht den Kopf schwer mit Dingen, die einmal waren oder mit jenen, die noch sein werden. Seid einfach nur jetzt da. Jetzt und Hier. Denn heute beginnt die Ewigkeit. Auch ich bin für euch heute und für immer da. Ein schweigender Diener des Glücks hält still und lächelt, denn so dient er seine Sache am besten. Und wenn er zufällig als Katze auf die Welt gekommen ist, dann schnurrt er. Miau! Das Leben kann doch auch schön sein! Vergesst das nicht, niemals! Denn vielleicht muss ich ja irgendwann mal diese Erde verlassen, aber in eurem Herzen, da werde ich immer da sein. So ist das mit der Liebe und den vielgeliebten Wesen: Einmal ins Herz geschlossen, leuchtet deren Licht darin für immer. Das ists, was ich euch unbedingt noch sagen wollte. In großer Liebe und ewig schnurrigem Angedenken, mrrruau! Euer Samuel E N D E Geändert von a.c.larin (04.01.2010 um 07:45 Uhr) |
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