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#1 |
lebendig
Registriert seit: 28.10.2009
Beiträge: 350
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Hallo Falderwald,
du sprichst genau den Punkt an, auf den ich hinaus wollte. Die meisten werden erst eingreifen, wenn sie persönlich angesprochen werden und sie sich dadurch verantwortlich fühlen. Nicht umsonst wird Frauen, die Vergewaltigungsopfer sind, empfohlen, entweder "Feuer" zu rufen, oder die Leute direkt anzusprechen "Du! Hilf mir!". Alles andere wirkt leider nur auf zu wenige, erst recht wenn viele da sind, auf die sich die gefühlte Verantwortung verteilt. Grüße von Quicksilver
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#2 |
Gesperrt
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 2.213
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Lieber Faldi,
was das Wegsehen betrifft, so hatten wir unlängst diesen schrecklichen Vorfall auf einem Bahnhof. Das bedauernswerte Opfer hat nicht weggesehen! Du hast die eigene Feigheit bzw. die Hilflosigkeit in Deinem Gedicht sehr deutlich beschrieben. Ja, kein Wunder, dass Hilferufe ungehört bleiben, wer möchte denn schon Opfer werden? Ein gruseliges, Gänsehaut hervor rufendes, treffend formuliertes Gedicht. Ich kann nicht behaupten, Deine Verse gern gelesen zu haben, aber sie sind Dir ganz hervorragend gelungen. Sehr nachdenkliche Grüße, Medusa. |
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#3 |
gesperrte Senorissima
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
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Lieber Falderwald,
um nochmals auf Deine Antwort zurückzukommen: Daß Zivilcourage tödlich sein kann, ist ja inzwischen evident. Jetzt bin ich leider nur noch sog. Mitläufer bei antifaschistischen Demonstrationen und halte mich (meine körperlichen Grenzen kennend) eher im Hintergrund. Auf Freund und Helfer ist auch nicht immer sehr viel Verlaß. Verlange von einem, der Dich tritt, Namen und Adresse. Der haut Dir - demokratisch - coram publico eins auf die Nase. Wie schnell ist dann Zivilcourage ins Mauseloch verkrochen! Schriftlich mutig zu sein - dazu bedarf keiner Anstrengung. Das legt Dir täglich noch der kleinste Redakteur hin. Ob er auch die Knochen hinhält - das steht in/auf einem andern Blatt. In diesem Sinne lieben Gruß von cyparis |
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#4 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
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Hallo Quick,
genau das ist es. Dazu kommt aber auch noch Angst. Angst sich zu blamieren oder etwas falsch zu machen. Dabei kannst du als Ersthelfer z.B. gar nichts falsch machen. Du willst helfen und tust genau das, was du für richtig hältst und kannst. Daraus wird dir niemand einen Vorwurf machen können. Man muss nur bereit sein, wenn jemand anderes kommt und sagt, er sei ein Fachmann, diesem dann auch sofort die Initiative zu überlassen. Aber natürlich muss einer bereit sein, die anfängliche Verantwortung zu übernehmen, das ist der Knackpunkt... ![]() Liebe Medusa, ja, leider geschieht oft so etwas, wie du hier angesprochen hast. Und das Schlimme ist, für Verhaltensweisen in solchen Situationen gibt es auch keine Ratschläge. Klar, wenn da fünf Mann auf einen einprügeln, daß du alleine auf verlorenem Posten stehst. Wenn du dich aber nicht sofort bemerkbar machst, kann es für das Opfer schon beim nächsten Schlag oder Tritt die schlimmsten Folgen haben. Schwer, schwer, schwer, weil da die Angst um die eigene Sicherheit eine gewichtige Rolle spielt. Über dein Lob bezüglich der gelungenen Verse freue ich mich... ![]() Vielen Dank für eure Kommentare... ![]() Liebe Grüße Bis bald Falderwald Edit: Unsere Antworten hatten sich überschnitten, Leier. Alles was nicht der Situation angepasst ist, kann tödlich sein. Ich denke, das war schon immer so. Die bestgemeinte Zivilcourage bleibt sinn- und wirkungslos, wenn sie nicht mit Verstand ausgeübt wird. Von Mitläuferschaften halte ich persönlich nicht viel, weil es jene sind und waren, die viele Dinge erst ermöglichen und ermöglicht haben. Darauf brauchen wir aber jetzt nicht näher einzugehen, denn ich weiß schon, wie du das hier gemeint hast. Wenn mich jemand tritt, werde ich versuchen mich zu wehren, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Sicher können wir viel schreiben, aber so lange es nicht mit dem erhobenen Zeigefinger geschieht, wie in meinem Text, regt es vielleicht einmal zum Nachdenken an. Bin ich mutig? Ich weiß nicht, ob ich das noch bin. Ich kann nicht sagen, wie ich in einer entsprechenden Situation reagieren und ob ich meine Knochen hinhalten würde. Auf jeden Fall würde ich nicht tatenlos wegschauen. Und wenn ich nur die Polizei alarmieren würde. Es kommt auf die Situation an, denn es nützt ja nichts, wenn du dann plötzlich zum zweiten Opfer würdest. Wem hilft das letztendlich? Das ist immer die Frage. Danke für die erneute Antwort... ![]() Liebe Grüße Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software Geändert von Falderwald (21.12.2009 um 22:28 Uhr) Grund: Wegen Überschneidung |
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