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#1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
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liebe chavali,
das mit der ehrlichkeit ist so eine sache! hab grad in einem schlauen buch gelesen, dass wir mitunter nicht mal zu uns selber ehrlich sein können, schon mal aus dem grund, weil wir uns selber nicht ímmer ganz richtig wahrnehmen! ( das heißt unser gehirn gaukelt uns mitunter etwas vor, und zwar heftig). dass ehrlichkeit vielleicht doch am längsten währt, hat außerdem einen ganz banalen hintergrund: die wahrheit ist, wie sie ist - aber lügen muss man erfinden -und das braucht phantasie! (die nicht ein jeder in ausreichendem maße hat) wenns dann auch noch glaubwürdig sein soll, muss noch ein guter schuss logik dazu - auch nicht jedermanns sache. zu guter letzt sollte man sich die ausgeburten seiner flunkerei auch noch merken, und zwar für immer und immer gleich! ( das verbraucht enorme kapazitäten an gedächtnis) man sieht also: ehrlich währt am längsten, weil es, auf dauer betrachtet weniger mühe macht. darum sag ich lieber gleich die wahrheit: hast ein zwar düsteres, aber feines gedicht geschrieben! lg, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
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#2 |
gesperrte Senorissima
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
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Ja, zuammen:
ehrlich währt deswegen am längsten, weil man für Lügen wirklich ein gutes Gedächtnis braucht (immer die Lüge ohne Abwandlung - geht das?). @ basse: Nicht ehrlich zu sich selbst??? Ja, zu wem denn sonst zuerst? I s t man ehrlich... Wenn Selbstbild und Fremdbild übereinstimmen: dann hapert es doch nicht! Aber dies mag mir auch mein Gehirn (das wundersame Wesen!) vorgegaukelt haben. Lieben Gruß von cyparis |
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#3 |
Gesperrt
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 2.213
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Liebe Chavali,
ein Klagelied über Werte, die uns verloren gegangen sind? Vielleicht. Ein Hohelied auf die Ehrlichkeit? Mitnichten! Schau Dich um: Die größten und telegensten Lügner werden gewählt, diejenigen, die uns Wahrheit lehren, laufen unter "ferner liefen". Aber nicht nur im Großen, viel mehr im Kleinen, gehören Flunkereien zum Alltag und werden toleriert. Diejenigen, die sich der Wahrheit verschrieben haben, bekommen Ärger und Schwierigkeiten; nicht zuletzt, weil ihnen zunächst nicht geglaubt wird. Auch die grundehrlichste Haut wird zuweilen in Verlegenheit geraten; wenn nämlich die Wahrheit verletzend wäre. Wie verhält sie sich dann? Schwindelt sie ein wenig oder bleibt sie ihrer Überzeugung treu? Sehr ausgebufft sind diejenigen, die sich an "blutenden Wunden" erfreuen. Davon gibt es glücklicher Weise nicht allzu viele. Fazit: Wer sich mit Erfolg um Ehrlichkeit bemüht, hat kein leichtes Leben; wer es mit der Aufrichtigkeit nicht so genau nimmt, lebt leichter. Und genau hier setzt meine Kritik zu Deinem Gedicht an: Du redest von "man". Wen meinst du damit? Zudem beklagst Du mit einem Rundumschlag Lug und Trug, Freund und Feind, Flunkereien und kleine Unwahrheiten. Verhaltensweisen ohne Perspektiven in einem Gedicht dieser Qualität anzuprangern reicht nach meinem Empfinden nicht aus. Liebe Grüße, Medusa. |
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